Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Titel: Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Balzter
Vom Netzwerk:
ich bin es, ich bin auserwählt, ich habe ihn, ich habe ihn, und dann wird alles gut für uns ...
    „Wann immer es Ihnen passt“, stotterte er ins Telefon, „jederzeit. Wie bitte, Samstag? Äh, ginge es vielleicht noch vorher? Oder Anfang nächster Woche? Nein? Wann denn am Samstag?“ Er nickte, das triumphierende Grinsen war von seinem Gesicht verschwunden. „Ich werde sehen, ob ich das einrichten kann. Samstag einundzwanzig Uhr.“

10. Kapitel
     
    Das Telefonat dauerte noch weitere achtundzwanzig Sekunden, dann legte Palazuelo den Hörer auf. Was glaubte dieser dreimal verfluchte Wurm eigentlich, wer er war, dass er seine, Palazuelos, Anweisungen diskutieren wollte?
    „Er wird kommen. Wie möchtet Ihr nun weiter verfahren, meine Herrin?“

11. Kapitel
     
    „Erst mal würde ich gerne ein Bier trinken.“ Lucy war gut drauf – und völlig entspannt, trotz des großen Tages. Kein Wunder, denn die Errungenschaften ihrer Projektgruppe lagen drei Kilometer vom Eschersbacher Bürgerhaus entfernt im Wald, und sie musste beim Bunten Abend nicht auf die Bühne.
    „Bevor die hier Bier verkaufen, friert die Hölle ein“, rief Lea lachend über den  Geräuschpegel der gut gefüllten Halle hinweg. Auch ihr ging es gut, sie genoss das leichte Lampenfieber, vor allem aber die Anwesenheit ihres Vaters, der zusammen mit ihrer Mutter bereits in den Zuschauerraum gegangen war, während die eigentlichen Akteure des Abends – die Schüler – im Foyer noch ein paar Snacks und Getränke zu sich nehmen konnten.
    „Verlass dich auf andere, und du bist verlassen“, konterte Lucy und entnahm der olivgrünen Stofftasche, die um ihre Schulter hing, zwei Halbliterflaschen Jever Pilsener .
    „Bist du wahnsinnig? Wenn der Neebel das sieht, sind wir dran.“
    „Herr Neebel ist selbst schon ein wenig eingenebelt, die Pauker geben sich nämlich da drüben am anderen Ende der Theke die Kante, wo auch die spannenden Sachen ausgeschenkt werden. Willst du oder willst du nicht?“
    „Klar“, kicherte sie. Lea hatte noch nie in ihrem Leben mehr als ein halbes Glas Bier getrunken, und das auch nur mit Cola gemischt, aber irgendwann musste man ja mal anfangen, nicht wahr? Schließlich war sie schon fünfzehn.
    Sie stießen die Flaschen mit verschwörerisch leisem Klirren aneinander. „Auf dass es keiner mitkriegt“, grinste Lucy, setzte an, nahm einen erstaunlich tiefen Zug und verbarg dann die Flasche zwischen den weiten Ärmeln ihrer schwarzen Strickbluse. Das Kleidungsstück, fiel Lea auf, war so grobmaschig gearbeitet, dass es den Blick erst recht auf das lenkte, was es eigentlich verbergen sollte. Sie registrierte den ebenfalls schwarzen BH darunter und kam sich neben ihrer Freundin erneut ein wenig fade vor.
    Dann wenigstens ein Bier, dachte sie. Auch sie setzte die Flasche an, es lief ihr viel zu schnell in die Kehle, sie würgte und prustete, setzte die Flasche wieder ab, aus der sofort ein wütender Strahl aus weißem Schaum schoss, und kam schließlich heftig hustend auf ihren Knien zur Ruhe.
    „Immer ruhig, immer unauffällig“, flötete Lucy, „‘wenn der Neebel das sieht, sind wir dran’, wer sagte das doch gleich?“
    „Halt's“ – hust – „Maul!“
    „Jetzt versteck wenigstens die Flasche ein bisschen, sie gucken zwar alle, aber solange du mit der Brust zur Theke stehst, hat's noch keiner gesehen ...“
    „Die Flasche war geschüttelt, das war unfair.“
    „Regel Nummer eins, der erste Zug muss der stärkste sein. Sonst kommt dir alles entgegen, ist so. Besonders bei Jever, wegen dem langen Flaschenhals. Und probier's nächstes Mal lieber mit der Speise röhre, da ist das Zeug besser aufgehoben.“ Lucy kicherte wieder. „Na ja, es hätte schlimmer kommen können. Wenn ich dir eine Zigarette angeboten hätte, die Show wäre bestimmt den Eintritt wert gewesen ...“
    „Lass uns jetzt lieber reingehen, es ist schon nach halb acht.“
    „Keine Panik. Solange der Neebel noch hier steht, fangen die da drin nicht an.“
    „Wieso das denn? Ich denke, wir sollten um 19 Uhr 30 loslegen.“
    Lea nahm noch einen Schluck von ihrem Bier, diesmal ohne Zwischenfall. Heute war ihr großer Tag. Da durfte nichts schiefgehen. Ihr Vater war da. Hinter der Bühne standen zwei richtige Kandidatensitze für ihre große Quizshow, sie würde sich ein Opfer aus dem Publikum suchen, und Grams würde ihr Programm mit einem Beamer im Großformat an die Wand werfen.
     
    „Warum siehst du denn dauernd auf die Uhr,

Weitere Kostenlose Bücher