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Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition)

Titel: Das Ritual der Gleißenden Dämonen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Balzter
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Brenner war zweifellos freundlich zu ihr gewesen, mehr als sie ihm zugetraut hätte. Ob sie ihn ins Vertrauen ziehen sollte? Dr. van Helsing war schließlich auch Mediziner gewesen ...
    Im selben Moment verwarf sie den Gedanken. Van Helsing war Mediziner, aber wie alle Vampire und Vampirjäger, die sie bisher gekannt hatte, wies er den entscheidenden Nachteil auf, eine erfundene Person zu sein. Nein, der real existierende Brenner schied aus. Wie hatte er denn reagiert, als sie tatsächlich begonnen hatte, ihm ein Stückchen Wahrheit zu erzählen? Er hatte den Psychologen rausgekehrt und ein Pubertätsproblem daraus gemacht. Er war keine Hilfe.
    Auch ihre Mutter war keine gute Gesprächspartnerin, denn sie sah in dem Vampir im Heizungskeller immer noch ihren Ehemann, den sie liebte.
    Lucy war ebenfalls aus dem Rennen. Bülent, der ja alles mitbekommen hatte, gleichermaßen. Und der Rest der Schule hielt sie spätestens seit heute Morgen für total verrückt.
    Frustriert kickte sie mit dem Fuß in einen Haufen sattgelben Ahornlaubes am Straßenrand. Die Blätter stoben auseinander. Eines davon fiel in einen Abwasserschacht. Das bin ich, dachte Lea, allein dort unten, und alle anderen sind zusammen hier oben im hellen Licht.

32. Kapitel
     
    Zum Abend hin, als sie in ihrem Zimmer auf und ab lief wie ein Tiger im Käfig, hielt sie es nicht mehr aus. Alles stürzte gleichzeitig auf sie ein: Jetzt, genau jetzt, begann das Geburtsagsfest ihrer ehemals besten Freundin Lucy. Und jeden Moment würde ihr Vater, der Vampir, aus dem Keller hervorkommen. Es gab niemanden, mit dem sie darüber reden konnte. Ihr fiel die Decke auf den Kopf. Sie musste etwas tun. Egal was.
    Sie dachte an die Worte Dr. Brenners. Ausgehen, mit Jungs treffen, Spaß haben. Sie sei doch genau im richtigen Alter dafür. Sehr witzig. Was heute Nachmittag noch freundlich und hilfsbereit erschienen war, nahm plötzlich einen geradezu höhnischen Klang an.
    Und dennoch ... sie hatte noch nie ein richtiges Date gehabt. Mit fünfzehn wurde es langsam Zeit, oder? Es könnte sie ablenken. Im besten Fall könnte sie jemanden zum Reden finden. Im schlimmsten Fall wäre es auch nicht schlechter, als hier sitzen zu bleiben und sich depressiv zu grübeln.
    Aber wen sollte sie anrufen? Niemand würde mit der Verrückten ausgehen wollen!
    Außer vielleicht ...
    Sie ging ins Wohnzimmer und griff zum Telefon, schaute sich absichernd um und griff dann in ihre Hosentasche. Der Zettel war noch da. Gut. Sie wählte die Nummer, die darauf stand.
    „Winckelmann.“
    „Guten Tag, Frau Winckelmann. Hier ist Lea ... äh, Lea Leonardt. Ich gehe mit Ihrem Sohn zur Schule.“
    „Natürlich. Ich habe von dir gehört.“
    Ja, dass ich gelegentlich hysterische Anfälle kriege und die Schule kurz und klein schlage, nicht wahr? „Kann ich bitte mit Timm sprechen?“
    „Einen Augenblick, ich hole ihn.“
    Wenig später hörte sie Timms Stimme und war sehr erleichtert, keine Feindseligkeit oder Furcht herauszuhören. „Hallo Lea. Wie geht es dir? Ich habe mir Sorgen gemacht.“
    „Hallo. Nimmst du mir übel, dass ich nicht mit dir ausgehen wollte?“
    „Ist ja deine Sache, mit wem du ausgehst.“
    „Gut. Willst du mit mir ausgehen?“
    „Uff. Äh ... also ... ich meine ... ja, natürlich. Wann passt es dir denn?“
    „So in“, sie sah kurz auf die Uhr, „etwa einer Stunde?“
    In der Leitung herrschte einen Augenblick lang absolute Ruhe.
    „Du willst zu Lucys Fete gehen, richtig?“, fragte Lea, als die Antwort ausblieb.
    „Ich dachte eigentlich, dass du auch dort wärst. Ihr seid doch so dick befreundet.“
    „Unsere Freundschaft nimmt sich gerade eine kleine Auszeit. Aber ich wünsch dir viel Spaß.“
    „Halt! Moment!“
    „Ja?“
    Nach einem stillen Augenblick des Nachdenkens fragte er schüchtern: „Wo gehen wir denn hin?“
    Lea lächelte. Vielleicht war die Welt doch noch nicht ganz verloren. „Wie wär's mit der Snare Drum ? Die haben wir heute bestimmt für uns allein. Alle werden bei Lucy sein.“
    „Okay.“ In verschwörerischem Flüsterton fuhr er fort: „Ich muss mir nur noch irgendwas ausdenken, das ich meiner Mutter erzähle. Sie sagt, ich darf erst allein in Kneipen gehen, wenn ich sechzehn bin.“
    „Ich will dich nicht in Schwierigkeiten bringen. Wenn du lieber ...“
    „Mach dir keine Sorgen, das krieg ich schon hin. Also in einer Stunde.“
    Sie legte auf. Was daraus wohl werden würde? Timm war nett zu ihr, selbst jetzt, wo alle anderen

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