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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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aufgerissener Höllenschlund, während sich die hera b gelassene Zugbrücke wie eine schwarze Zunge zur Stadt hinabstreckte. A n scheinend das Zentrum dieses seltsamen Ortes.
    Obwohl Leyla nicht mit Sicherheit ausmachen konnte, ob es warm oder kalt war, überlief sie ein Frösteln. Dabei schien es so e t was wie Temper a tur nicht zu geben.
    „Es ist immer so feucht hier. Vielleicht regnet es ja die ganze Zeit über und man bemerkt es nicht.“ Die Stimme kam von hinten.
    „Was …?“ Ruckartig fuhr Leyla herum und konnte im letzten Moment verhindern, mit einem Schrei Aufsehen zu erregen. No r malerweise war sie nicht so schreckhaft, doch dieser Ort und die Umstände, wie sie dort hi n gelangt war, legten ihre Nerven blank.
    „Sergej! Du bist mir also doch gefolgt?“
    „Genau genommen hat Boris mich beauftragt, dir zur Seite zu stehen. Abgesehen davon sind wir immer hier, wenn die Starre eintritt.“ Sergej zog sie am Arm hinter einen Mauervorsprung, weil ihre Stimmen die Au f merksamkeit einiger Gestalten in ihrer Nähe erweckt hatten. Erneut wurde sich Leyla der Stille dieses Ortes bewusst.
    „Was meinst du mit wir?“
    „Alle Vampire verweilen während des Tagschlafs in dieser Welt, wobei ihre ph y sischen Körper drüben bleiben.“ Sergej machte ein Gesicht, als sei es das Selbstve r ständlichste auf der Welt, was er da von sich gab.
    Das ergab keinen Sinn. Boris hatte ihr zwar von Niflheim erzählt, doch nichts darüber, dass Vampire anscheinend regelmäßig dorthin gelangten. Auch Rudger. Das würde bede u ten, dass er während der Starre eine Art Doppelleben führte.
    „Er hätte es mir doch erzählen können“, sagte sie mehr zu sich selbst. Ihr wurde klar, dass sich Rudger deshalb im Park so eige n artig verhalten hatte. Schon vorher im Penthouse, nachdem sie beschlossen hatten, erstmals bei Tage hinauszugehen. Sie war b e sorgt gewesen, doch im Nachhinein erschien es ihr, als ob er ihr etwas mitteilen wollte. Sie wan d te sich wieder an Sergej.
    „Oder Konrad. Er meinte, jemand halte Rudger auf der anderen Seite gefangen.“
    Sie hätte nachhaken können, als der alte Mann sich so seltsam verhielt. Doch sie dachte, er wüsste vor lauter Aufregung nicht, was er sagte.
    „Rudger darf nicht darüber reden“, sagte Sergej. „Er ist an den Eid des Syndikats gebu n den. Eine zwingende Maßnahme, um die Geheimhaltung unserer Operationen zu gewährleisten. Was Konrad betrifft … den mei s ten Vampiren ist nicht bewusst, dass sie wie alle Untoten eine zweite Existenz haben. Sobald wir in die Starre fallen, verlassen wir unsere Körper und gehen auf diese Seite. Gewissermaßen kann man es mit der Tie f schlafphase der Menschen vergleichen, in der die Träume sehr aktiv sind. Manchmal bleiben Erinnerungsfragmente zurück, so auch bei Va m piren, was ihren Aufenthalt hier betrifft. “
    In einem Traum zu wandeln, kam dem sehr nahe, wie Leyla sich gerade fühlte. Das warf eine andere Perspektive auf ihre Vorste l lung, dass Trä u me ohnehin eine andere Existenz, ein zweites Leben darstellten. Vor allem, wenn man bedachte, dass der Mensch die Hälfte seines weltlichen Daseins verschlief.
    „Du meinst, das hier sind alles Vampire?“ Sie deutete mit einer Han d bewegung auf die belebte Straße.
    Sergej nickte und wich ihrem Blick aus. „Manchmal tauchen auch Sterbliche auf, Astralreise n de. Das passiert jedoch selten. Oder wie in deinem Fall, wenn sie durch ihr Blut mit einem Grenzgänger verbunden sind. Da wir uns im Reich der Toten befinden, sind solche Besucher nicht gern gesehen.“
    „Grenzgänger?“
    „Meistervampire“, antwortete Sergej. „Ein Teil ihrer Macht besteht darin, bewusst die Grenzen zwischen Midgard, der Me n schenwelt, und dieser hier zu übe r treten. Rudger ist seit Langem ein Grenzgänger. Wenn auch passiv. Er distanziert sich immer mehr von dieser Fähigkeit. Manchmal erweckt es den Eindruck, dass es ihm gelungen ist, Niflheim vollends aus seinem Bewuss t sein zu verbannen, sobald er drüben ist. Er konzentriert sich vorwiegend auf die Menschenwelt. Dadurch erinnert er sich immer seltener an die Menschenwelt, s o bald er hier ist.“
    „Warum sollte er das tun?“
    Sergej senkte eine Weile den Kopf, bevor er weitersprach. „Vor etwa einem Jahr hat er seinen Austritt aus der Gemeinschaft der Grenzgänger bei Boris eingereicht. Mit allen ei n hergehenden Folgen und ohne weitere Erklärungen. Es hat uns alle überrascht. Einige vermuten, seine En t scheidung hängt mit dir

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