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Das Rosenhaus

Das Rosenhaus

Titel: Das Rosenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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nach
Cornwall kam, nur wenig beeindruckt, er hätte sich ohne weiteres Aufhebens in
seine Arbeit gestürzt.
    Heute berührte ihn die exaltierte Begrüßung sehr.
    Noch viel mehr als die ersten Schritte in das Atrium des
Kunstzentrums seit seinem Umfall.
    Und der Blick nach oben.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Peter in dem Moment. Er wich während des
gesamten Besuches nicht eine Sekunde von seiner Seite.
    Liam nickte, ohne den Blick von der Glaskuppel zu wenden.
    »Wie hoch ist das noch mal?«, murmelte er.
    »Sag bloß, das hast du auf dem Weg nach unten nicht ausgerechnet?«
Peter grinste.
    Dann war Corday mit einem Haufen Kollegen aufgetaucht, die Liam alle
gern die Hand schütteln wollten.
    »Die Männer freuen sich alle, dass Sie wieder da sind«, strahlte er
Liam an.
    »Na, dann mal hoch die Tassen«, witzelte Peter, und Corday sah ihn
an, als hätte er gerade einen großartigen Vorschlag geäußert.
    »Hervorragende Idee, Peter.«
    »Wie bitte?«
    »Na, wir freuen uns doch alle, Liam wiederzusehen, und dass er bald
wieder ganz auf dem Damm ist – das müssen wir feiern!«
    »Ach, ich weiß nicht, ich wollte eigentlich ganz unauffällig langsam
wieder einsteigen … mich zusammenreißen und weitermachen …«, widersprach Liam,
doch Corday ließ sich nicht davon abbringen.
    »Jetzt fängt alles wieder von vorne an«, seufzte Lily, als
sie vor dem Badezimmerspiegel stand und sich die Wimpern tuschte.
    Tatsächlich war wenige Tage nach Liams Besuch im Büro eine Einladung
ins Haus geflattert. An diesem Wochenende sollte auf dem Cordayschen Anwesen
eine Party zu Liams Ehren stattfinden.
    Sie war eigentlich nicht übertrieben eitel, aber sie
wusste doch, was ihr gut stand und worin sie am besten aussah, und wenn sie nun
schon wieder in die Höhle des Löwen musste, wo jene Frauen, die sich letztes
Mal das Maul über sie zerrissen hatten, höchstwahrscheinlich wieder über sie
herfallen würden, dann wollte sie wenigstens so gut wie möglich aussehen.
    Sie entschied sich für ein schlichtes, lilafarbenes Lambswool-Kleid,
das ihre Figur unaufdringlich zur Geltung brachte und das Grau ihrer Augen
sanft unterstrich. Da der Saum knapp über dem Knie endete, zeigte Lily außerdem
Beine, die sich sehen lassen konnten und später in hohen Absätzen enden würden.
Im Moment schlurfte sie aber noch in den üblichen Flipflops durchs Haus.
    »Wow. Du siehst toll aus.« Dylan pfiff anerkennend, als sie die
Treppe herunterkam. »Nur die Schuhe passen nicht richtig …«
    »Mir passt das alles nicht richtig … Du weißt ja, dass er viel
lieber dich irgendwo mit hinnimmt als mich«, sagte sie mit einem Augenzwinkern.
    Dylan lachte und schüttelte den Kopf.
    »Dieses Mal nicht, Lil …«
    »Ach, bitte, Dylan, tausch doch mit mir …«, seufzte Lily und sah ihn
mit einem traurigen Hundeblick an, den sie sich vom bettelnden Reefer abgeguckt
hatte. Doch Dylan schüttelte noch mal den Kopf.
    »Wieso denn nicht? Du stehst doch auf Partys … Jede Menge gratis
Alkohol …«
    »In der Einladung steht ausdrücklich Mr. und Mrs .
Bonner.«
    »Ich glaube kaum, dass Dylan in dem Kleid auch nur annähernd so gut
aussehen würde wie du.« Liam tauchte in der Tür hinter Dylan auf.
    »Du meinst, das ist nicht ganz meine Farbe?«, drehte Dylan sich
grinsend zu ihm um.
    »Ganz genau. Zu dir passt eher ein hübsches Babyrosa«, parierte
Liam, ohne den Blick von Lily abzuwenden.
    »Bist du so weit?«
    Wie gerne wollte sie Nein sagen. Aber sie nickte.
    »Na, dann machen wir uns mal besser auf den Weg … Und es macht dir
wirklich nichts aus, zu fahren? Du weißt, dass du dann nichts trinken kannst?«
    »Ich will auch gar nichts trinken.«
    »Lily möchte gern nüchtern und bei Sinnen bleiben.« Dylan nickte
zufrieden. »Sehr vernünftig. Hast du an den Schlagring gedacht?«
    »Nicht nötig«, antwortete Lily. »Wenn ich eine Waffe brauche, leihe
ich mir eine der Giftspritzen.«
    Schweigend fuhren sie die zirka fünfzig Kilometer nach
Treskerrow.
    Es war kein angenehmes Schweigen.
    Es war ein Ver schweigen. Ein Totschweigen.
    Sie fuhr, und er sah zum Fenster hinaus.
    Je dunkler es draußen wurde, desto mehr hielt ihm das Fenster den
Spiegel vor.
    Lilys Gedanken kreisten um das Haus, das jetzt vor ihnen auftauchte.
    Sie war bisher erst einmal auf dem herrschaftlichen Anwesen der
Cordays gewesen. Schade, dass ein so wunderschönes Gut so unschöne Dinge in
Erinnerung rief.
    Obwohl sie wusste, dass sie Liam zuliebe am besten so nah wie
möglich am

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