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Das Roemische Imperium

Das Roemische Imperium

Titel: Das Roemische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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die zwölf Apostel versehen, in deren Mitte sein Sarkophag stand, so dass er als dreizehnter „Apostelgleicher“ die ewige Ruhe finden würde. Die Verehrung für Constantin nahm in der östlichen Kirche Formen eines christlich gewendeten Kaiserkults an, der Westen blieb distanzierter, huldigte ihm aber ebenfalls als „dem Großen“
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In eine grandiose Landschaft von Joachim Patinir (um 1475-1524) bettete Quentin Massys (1466-1530) seine Figuren. Im Mittelpunkt steht der heilige Antonius, den gleich mehrere Frauen von seiner Andacht abbringen und zur Sünde verführen wollen. Das Versuchungsmotiv bot willkommene Gelegenheit zur Darstellung weiblicher Reize
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    (c) dpa/picture alliance, Frankfurt am Main

Grenz- und Kirchenkämpfe
Das Reich unter den Söhnen Constantins (337–350)
    Im Mai 337 starb Constantin der Große nach Empfang der Taufe. Er hinterließ ein gefährliches Machtvakuum. Zahlreiche Verwandte meldeten Ansprüche auf Teile der Macht oder gar auf die alleinige Nachfolge an, bis das Heer zwar nicht Klarheit schuf, aber doch eine übersichtlichere Lage herbeiführte. Entferntere männliche Angehörige der Dynastie wurden in einem Blutbad beseitigt und die drei Söhne Constantin II., Constantius II. und Constans zu Augusti ausgerufen. Dem Massaker entkommen waren außerdem deren Vettern Gallus und Iulianus. Constantin II. mit der Machtbasis im Westen (Spanien, Gallien, Britannien) beanspruchte als Ältester den Vorrang vor den Brüdern und die Vormundschaft über den unmündigen Constans, der Nordafrika, Italien und Illyricum als Herrschaftsgebiet erhalten sollte. Der Osten ging an Constantius II.
    Der Ausgleich erwies sich als wenig haltbar. Da sein „Mündel“ Constans sich als zu selbständig erwies, griff Constantin II. schon 340 in Italien ein, erlitt aber bei Aquileia eine Niederlage gegen den Bruder und fiel. Constans herrschte nun über den gesamten lateinischen Westen des Reiches. Der verbliebene Bruder Constantius II. musste das so hinnehmen, waren ihm doch durch schwere Abwehrkämpfe gegen das persische Reich die Hände gebunden. Constans stand ebenfalls vor schweren Aufgaben, weil der Bruderkrieg Randvölker im Westen, vor allen Franken und Sachsen, zu Vorstößen über den Rhein ermuntert hatte. Bis 342 trieben die Römer die Eindringlinge wieder zurück, und Constans gewann die Franken als Bundesgenossen.
Tyrannische Züge
    Brenzliger war die Lage in Britannien, wo wieder Pikten und Scoten, dieses Mal aber im Verein mit sächsischen Stämmen gegen den Hadrianswall drückten und ihn stellenweise überwinden konnten. Mit mäßigem Erfolg führte Constans 343 auch dort Krieg, musste sich dann aber kirchlichen Auseinandersetzungen in seinen Kernländern stellen. Aus Glaubens- waren längst Machtfragen geworden, und auch eine von Constans nach Serdica (Sofia) einberufenen Reichsynode vermochte sie nicht zu klären, im Gegenteil: Der Anspruch Roms auf kirchlichen Vorrang vertiefte den Graben zur Ostkirche, die sich als „orthodoxe“ zu etablieren begann und sich an „ihren“ Kaiser Constantius II. anlehnte. Constans versuchte, in seinem Reichsteil die Glaubenseinheit mit Zwang und Drohungen durchzusetzen. Auch sonst entwickelte er tyrannische Züge, schuf sich viele Feinde, auch in der Armee, die den Offizier Magnentius in Gallien zum Gegenkaiser ausrief. Der erst 27-jährige Constans wurde auf der Flucht vor ihm 350 erschlagen.
    Athanasius
    Das Konzil von Nicaea hatte 325 den Arianismus zwar verworfen, aber nicht mundtot machen können. Vor allem im Osten erhoben sich immer wieder Stimmen, die an der Wesensgleichheit von Gottvater und Jesus Christus zweifelten. Ihr wohl erbitterster Gegner wurde ein Mann, der als Diakon am Konzil teilgenommen hatte: Athanasius (295-373), seit 328 Bischof von Alexandria, einer der geistigen Metropolen des Reiches. Die Unbeugsamkeit, mit der er das Glaubensbekenntnis vertrat, trug ihm den Beinamen „der Große“ ein. Er machte vor niemandem halt und zog sich mehrfach kaiserlichen Unwillen zu. Fünfmal wurde er aus seiner Heimat verbannt, nach Trier, nach Rom und dreimal in die ägyptische Wüste. Es ging beim arianischen Streit ja indirekt auch um Politik. Und da sich Athanasius allen politischen Kompromissformeln verweigerte und die Unabhängigkeit der Kirche vom Staat forderte, geriet er in einen Dauer-Konflikt mit den Herrschern
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Constantin I. der Große auf dem Totenbett im Jahr 337 bei der Übergabe der Macht an seine Söhne Constantin II.,

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