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Das Rosenhaus

Das Rosenhaus

Titel: Das Rosenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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von hundert Kilometern der größte W…«
    Es klingelte an der Tür.
    »Na, das ist ja gerade noch mal gut gegangen«, zwinkerte Dylan Lily
zu, die losging, um die Haustür zu öffnen.
    Es war Peter, den Arm voller Geschenke.
    Zeitschriften und DVD s für Liam, Blumen für Lily: ein riesiger,
wunderschöner Strauß gelber Dahlien.
    »Die sollen ein bisschen Sonne ins Haus bringen«, sagte er,
überreichte sie Lily und küsste sie auf die Wange. »Ist er zu Hause?«
    Mit einem nach links gewandten Nicken wies sie ihm den Weg.
    »Danke, Peter, die sind wunderschön. Ja, er ist da, aber auf dem
Sprung. Er und Dylan machen einen Ausflug.«
    »Ach? Dann geht es ihm also besser?«
    Lily zuckte mit den Schultern. Ein Versuch, zu lächeln, scheiterte
kläglich.
    Sie tat Peter leid, und er schloss sie schnell in die Arme. Dann
nahm er sie bei der Hand und marschierte mit ihr schnurstracks in Liams Zimmer,
wo Liam und Dylan sich mit gedämpften Stimmen ein Wortgefecht lieferten.
    »Jemand, der so mit seiner Frau umgeht, versucht doch in
Wirklichkeit nur zu vertuschen, was für ein verdammter Schlappschwanz er ist …«
    Dylan kniete vor Liam und band ihm die Schnürsenkel, während er ihn
auf seine locker-freundliche Art zurechtwies.
    »Na, besser Schlappschwanz als gar kein Schwanz … Stell dir bloß mal
vor, der wäre dir bei deinem Sturz vom Kunstzentrum abhanden gekommen.«
    Schockiert sahen sie alle zu Peter, aus dessen Mund diese Äußerung
gekommen war, und dann zu Liam.
    Liam verzog das Gesicht.
    Zu einem breiten Lächeln.
    »Peter! Wo zum Teufel hast du dich die ganze letzte Woche
versteckt?«
    »Da, wo du mich nicht finden konntest, du alter Stinkstiefel.« Mit
ausgestreckten Armen ging er auf Liam zu, und schon lagen sich die beiden
Männer in den Armen.
    »Du bist gerade rechtzeitig … Hast du Lust, mitzukommen? Keine
Ahnung, wo es hingeht, aber Dylan hat mir Alkohol, Drogen und Musik
versprochen.«
    »Wow, klingt echt verlockend …« Peter grinste. »Aber ich muss leider
ablehnen. Ich bin nämlich gar nicht hier, um dich zu besuchen, sondern um deine
Frau zu entführen.«
    »Du willst Lily entführen? Danke für die Warnung, aber was erwartest
du jetzt von mir? Dass ich um sie kämpfe? Dann müsste ich dich bitten, dich
hinzuknien und dir einen Arm auf den Rücken zu binden, damit wir einigermaßen
ebenbürtige Gegner sind.«
    Lily lächelte traurig, als die beiden lachten.
    Sie konnte sich nicht recht über seine Ausgelassenheit freuen.
    Mit allen anderen war er so, wie sie ihn kannte.
    Nur mit ihr nicht.
    Immerhin wusste sie, dass es den alten Liam, den sie so sehr
vermisste, immer noch gab.
    Aber es war ein schwacher Trost.
    Was musste sie tun, damit er auch ihr gegenüber wieder der Alte war?
Damit er auch mit ihr wieder alle möglichen Scherze machte?
    Oder spielte er womöglich allen anderen etwas vor, während er nur
ihr gegenüber sein wahres Ich zeigte? Den streitsüchtigen, jähzornigen, verbitterten
Liam.
    Dann sah sie zu Dylan.
    Sein Blick war finster wie ihrer, sein Lächeln genervt wie ihres.
    Ihre Blicke begegneten sich, und seiner strahlte Empathie aus.
    Sie war nicht die Einzige. Auch Dylan musste sich von Liam so
einiges gefallen lassen. Er ging damit nur irgendwie besser um als sie.
    Dann drehte Peter sich zu ihr um und reichte ihr wieder die Hand.
    »Komm schon. Weil dein Mann mich ohnehin nicht aufhalten kann,
entführe ich dich jetzt zu einer Tasse Tee.«
    »Du willst mit ihr Tee trinken ?«, spottete
Liam sofort. »Du entführst meine wunderschöne Frau, und das ist alles, was du
mit ihr vorhast? Tee trinken?«
    »Und Kuchen essen.« Peter zwinkerte. »Nicht zu vergessen.«
    »Mannomann. Diese Dekadenz. Was für ein extrem ausschweifendes Leben
du führst, Peter. Ich bin fassungslos. Wenn ich nicht in diesem verdammten Ding
säße, würde ich dir mal zeigen, was man an einem verregneten Tag wie heute mit
einer tollen Frau so alles machen kann …«
    Er lächelte immer noch, aber sein Ton war spitz.
    Das schien Peter gar nicht aufzufallen.
    Er lachte.
    Bildete sie sich das alles nur ein?
    Im nächsten Moment überraschte Liam Lily damit, dass er ihr
zuzwinkerte.
    »Okay, Dilly-Boy, dann schieb mich mal hier raus. Bis später, ihr
beiden – und tut nichts, was ich nicht tun kann, sosehr ich es mir auch wünsche
…«
    Als sie weg waren, schlug Lily Peter vor, ins Port Hole zu
gehen, falls er das mit dem Tee und dem Kuchen ernst gemeint habe. Durch den
leisen Regen spazierten sie den

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