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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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sein. Oder gar vergessen.
    „Ich müsste noch eine Kleinigkeit einkaufen“, sagte sie mit einem kurzen Seitenblick auf Ru d ger.
    „Du lädst mich zu einer Shoppingtour ein?“ Seine gleichmütige Stimme vertrieb für e i nen Moment ihre düsteren Gedanken.
    „Wohl eher nicht, ich dachte an einen ganz banalen Einkauf von L e bensmitteln.“
    „Lebensmittel einkaufen“, wiederholte er, als handele es sich um etwas, an das er lange nicht gedacht hatte. Natürlich nicht, denn sein Bedarf an Blutkonserven wu r de regelmäßig von Konrad ins Rote Palais geliefert.
    „So etwas tun wir Menschen für gewöhnlich“, erwiderte sie belustigt.
    An einer roten Ampel brachte sie den Wagen zum Stehen, legte den Leerlauf ein und griff nach Rudgers Hand. Es war, wie ein bisschen normales Leben spielen. Die Gelegenheit, mit seinem Mann alltägliche Einkäufe zu tätigen, bot sich auch norm a len Paaren eher selten.
    Es standen nicht viele Autos auf dem Parkplatz des Supermarktes, sodass Leyla einen der b e gehrten Parkbuchten unmittelbar am Eingang fand. Bevor sie ausstiegen, bemerkte sie, wie Ru d ger den Kopf leicht neigte, als hätte irgendwas seine Aufmerksamkeit geweckt.
    „Was ist los?“
    „Hier stimmt was nicht.“
    Leyla blickte sich auf dem Parkplatz um. Man würde doch mal in Ruhe einkaufen dürfen! Sie konnte nichts Ungewöhnliches fes t stellen, außer, dass kein Mensch zu sehen war. Allerdings war das nichts Besonderes bei dem Regen. Der instinktive Wunsch, Rudger möge sich geirrt haben, wurde auf der Stelle von der Gewissheit vertrieben, dass er niemals mit einer Vorahnung falsch lag.
    Die Eingangstür des Supermarktes schob sich auf. Gemeinsam betraten sie die neonb e leuchtete Verkaufsfläche. Abgesehen von dem monotonen Singsang aus den Lautsprechern, war es auffällig still in dem sonst betriebsamen Geschäft. Das änderte sich schlagartig. Ein Mann kam polternd aus dem Gang für Hygieneartikel gelaufen. Immer wieder warf er einen g e hetzten Blick hinter sich, wodurch er gegen ein Regal neben einer der Kassen rannte. Erschreckt fuhr er zurück, versuchte mit einer fahrigen Handb e wegung das metallene Gestell vor dem Umkippen zu bewahren, entschied sich aber dagegen, als die ersten Kaugu m mipackungen durch die Gegend flogen. Im nächsten Moment schepperte das Regal auf den Boden. Der Mann ta u melte auf den Ausgang zu und rannte an Leyla und Rudger vorbei.
    Die Kassiererin starrte ihm fassungslos nach. Wie ihre Kolleginnen hatte sie ihren Arbeitsplatz verlassen und verharrte unschlü s sig neben ihrer Kasse. Ihr Blick wechselte hastig zwischen Lade n lokal und Ausgang, als warte sie auf die Erlaubnis ihres Chefs, ebenfalls die Flucht ergreifen zu dü r fen.
    Unauffällig löste Leyla den Druckknopfverschluss ihres Schulterholsters und en t sicherte ihre Waffe. Weitere Kunden kamen mit eingezogenen Köpfen aus ve r schiedenen Gängen gehuscht. Dabei schienen sie darauf zu achten, möglichst lautlos das Weite zu suchen, als wollten sie einen Verfolger nicht auf sich aufmerksam machen. Mit vor Entsetzen aufgeri s senen Augen legten sie jede Vorsicht ab, als sie den vermeintlich sicheren Ausgang erreic h ten. Sofort stürmten sie nach draußen.
    Leyla und Rudger tauschten Blicke aus.
    Aus dem hinteren Bereich des Ladens ertönte ein gellender Schrei und riss die Kassiererinnen aus ihrer Erstarrung. Fast gleic h zeitig schrien sie ebe n falls. Wie Wettläufer beim Startschuss rasten sie kopflos auf den Ausgang zu.
    Leyla spurtete mit gezogener Pistole los, um Rudger durch den Laden zu folgen. Er hatte bereits die Fleischtheke erreicht und sprang mit einem geschmeidigen Satz über die brusthohen Sichtkühler. Seiner Schnelligkeit hatte sie nichts entgegenz u setzen. Im Slalom wich sie auf dem Boden verstreuten Kartons und Konserven aus, die vermutlich von Kunden auf der Flucht aus den Reg a len gerissen worden waren. Leyla übersprang eine Lache aus Ketchup und entging der Gefahr, darauf auszurutschen. Unterde s sen tauchte wie aus dem Nichts ein weiterer flüchtender Kunde auf. Er riss sie fast um, als er gegen ihre Schulter rempelte, um im nächsten Moment eine Bauchlandung in der Ketchuppfütze hinzulegen. Beim Aufstehen schlitterte er wie ein ungeü b ter Läufer auf Eis, bis er wieder auf die Beine kam und fluchend davoneilte. Dadurch wurde Leyla der Entscheidung enthoben, ihm beizustehen. Mit wenigen Schritten erreichte sie den Seitenei n gang zum Fleischereibereich, der ihr eine Nachahmung von Rudgers

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