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Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Titel: Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Balzter
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würde, eine hohe Kunst, die normalerweise große Erfahrung verlangte.
    Ja, wenn man ihn richtig führte und lenkte, dann war es nicht ausgeschlossen, dass er eines Tages den großen Julio übertrumpfen konnte.
    Und er gehörte ihr, ihr ganz allein.
    Sie hatte es vorausgeahnt, nicht wahr? Noch bevor sie beschlossen hatte, ihm den Tod zu gewähren, war ihr bewusst gewesen, welch ein herausragendes Exemplar aus ihm werden könnte, ja werden müsste. Nicht zuletzt deswegen hatte sie diesen Entschluss gefasst.
    Solche Ahnungen der Zukunft hatte es in ihrer sterblichen Familie schon immer gegeben, besonders in der weiblichen Linie. Man konnte sie nicht willentlich herbeiführen, aber wenn sie sich aus eigener Kraft einstellten, etwa in Träumen oder Visionen, dann war man meist gut beraten, sich auf sie zu verlassen.
    Elisa betrachtete die ständig wechselnden Farben und Formen der Dämonen bei ihrem Tun.
    „Macht ihn bereit, meine kleinen Helfer“, murmelte sie, „macht ihn bereit für mich.“
    Mit einem lauten Knall flog die Tür auf, und sie wirbelte wütend herum. Wenn Julio sie jetzt störte ...
    Hustend taumelte Lea in den Saal hinein, ihr Gesicht mit Asche bedeckt. Hinter ihr folgte Bülent, der sich mit der rechten Hand an ihrer Schulter festhielt und mit dem linken Arm seine Augen bedeckte. Er sah um einiges schlimmer aus als sie, sein Körper und seine Kleidung hatten sich fast gänzlich in ein schmutziges, gräuliches Schwarz verfärbt, und es war schwer zu erkennen, was davon auf Asche-Ablagerungen zurückzuführen und was schlichtweg verkohlt war.
    Die Tür schlug krachend gegen die Wand und klappte von ihrem eigenen Schwung wieder zu, das Inferno hinter ihr gnädig verbergend.
    „Lea, verdammt, ich seh nichts mehr“, klagte Bülent heiser, „meinst du, das geht wieder weg? Es tut so scheiße weh!“
    „Ich weiß es nicht“, keuchte sie. Dann sah sie Elisa, sah den dampfenden, scharf riechenden See, sah die Insel und ihren Vater, der wie tot darauf lag.
    Ihre Augen verengten sich.
    „Gib mir meinen Vater“, sagte sie leise.
    Elisa starrte sie ungläubig an.
    „ Gib mir meinen Vater “, schrie Lea nun so laut sie nur konnte.
    Da begann Elisa zu lachen.
    Sie lachte laut und voller Hohn, und dennoch glaubte Lea in jedem Lachen eine traurige Note zu entdecken, eine leicht violette Färbung in dem grellen Rot ihres Gelächters, die selbst die Geste des Triumphs noch mit Melancholie durchsetzte.
    „Und ist das die Armee, mit der du die gefürchtete Vampirin besiegen willst?“, spottete sie.
    Lea sah an sich selbst herab, sah ihre unnützen Arme und Hände. Dann blickte sie sich um. Bülent hatte sie losgelassen und war zurück zur Wand getaumelt, wo wie in jedem Raum verschiedene Schusswaffen prangten. Er hielt immer noch den Arm hoch und verbarg sein Gesicht, und sein schwarzverkohlter Körper
    der Schwarze Mann, der Schwarze Mann ohne Gesicht
    Entsetzt drehte sie sich wieder um. Die Insel. Die aufblitzenden Farben
    ein Raum voller wirbelnder Farben und Formen
    ihre Arme
    eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, die wichtigste meines Lebens, aber ich bin gelähmt
    sie sah wieder zu Bülent
    er wird mich töten, der Schwarze Mann ohne Gesicht wird mich töten
    „Bülent“, rief sie verletzt und enttäuscht, „wann wirst du mich verraten? Sag mir, wann?“
    Bülent antwortete nicht, er kauerte an der Wand und drückte den Arm gegen seine Augen.
    „Geht jetzt“, unterbrach Elisa unwirsch, „bevor ich euch in den Säuresee werfe. Geht mir aus den Augen.“
    „Ich werde nicht gehen, ohne meinen Vater mitzunehmen“, erwiderte Lea. „Ich fordere von dir, dass du mich zu ihm lässt.“
    „Du forderst von mir? Ich könnte dich auf der Stelle töten, du kleine Närrin!“
    Lea schluckte. Die Zeit war gekommen, ihre Erkenntnisse einzusetzen. Jetzt.
    „Wenn du mich so leicht töten kannst, du große Vampirkönigin“, rief sie, „warum stehe ich dann noch hier? Warum hast du mich nicht schon längst erledigt? Warum bin ich bis hierher vorgedrungen und stelle dir Forderungen? Und warum wirst du sie mir erfüllen? “
    Etwas leiser fuhr sie fort: „Wir beide wissen warum, nicht wahr?“
    „Lächerlich. Ich kann dich in jeder Sekunde, die wir hier sprechen, mit meinem kleinen Finger zermalmen.“
    „Dann tu es.“ Lea ging herausfordernd auf sie zu. „Zermalme mich! Töte mich! Reiß mir alle Knochen aus dem Leib! Wirf mich in deinen Säuresee!“ Direkt vor Elisa blieb sie stehen und sah ihr ins

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