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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Glück sahen die Männer hinter der Glasscheibe lediglich zwei Leute, die sich in einem harmlosen Gespräch gege n übersaßen. Mit aller Kraft entriss sie sich seinem Blick und schaute auf die Wanduhr hinter ihm, nur um sich zu beweisen, dass sie dazu in der Lage war. Mit einem tiefen Atemzug löste sich die Anspannung in ihrem Hals.
    „Das reicht. Lassen Sie die Spielchen, Meister.“ Sie zog ihre Hände zurück und verschränkte sie vor der Brust. Obwohl sie inne r lich kochte, setzte sie ihr engelhaftestes Lächeln auf und wart e te auf seine Reaktion.
    „Es ist dieses Mal niemand dabei“, sagte er.
    „Bitte?“ Ihr Blick fiel auf die Akte, die er über den Tisch schob. Sein plötzlicher Stimmung s wechsel überkam sie wie ein eiskalter Regenschauer. Dabei wurde immer von Frauen behauptet, dass sie zu schnell von einem Thema zum anderen wechselten und man ihnen nur mit Mühe folgen konnte. Solche Leute sollten sich mal mit einem Meistervampir u n terhalten. „In Ordnung. Danke. Ich werde es Kommissar Fuhrmann ausric h ten.“ Leyla erhob sich gleichzeitig mit ihm.
    „Wir sehen uns morgen Abend“, sagte er und begab sich zur Tür.
    Er würde wie üblich die Kellertür des Präsidiums aufsuchen und von dort aus die stillg e legte Unterführung benutzen. Leyla stieß die Luft aus und blickte noch eine Weile auf die geschlossene Tür. Es ärgerte sie, dass er in der Lage war, in ihr derart wechselhafte Emotionen auszulösen und sie gleichzeitig zu faszinieren. Morgen Abend, wiederholte sie in G e danken seine Worte.

7
     
    S
    andra von Rode lag nicht so verkehrt mit ihrer Vermutung, was das Töten von Vamp i ren betraf. Isabella war ein junger Vampir. Ein gezielter Schuss mit einer Silberpatrone dürfte ausre i chen. Um ihr einen Pflock ins Herz zu treiben, müsste man sie schlafend antreffen. Doch der Himmel war an diesem verregneten Wintertag verhangen, sodass es bereits nac h mittags dämmern würde. Manche Vampire erhoben sich schon früher, wenn der Himmel bedeckt war. Leyla öffnete den Koffe r raum ihres Wagens auf dem Hinterhof ihres Bürogebäudes unter einem Carport. So konnte sie sicher sein, dass kein A n wohner, der zufällig aus seinem Fenster in den tristen Hof blickte, sie beobachten konnte. Sie lud ihre Walther PPS mit einem Sechsschussm a gazin und steckte die handliche Pistole in ihr Schulterholster. Das silberne Stilett trug sie ohnehin im unteren Rückenb e reich. Die lange, schlanke Klinge war nadelspitz und ließ sich unauffällig unter jeder Kle i dung tragen. Sie ergriff den Ledergürtel, an dem die Scheide für ihre Katana befe s tigt war, und legte sie mitsamt dem Schwert auf den Beifahrersitz. Die braune Ledertasche mit den Holzpflöcken blieb auf dem Rücksitz. Die Klassiker, die nie ihre tödliche Wirkung verloren, würden heute nicht zum Einsatz kommen.
    Wenig später bog sie mit ihrem Wagen auf den Parkplatz hinter Haus Greiffenhorst, das Herr von Rode liebevoll ‚Schloss‘ g e nannt hatte. Nichts war einsamer als Parks in der Abenddämm e rung, außer vielleicht Friedhöfe. Sie griff nach dem Schwert und stieg aus dem Wagen. Im Gehen band sie sich den Gürtel um die Taille, sodass die Katana griffb e reit an ihrer linken Seite hing. Wo sich tagsüber Menschen in der freien Natur bei Spaziergängen erholten, ihren Hund ausfüh r ten und Kinder spielten, herrschte ab Einbruch der Dunkelheit Stille. Sie ging um das achteckige Gebäude und erreichte einen der vier quadratischen Fl ü gelbauten. Ihre Finger legten sich auf die raue Fensterbank, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und in eines der dunklen Fenster im Erdg e schoss spähte. Nichts rührte sich. Sie trat ein paar Schritte zurück und blickte an der rosafarbenen Fassade zum ob e ren Stockwerk hinauf. Außer dem Schein der Bewegungsmelder, die das Unkraut im Eingangsbereich von unten b e leuchteten, sah sie nirgendwo Licht. Sie betätigte den Türklopfer aus Messing. Das Geräusch hallte im Innern des Hauses wider.
    Sie erwartete nicht, dass man ihr öffnete, blieb aber dennoch eine Weile stehen. Hinter ihr plätscherte ein lang gezogener Weiher, über den mehrere kleine Brücken angelegt w a ren. Das weißrosa Schlösschen war ein Blickfang im Verlauf der weit geschwungenen Parkwege und lag zwischen abwechslungsreichen Baum- und Buschgruppen. Doch Leyla war nicht in romantischer Stimmung, sondern ang e spannt. Momente wie dieser zerrten trotz Routine an ihren Nerven. Sie zog einen spitzen, metallenen Gegenstand

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