Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)
mit geschwärzten Scheiben. Auge n blicklich schätzte er ab, wie viel Platz im Innenraum des Vans sein mochte. Kein Chauffeur und keine Lei b wächter. Ein Hotelzimmer war im Grunde nicht notwendig. Er setzte sich auf den Beifahrersitz und beobac h tete, wie sie den Schlüssel ins Zündschloss steckte.
Noch bevor sie den Wagen starten konnte, schwang er sich hinüber und saß im nächsten Moment breitbeinig auf ihrem Schoß. Er hatte seine Meinung geändert, was die vertausc h ten Rollen betraf. Von einer Frau abgeschleppt zu werden, war reizvoll. Doch bedeutete das nicht, dass er tatenlos blieb. Mit einem Griff betätigte er den Hebel der Rückenlehne, die unter dem Gewicht von zwei Personen ruckartig nach unten fiel. Für den Bruchteil einer Sekunde wich der selbstsichere Ausdruck aus ihrem Gesicht. Ar g wöhnisch verengten sich ihre Augen und das kurze, furchtsame Blitzen verschwand. Für gewöhnlich gab es an so l chen Stellen einen spitzen Schrei, doch sie hatte keinen Laut von sich gegeben. Mit einer Hand stemmte sie sich locker gegen seine Schulter. Dieser halbherzige Versuch zur G e genwehr gefiel ihm. Ihr Blick war nicht mehr ganz so herausfordernd, aber wieder fest. Seinen Unterleib fest gegen ihren gepresst drängte er sie tiefer in den Autositz. Über ihren Kopf hinweg inspizierte er die geräumige Lad e fläche und gab einen zustimmenden Laut von sich. Ihr Mund formte ein billigendes Lächeln, ihre Augen blieben wachsam. Unw i derstehlich. Er spürte, wie es seine Gier entfachte. Er küsste sie und presste seinen Körper noch fester auf sie. Ihre Brust füllte seine Handfläche aus. Sie erwiderte se i nen Kuss und ihr Arm legte sich um seinen Hals. Er wollte sie hier und jetzt. Ihre freie Hand fuhr hinab, schlängelte sich zwischen ihre Leiber und glitt in seinen Hosenbund. Instinktiv hob er seinen Unterleib an, ließ sie g e währen. Er zog scharf den Atem ein und hob genussvoll seinen Kopf, als sie ihn umfasste. Das Blut rauschte in seinen Adern. Gleichze i tig witterte er die Süße ihres Blutes.
Plötzlich zog sich die Hand wieder zurück und verharrte an seiner Hüfte. Er fühlte U n mut in sich aufsteigen und blickte auf sie herab. Sie hatte den Kopf zur Seite gedreht und präsentierte ihm ihren Hals. Sie spielte mit ihm. Oder wusste sie nicht, dass er ein Vampir war? Er senkte seine Lippen in ihre Halsgrube. Seine Reißzähne kratzten leicht an der zarten Haut. Noch wollte er sich beher r schen, doch bevor die Nacht endete, würde er von ihr kosten.
Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Hals. Er schoss hoch und sein Kopf schlug gegen die Wagendecke. Unwillkürlich ha t ten sich seine Lippen weit über die gebleckten Fänge gezogen. Sein eigenes Fauchen hallte durch den Innenraum des Fahrzeugs, während sein Schädel dro h te, unter dem Schmerz zu bersten. Er griff sich an den Hals, riss die dort steckende Injektionsspritze heraus, und schleuderte sie von sich. Die Lähmung setzte in dem Moment ein, als er sich auf die reglose Frau niederstürzen wollte. Mit einem tiefen Knurren sackte er über ihr z u sammen, und dann wurde alles schwarz.
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ls Rudger nach einer rasanten Fahrt Krinfelde erreichte, war seine Wut weitgehend verraucht. Dennoch nahm er sich vor, den hit z köpfigen Sergej im Auge zu behalten. Er hoffte für ihn, dass seine Drohung gegen Leyla im Eifer des Gefechts ausgesprochen war, und nicht mehr als heiße Luft dahi n ter steckte, denn Rudger verstand hier keinen Spaß. Allein die Tatsache, dass er ihren Namen erwähnt hatte, sorgte dafür, das Rudger die Angelegenheit nicht mit seiner übl i chen Gelassenheit hinnahm. Der Russe mochte sich vielleicht Boris gegenüber bewährt und dessen Vertrauen erlangt haben. Was ihn betraf, würde sich der Bursche noch beweisen müssen, und damit aufhören, sich wie ein Tier im Revierkampf zu benehmen. O f fenbar projizierte Sergej seine einst verhinderte Rivalität in Bezug auf Katharina nun auf Leyla, weil seine lächerliche Eifersucht selbst nach Jahrhunde r ten noch an seinem Stolz nagte. Auf keinen Fall würde Rudger zulassen, dass Leyla zum Spielball eines eitlen Vampirs wu r de.
Noch Stunden nach Bragis Konzert war der Bahnhofsplatz voller Menschen. In kleinen Gruppen hatten sich die besonders har t näckigen Fans versammelt und beschlossen, ausz u harren, bis sich der Rockstar erneut blicken ließ. Polizisten in Streifenwagen beobachteten mit müden Blicken das Geschehen. Einige Gesichter wandten sich ihm zu, als er in gem
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