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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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zurück, bis er neben Leyla landete.
    „Mit Vergnügen“, erwiderte Konrad und machte sich an die Arbeit. Mit erstaunlicher Leichtigkeit packte der alte Mann den wimmernden Theate r leiter am Kragen und zog ihn zur Tür hinaus.
    „Wo ist der andere?“ Aufmerksam stellte sich Leyla mit ihrem Schwert hinter Rudger. Dicht beieinander bewegten sie sich im Kreis, suchten die Umgebung ab.
    „Ich weiß es nicht, aber er wird gleich auftauchen. Es sind Aasfresser.“
    Leyla schluckte hinunter, was in ihrem Hals einem Knäuel Sandpapier ähnelte.
    Plötzlich tauchte ein gazeartiger Schein an der Decke auf.
    „Da“, hauchte sie. Die Kreatur war größer als die erste und bewegte sich mit grotesk verdrehtem Hals an der Zimmerdecke en t lang, als habe die Schwerkraft nicht den gering s ten Einfluss auf sie. Über ihren Köpfen hielt sie inne, starrte aus gelben Augen auf sie herab. Ein zäher Speichelfaden löste sich aus dem aufgerissenen Maul. Angespannt umfasste Leyla den Griff ihres Schwe r tes fester, während der Schleim über ihre Wange glitt.
    „Ganz ruhig“, flüsterte Rudger. „Warte, bis er angreift.“
    Wie auf Befehl ließ sich das Ding von der Decke fallen, begleitet von einem ohrenbetäubenden Kreischen. Im Flug vollzog es e i ne Drehung, sodass seine Krallen wie ein Satz fli e gender Messer auf Leyla und Rudger zuschossen.
    „Jetzt!“, rief Rudger.
    Gleichzeitig senkten sie sich in die Hocke. Ihre Schwerter mit beiden Händen fest umschlossen, ragten senkrecht empor. In E r wartung des Au f pralls spannte Leyla die Muskeln ihrer Arme an. Mit zusammengekniffenen Augen senkte sie den Kopf in dem Moment, als der schwere Körper auf ihre beiden Schwerter aufg e spießt wurde. Das Gewicht streckte sie beinahe nieder. Mit einem schmerzhaften Ruck wurde ihr Körper zusammengedrückt wie eine Ziehharmonika. Ein paar Rippen knirschten verdächtig. Ihr angewinkeltes Knie federte einen Großteil des Aufpralls ab. Den Rest übernahm Rudger. Lange würde sie das G e wicht nicht halten können. Doch schon bewegte Rudger sein Schwert seitlich weg. Sy n chron folgte Leyla seiner Bewegung mit ihrem Schwert. Sie wuchteten den toten Körper der Höllenkreatur auf den Boden. Der Anblick erinne r te an ein geschlachtetes Schwein.
     

11
     
    D
    ank des gut durchdachten Evakuierungsplans verlief die Räumung augenscheinlich re i bungslos. In den unteren Etagen bekamen die Gäste kaum etwas mit. Jeder Mitarbeiter des Aurodom wusste, was er zu tun hatte und setzte seine Au f gaben bemerkenswert routiniert durch. Um sich einen Überblick zu verschaffen, begab sich Leyla ins Erdg e schoss. Auf der letzten Treppe hielt sie inne. Großer Gott. Die Menschenkörper zogen sich wie eine w a bernde Masse durch das Foyer. Ein gigantischer Pulk mühte sich in alle Richtungen, obwohl der einzige Ausgang vor ihnen lag. Wie es aussah, war es den Mi t arbeitern gelungen, dafür zu sorgen, dass weitgehend Ruhe bewahrt wurde. Aber hier drohte, eine Panik auszubr e chen.
    Verdammt, es trat das ein, was sie befürchtet hatte. Der Geruch von Angstschweiß lag im Raum, drang beißend in ihre Nase. Die Menschen wurden auf ihrem Weg aus dem Kino von einer unterschwell i gen Angst begleitet, immer den Gedanken im Kopf, dass der Grund für diese Maßnahme sich als harmlos herau s stellen würde. Doch hier lag eine allgemeine Verwirrung wie eine Unheil verkündende Wolke vor, in die immer mehr Besucher auf ihrem Weg nach unten eintauchten. Wo sie hinsah, bildeten sich Barrik a den aus Armen und Beinen. Vor allem am Haupteingang ballte sich die Menschenmasse. Im selben Maße, wie die Körper den Raum au f heizten, steigerte sich die Stimmung der Unruhe und drohte, zu eskalieren. Vor den Kassen stürzten metallene Poller krachend auf die Bodenfliesen. Immer mehr Menschen drängten von hinten in das weiträumige Foyer zur weit geöffneten Schieb e tür. Nur Einzelnen gelang es, sich durch den Pulk zu winden, um ins Freie zu g e langen. Wer sich zu weit seitlich befand, wurde gegen die Glasscheiben der Ausgangsfront gequetscht. En t setzlich. Es waren so viele, die hier feststeckten. Nicht auszudenken, wenn jemand stürzte oder das Bewusstsein verlor. Die aufgelöste Menschenmasse würde ihn e r drücken.
    Plötzlich versuchten die ersten Besucher, von der Tür aus zurück ins Innere zu gelangen. Erste Schreie mischten sich unter angstvolles Gemurmel, als die Menge sich gleichzeitig vor- und z u rückbewegte. Nein, das konnte nicht wahr sein. Jetzt

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