Das Roemische Imperium
dem Reich eine einheitliche Zeitrechnung (siehe Kasten).
Julianischer Kalender
Terminus war bei den Römern ein Gott, doch sich auf einen Termin zu einigen so einfach nicht. Der von den Griechen übernommene Kalender ging nach dem Mond, weswegen die Jahre relativ zum Sonnenlauf rasch zurückblieben. In unregelmäßigen Abständen wurden daher durch die Priesterschaft Schaltmonate eingefügt, was bei den langen Kommunikationswegen immer wieder zu Verwirrung führte. Bei der Verfolgung von Pompeius hatte Caesar 48 in Ägypten nicht nur die schöne Königin Kleopatra (69–30) kennen gelernt, sondern auch den dort üblichen Sonnenkalender. Im Jahr 47 war das römische Jahr bereits 67 Tage vom tropischen Jahr entfernt, und Caesar beschloss daher, jetzt einen Schnitt zu machen. Der ägyptische Astronom Sosigenes arbeitete den Plan dazu für ihn aus. Das Folgejahr wurde durch zusätzliche Monate verlängert, alle späteren auf 365 Tage und alle vier (zunächst fälschlich drei) auf 366 (Februarverlängerung) festgelegt. Dieser nach Caesar benannte Julianische Kalender war bis 1582 im Abendland in Geltung, in einigen Ländern noch länger (z.B. Russland bis 1918)
.
So muss er ausgesehen haben: Die zeitgenössische Büste des Diktators Gaius Iulius Caesar hat sein Bild bis heute geprägt. Man spricht sogar bei ähnlichem Haarschnitt von Cäsar-Frisur
.
(c) dpa/picture alliance, Frankfurt am Main
Werk der Rache
Caesars Ende durch Mörderhände (15.3.44)
Was unterschied Caesars Machtstellung noch von der eines absoluten Herrschers oder Königs im antiken Sinn? Das fragten sich nicht nur seine Gegner, sondern auch Menschen, die seine Leistungen und sein Genie bewunderten. Der republikanische Gedanke, obschon durch Missbrauch ausgehöhlt, war noch lebendig, und man verstand den Staat stärker als ein von der Mehrheit getragenes Gemeinwesen denn als ein Machtinstrument weniger oder gar eines Einzelnen. Mit Sorge sahen daher viele, dass Caesars Regierungsstil zusehends monarchische Züge annahm. Er betonte seine altadlige Herkunft aus dem Geschlecht der Julier, das sich auf den trojanischen Helden Aeneas zurückführte; sein Geburtsmonat
Quintilis
wurde in
Iulius
(Juli) umbenannt; seine Statue wurde als
Iupiter Iulius
in Tempeln aufgestellt; ein
Forum Iulium
entstand; das geplante Rathaus sollte
Curia Iulia
heißen. Fehlte nur noch die Krönung, die Caesar jedoch in Kenntnis der Volksstimmung ablehnte. Immerhin wurde ein Senatsbeschluss vorbereitet, nach dem er außerhalb Italiens den Königstitel führen dürfe.
Verderblicher Plan
Längst hatte sich gegen den inzwischen auf Lebenszeit bestellten Diktator Caesar eine Verschwörergruppe zusammengefunden um die Adligen Gaius Cassius Longinus und Marcus Iunius Brutus, der als seinen Urahn den legendären Brutus nannte, der Rom von den etruskischen Königen befreit hatte. Ganz verborgen kann das Komplott Caesar nicht geblieben sein. Jedenfalls hatte er vor, Rom vorübergehend zu verlassen, vielleicht weil er die Stimmung beruhigen wollte, vielleicht aber auch um neuen Ruhm an seine Fahnen zu heften. Er wollte dort, wo Crassus gescheitert war, Roms Macht zur Geltung bringen: im Osten gegen die Parther. Doch auch dieser Plan wurde ihm von den Verschwörern als weiterer Schritt Richtung Monarchie ausgelegt, hieß es doch in den Weissagungen der Sibyllinischen Bücher, dass nur ein König die Parther werde besiegen können. Es kam nicht mehr dazu. Es kamen aber die Iden des Märzes (15.3.) 44, und Caesar kam zur Senatsversammlung. Plutarch berichtet:
„Beim Eintritt Caesars erhob sich der Senat zur Ehrbezeigung. Die Mitverschworenen des Brutus traten teils hinter Caesars Stuhl, teils kamen sie von vorn heran. Da ergriff einer Caesars Toga mit beiden Händen und zog sie ihm vom Hals; das war das verabredete Zeichen zum Angriff … Wohin Caesar blickte, begegnete er Dolchstößen und erhobenen Klingen. Gesicht und Augen wurden ihm durchbohrt. Er sank am Fußgestell nieder, auf dem die Bildsäule des Pompeius stand. Diese wurde bei dem Mord stark mit Blut bespritzt, so dass es schien, als leite Pompeius selbst das Werk der Rache … “
Vorzeichen
Dass sich um eine so dramatische Tat wie den Caesarmord schon bald Legenden spannen, nimmt nicht wunder. Der Biograf Sueton (70 n. Chr.–130) schildert, Caesar sei vielfach vorgewarnt gewesen. Er soll ein Tier geopfert haben, dem das Herz fehlte; seine Frau Calpurnia habe in der Nacht vor der Tat von der Katastrophe geträumt und ihn
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