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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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zusammen.“
    Es lag kein Vorwurf in seiner Stimme, dennoch fühlte sich Leyla betroffen bei dem Gedanken, dass Rudger schwerwiegende Entscheidungen traf, weil er sich aufgrund ihrer B e ziehung dazu veranlasst fühlte.
    Sergej warf einen Blick über die Schulter. Durch den Windzug der Bewegung klappte der Rand seiner Kapuze zur Seite. Ein san f tes Aufblitzen unterbrach die dunklen Schatten, in denen sein Gesicht bislang verborgen war. Das war doch nicht nur Haut. Übe r haupt schien er die ganze Zeit bemüht, sein Gesicht vor ihr zu verbergen. Leyla neigte ihren Kopf zur Seite, um ihn besser ans e hen zu können.
    „Und du? Was ist mit dir?“
    „Ich bin noch nicht lange dabei“, entgegnete er hastig und wandte sich zum G e hen um.
    Was zum Teufel versuchte dieser durch-die-Dimensionen-Spazier gänger-Azubi zu verbergen? Da steckte doch was dahinter. Nun, das ließe sich ja herausfinden. Auf keinen Fall hatte sie vor, sich weiter mit einer vermummten Gestalt zu unte r halten. Ehe er weitergehen konnte, hielt sie ihn am Arm fest, um ihn anzuschauen. Als sich ihre Hand lan g sam seinem Gesicht näherte, zuckte er zurück. Schließlich ließ er sie gewähren. Er verspannte sich, als Leyla den Rand seiner K a puze zur Seite strich. Nur schwer konnte sie ihr Erstaunen über seinen Anblick verbe r gen. Sergej senkte beschämt die Lider.
    „Deine Haut. Sie leuchtet“, stieß sie erstaunt hervor.
    Seine Hand schnellte hoch und umfasste ihren Arm. Allerdings zog er sie nicht weg, sondern wollte nur verhindern, dass sie die Kapuze völlig von seinem Kopf zog. Einen Blick auf sein halb bedecktes Gesicht gewährte er ihr. Schnell sah er sich nach allen Seiten um, als befürchtete er, j e mand könne ihn so sehen. Tatsächlich ging ein silbriger Schein von seinem Gesicht aus, ließ seine Haut strahlen wie einen Lampion aus hauchzartem Seidenpapier, in dessen Inneren eine Kerze brennt. Erst jetzt bemerkte sie, dass seine Hände auch schimme r ten. Faszinierend. Das hatte sie nicht erwartet. Vielmehr war sie davon ausgegangen, dass er etwas Furchtbares zu ve r bergen versuchte. Eine dimensionsbedingte Entstellung oder ein geisterhaftes Zerrbild seines Gesichts. Doch das sanfte Leuchten seiner Haut hatte nichts Erschreckendes. Im Gegenteil. Es ließ ihn überi r disch erscheinen, brachte seine Augen zum Strahlen.
    „So etwas habe ich noch nie gesehen.“
    „Es ist unsere Aura. Sie bringt das Licht hierher.“
    Natürlich. Rudger hatte ihr erklärt, warum Vampire kein Spiegelbild im üblichen Sinne hatten. Stattdessen spiegelte sich ihre fa r benprächtige, schillernde Aura, und nur, wenn sie es zuließen, konnte auch ein menschliches Auge dieses Lichtspektakel wahrne h men. Hier schien es sich anders zu verhalten. Sofort begann ihr analytischer Verstand, zu arbeiten. Sie konnte nicht anders. Auße r dem beruhigte es sie, nach einer vermeintlich logischen Erkl ä rung zu suchen. Diese beiden Welten waren auf irgendeine Weise miteinander verbunden, sodass nicht alle Naturgesetze außer Kraft gesetzt sein mussten. Vielleicht gab es nicht nur mystische E r klärungen für diese Erscheinung, sondern ganz weltliche. Auch wenn paranormale Begebenheiten nicht wirklich mit physik a lischen Tatsachen übereinstimmten. Zumi n dest nicht in der ihr bekannten Wirklichkeit. Erneut betrachtete sie Sergejs Hände, den sanften Perlmuttschimmer seiner Haut. Phosphor. Das war es. Das chemische El e ment war schließlich für alle Lebewesen von essenzieller Bedeutung und nicht nur für die zelluläre Energieversorgung zuständig. Gut, Vampire waren tot. Aber sie exi s tierten und waren somit eine Lebensform.
    Rudgers Worte kamen ihr in den Sinn. „Unsere Aura formiert sich neu nach der Umwandlung.“ Ebenso dürfte die gesamte ch e mische Zusammensetzung eines Organismus neu zusammenfügt werden, wenn aus einem Menschen ein Vampir wurde. Eine ei n schneidende Lebensumstellung. Phosphor wurde sogar nach seiner Entdeckung im 17. Jahrhundert in Gold aufgewogen. Ein deu t scher Alchimist entdeckte den geheimnisvollen Lichtträger in getrocknetem Urin, wä h rend er eigentlich auf der Suche nach dem Stein der Weisen gewesen war. Möglicherweise ve r blieben auch organische Stoffe bei der Umwandlung im Körper der Vampire, wenn auch in veränderter Form. Ein Glück, wenn man bedachte, dass weißer Phosphor nicht nur giftig ist, so n dern sich an der Luft entzünden kann, wenn er fein verteilt vorliegt. Nicht umsonst war das Mineral beim Militär

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