Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das rote Flugzeug

Das rote Flugzeug

Titel: Das rote Flugzeug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
Vom Netzwerk:
Kane anrufen und mit ihm über das Wetter plaudern«, sagte er zu Gurner.
     
     
     
    25
    Die Fluten der Diamantina
     
    Es wurde ein strahlend schöner Tag. Puschelige kleine Wölkchen trieben am türkisblauen Himmel, und ein leichter Südwind brachte willkommene Kühlung. Sie fuhren in stetigem Tempo in Richtung Tintanoo. Bony saß am Steuer, neben ihm Bill Sikes; Shuteye kümmerte sich hinten im Laderaum um Illawalli.
    Die Hauptstraße führte fünfhundert Meter südlich an der Farm vorbei. Es gab zwei Abzweigungen zur Farm; eine westlich, die andere östlich von ihm. Gerade als Bony und seine Begleiter die westliche erreicht hatten, schoß aus der Ostausfahrt ein blauer Zweisitzer auf die Hauptstraße und war einen Augenblick später hinter der Kuppe des Hangs verschwunden, der zu den Flußkanälen abfiel. Flüchtig konnten sie den Fahrer erkennen. Es war John Kane, der seinen Bentley auf gewohnt draufgängerische Weise fuhr. Bony war sicher, daß er entweder nach Golden Dawn oder nach Coolibah wollte.
    Und er war auch sicher, daß Kane den kleinen Lieferwagen von Coolibah erkannt hatte. Er meinte, ein Lächeln auf dem Gesicht des Mannes gesehen zu haben.
    Sie bogen von der Hauptstraße ab und hielten wenig später vor dem Bürogebäude. Bony befahl Bill Sikes, ihm zu folgen, und lief die Stufen zur Veranda hinauf. Die Tür zum Büro war abgeschlossen. Er wartete, bis Bill Sikes da war, dann warfen sie sich gleichzeitig mit Wucht gegen die Tür.
    Die Tür gab unter dem vereinten Ansturm sofort nach und sprang krachend auf. Bony lief zum Telefon. Er kurbelte und wartete. Er kurbelte noch einmal und wartete wieder. Dann öffnete er den Kasten des Apparats und sah, daß die Batterien entfernt worden waren.
    »Bringen Sie Gurners Telefon herein«, befahl er scharf. »Beeilen Sie sich.«
    »In Ordnung«, rief Sikes und rannte schon hinaus.
    Es war einfacher, die Drähte von einem Apparat an den anderen anzuschließen, als die Batterien auszuwechseln, und keine drei Minuten später hörte Bony die freundliche Stimme der Frau des Postbeamten, die Berle Saunders an der Vermittlung abgelöst hatte.
    »Die Polizeidienststelle bitte«, sagte er hastig.
    Dreißig Sekunden ungeduldigen Wartens folgten, dann meldete sich Constable Lovitt.
    »Ah, Lovitt! Hier spricht Inspektor Bonaparte. Wo ist Sergeant Cox?«
    »Der ist nach Windy Creek gefahren, Inspektor.«
    »Gut, dann hören Sie mir genau zu. Schwingen Sie sich auf Ihr Motorrad und fahren Sie sofort nach Tintanoo. Fahren Sie wie der Teufel. Sie werden unterwegs John Kane begegnen, er ist eben von Tintanoo abgefahren. Sollten Sie ihm nicht begegnen, bevor Sie die Abzweigung nach Coolibah erreicht haben, dann vergewissern Sie sich, daß er nicht don abgebogen und nach Coolibah gefahren ist. Wenn das der Fall sein sollte, fahren Sie ihm nach. Wenn er noch nicht da ist, müssen Sie die Straße sperren und ihn aufhalten. Sie müssen ihn verhaften. Haben Sie das alles verstanden?«
    »Ja, Sir. Weswegen soll ich ihn verhaften?«
    »Wegen des Diebstahls von Captain Loveacres Flugzeug.«
    Lovitt stieß einen Pfiff aus. »Besondere Vorkehrungen, Inspektor?« fragte er dann.
    »O ja. Halten Sie ihn fest, bis ich komme. Und vergeuden Sie jetzt keine Minute. Sie müssen die Kreuzung unbedingt vor ihm erreichen.«
    Bonys blaue Augen blitzten, als er einhängte. Die Zeit zu handeln war gekommen, und er war voll nervöser Spannung wie ein Rennpferd, das zur Startbox geführt wird. Noch ehe er nach dem zweiten Telefon griff, über das die Verbindung zu den anderen Farmen lief, wußte er, daß auch hier die Batterien fehlten. Über diesem zweiten Apparat hing eine Karte mit der Nummer der Farmen; neben Coolibah stand: »Dreimal kurz anläuten.«
    Innerhalb einer halben Minute hatte Bony die Drähte von Gurners Apparat an dieses zweite Telefon angeschlossen, und nochmals dreißig Sekunden später hörte er Elizabeth Nettlefolds Stimme.
    »Bitte holen Sie Dr. Knowles an den Apparat, Miss Nettlefold. Schnell! Es ist dringend. Ja, ja! Keine Fragen jetzt. Dr. Knowles bitte.«
    Knowles wollte natürlich wissen, was sich ereignet hatte.
    »Wo ist Nettlefold?« fragte Bony und stöhnte, als er hörte, daß er außer Haus war. »Hören Sie, Doktor. Ich habe Grund zu der Vermutung, daß John Kane auf dem Weg nach Coolibah ist, um Ihrer Patientin etwas anzutun. Ich habe eben mit Lovitt telefoniert und ihm gesagt, er soll mit seiner Maschine Kane entgegenfahren und ihn festnehmen. Ich hoffe, Lovitt

Weitere Kostenlose Bücher