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Das Roemische Imperium

Das Roemische Imperium

Titel: Das Roemische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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Standarte der römischen Herrscher
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    Jetzt hatte das Reich de facto sieben Kaiser: die beiden mächtigen zurückgetretenen, Galerius als Nachfolger Diokletians, Severus sozusagen als Caesar ohne Land, Maximinus Daia als Caesar des Galerius, Constantin und Maxentius. Es lief alles auf einen neuen Bürgerkrieg hinaus, den auch der um Vermittlung gebetene Diokletian nicht mehr abzuwenden vermochte. Selbst erneut die Macht zu übernehmen, lehnte der Altkaiser ab. Sein Vorschlag im Jahr 308 aber, neben dem ranghöchsten Augustus Galerius einen neuen namens Licinius (* um 265) für den verstorbenen Constantius Chlorus zu bestellen, häufte weiteren Zündstoff an, denn er überging erneut Constantin und Maxentius und verärgerte Maximinus Daia, der sich eine Aufwertung zum Augustus versprochen hatte. Ein Ausgleich zwischen den Rivalen war nur noch mit Waffengewalt möglich.
Sieg an der Milvischen Brücke
    Der pensionierte Maximian und der amtierende Augustus Galerius starben 311. Constantin hatte es daher zunächst im Westreich mit Maxentius zu tun, der bereits Severus ausgeschaltet hatte. 312 setzte Constantin seine Truppen gegen das Hauptquartier des Maxentius in Rom in Marsch. An der Milvischen Brücke siegte Constantin, der in der Nacht zuvor eine seltsame Traumerscheinung gehabt haben soll (siehe Kasten), und war nun Alleinherrscher im Westen; Maxentius war im Tiber ertrunken. Zur Absicherung seiner Herrschaft traf sich Constantin 313 mit dem Ostkaiser Licinius und verheiratete ihn mit seiner Stiefschwester Constantia. Maximinus Daia sah darin ein Bündnis gegen sich, fiel in Thrakien ein, unterlag aber seinerseits Licinius, so dass nun nur noch zwei Kaiser das Imperium regierten.

Mörderisches Getümmel – der niederländische Maler Pieter Lastman (1583-1633) inszenierte den Entscheidungskampf der Kaiser-Rivalen Constantin und Maxentius 312 an der Milvischen Brücke als farbiges, vielfiguriges Drama in mehreren Ebenen (1,6 mal 1,7 Meter, 1613)
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    (c) dpa/picture alliance, Frankfurt am Main

Von der Vor- zur Alleinherrschaft
Rivalität zwischen Constantin und Licinius (313–324)
    Zwei Kaiser erwiesen sich auf Dauer immer noch als zu viele. Constantin fühlte sich von der Macht des Licinius bedroht, denn dessen Ostteil des Reiches war der wirtschaftlich stärkere und kulturell überlegen. Constantins für Italien zuständiger Unterkaiser (Caesar) Bassianus entwickelte zudem wachsende Sympathien für Licinius, so dass der Westkaiser sich Sorgen um das römische Kernland zu machen begann. Er ließ Bassianus beseitigen und griff gegen den Ostrivalen zu den Waffen. Bei Cibalae (Pannonien) besiegte er 317 ein Heer des Licinius und verfolgte ihn bis nach Nordgriechenland, wo es erneut zu einer Schlacht kam, die allerdings keiner für sich zu entscheiden vermochte. Daraufhin einigten sich die Augusti darauf, dass ihre ältesten Söhne zu Caesaren erhoben werden sollten und dass Licinius sich ganz auf die asiatischen Provinzen konzentrieren werde; nur Thrakien blieb ihm als europäischer Besitz.
Spannungen geschürt
    Die Waage hatte sich zugunsten von Constantin geneigt, dessen Sohn Crispus bereits 13 Jahre zählte, während der Sohn Licianus des Licinius noch in den Windeln lag. Gesichert aber war Constantins Vorherrschaft nicht, denn Licinius wollte sich mit der Zurückstufung nicht abfinden. Die Spannungen wuchsen bald wieder, und der Historiker Eutropius († um 390) schilderte sie so, als habe sie Constantin bewusst geschürt: „Der hochbegabte Constantin pflegte alles durchzusetzen, was er sich vorgenommen hatte. Alleinherrschaft über das ganze Reich war sein Ziel, und am Krieg gegen Licinius ließ er sich auch nicht durch ihre Verschwägerung abhalten.“ Er brauchte allerdings einen halbwegs plausiblen Anlass, und den lieferten ihm im Jahr 323 die Goten, die in das zum Reichsteil des Licinius gehörende Thrakien einfielen.
    Constantin machte gegen sie Front, was Licinius als Einmischung in seine Herrschaft ansah; dem Amtskollegen erklärte er den Krieg. In einer Schlacht bei Adrianopel (Edirne) behielten die unter dem Labarum kämpfenden Truppen Constantins die Oberhand; Licinius setzte sich nach Kleinasien ab, um Verstärkungen an sich zu ziehen. Unterdessen besiegte die Flotte seines Rivalen unter dem Befehl des jungen Crispus im Hellespont (Bosporus) die Seestreitkräfte des Licinius, so dass Constantin übersetzen und den Gegner bei Chrysopolis (heute Stadtteil Istanbul-Üsküdar) am 18.9.324 erneut

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