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Das rote Flugzeug

Das rote Flugzeug

Titel: Das rote Flugzeug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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war, warf er sich flach auf den Boden und drückte den Mund auf seine Arme, um die Luft wenigstens ein bißchen zu filtern.
    Der Tag wurde zur schwärzesten Nacht. Ringsum hörte Bony das feine Sausen und Zischen der Sandkörnchen, die wie feiner Hagel herabfielen.
    Gedämpft zunächst, dann allmählich das Zischen des Sandes übertönend, wurde ein Geräusch hörbar, das Brummen eines Motors. Bony lauschte verblüfft. Es war doch nicht möglich, daß jemand ein Auto durch diese Sandwolke fuhr! Ah, nein, es war kein Auto! Es war ein Flugzeug. Zweifellos. Ein Flugzeug mitten in dieser Sandwolke. Die armen Teufel – unrettbar verloren. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Sand die Motoren lahmlegte, und dann würde die Maschine abstürzen.
    Minutenlang lag er ganz still und atmete vorsichtig durch die Nase. Als er dann doch einmal den Kopf bewegte, spürte er das Kitzeln des Sandes, der von seinem Hals rieselte. Er hatte einen solchen Sandsturm noch nie vorher erlebt, aber er hatte von diesem äußerst selten vorkommenden Phänomen gehört, und wenn er nicht gerade ersticken sollte, war er gern bereit, die gegenwärtigen Unannehmlichkeiten um dieses einzigartigen Erlebnisses willen in Kauf zu nehmen.
    Bony war immer noch hochbefriedigt über die Entdeckung der Wollfasern. Er hatte jetzt den unwiderlegbaren Beweis dafür, daß jemand, der Entdeckung hatte vermeiden wollen, statt Federn Wolle an den Füßen getragen hatte. Vermutlich hatte er Schaffellschlappen mit der wollenen Innenseite nach außen gekehrt angehabt. Bony selbst hatte sich dieser Methode mehr als einmal bedient. Ja, hier hatte er einen ersten Ansatzpunkt zur Aufklärung des Falles gefunden.
    Dann war da Ted Sharp. Ein durchaus sympathischer junger Mann und offensichtlich in die Tochter seines Arbeitgebers verliebt. Aber mit einem anscheinend verhängnisvollen Hang zum Alkohol, an den Bony nicht ganz glauben wollte. Sein Instinkt sagte ihm, daß hinter dieser nächtlichen Fahrt zu Gurner’s Hotel etwas anderes steckte als die Sucht nach Whisky. Warum hatte Ted Sharp ihn belogen und gesagt, er sei zu Mitchell’s Well hinausgefahren? Wenn es nur um eine Flasche Whisky gegangen wäre, hätte er ihm doch die Wahrheit sagen und ihn bitten können, Nettlefold nichts zu verraten. Er mußte doch gewußt haben, daß Bony seine Aussage vertraulich behandeln würde.
    Es hatte überhaupt keine Notwendigkeit bestanden, wegen einer solchen Belanglosigkeit zu lügen und dann auch noch Ned Hamlin anzurufen, um ihn zum Komplizen zu machen. Dieser Geschichte würde er auf jeden Fall nachgehen müssen …
    Das Flugzeug schien ständig zu kreisen wie auf verzweifelter Suche nach einem Landeplatz. Die Zeit kroch dahin, und dann merkte Bony trotz seiner geschlossenen Augen, daß es wieder heller wurde. Als er die Augen öffnete, sah er die Welt rundum in Blut gebadet; es war, als betrachte man sie durch rotgefärbte Brillengläser. Die Sonne war blutrot und gigantisch. Ihr Licht schimmerte wie Rubin. Die langen Sandfahnen hoben sich tiefrot vor dem helleren Rot des klaren Himmels im Westen ab. Als die beiden Schwarzen aufstanden, sahen sie aus, als wären sie durch einen Fluß voller Blut gewatet. Die Bäume wirkten wie in Blut getaucht.
    Das Brummen der Flugzeugmotoren steigerte sich zu donnerndem Dröhnen, und als Bony aufwärts blickte, sah er die Maschine, einen großen, zweimotorigen Doppeldecker. Er glitt über die langen Sandfahnen hinweg in den klaren Himmel.
    Innerhalb von Sekunden veränderte jetzt das Licht seine Färbung, aus dem Rot wurde Gelb, aus dem Gelb natürliches Tageslicht. Bony winkte jemandem zu, der aus dem Flugzeug grüßte, und sah der Maschine nach, die in südliche Richtung zum Emu Lake flog, bis sie schließlich hinter den Bäumen verschwand.
    »Mensch, Bony!« rief der dicke Shuteye lachend. »Sie schauen aus, als hätten Sie in einem Hundezwinger geschlafen.«
    »Ihr seht genauso prachtvoll aus«, entgegnete Bony grinsend. »Tja, mit der Spurensuche ist es aus. Wir können hier nichts mehr tun. Ihr könnt beide nach Hause reiten. Ich komme nach, wenn ich am Emu Lake war und gesehen habe, wer mit der Maschine gekommen ist. Ach – und kein Wort über die Wollfasern, die wir gefunden haben. Nicht mal zu Ned Hamlin. Habt ihr das verstanden?«
    »Natürlich«, sagte Bill Sikes, und Shuteye nickte bekräftigend.
    Bony sah ihnen nach, als sie davonritten, dann befeuchtete er sein Taschentuch mit Wasser aus der Flasche und tupfte seinem Pferd den

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