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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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hatte Leyla das Gefühl, dass sie seine Gedanken lesen konnte.
    „Wieder Saal neun … du meinst?“
    „Möglicherweise hat sich die Pforte erneut geöffnet.“
    „Aber du sagtest doch, sie sei instabil.“ Allein die Vorstellung, was sich nun aus Hels Reich in ihre Welt geschlichen haben kön n te, überzog ihren Körper mit einer Gänsehaut.
    „Ja, gleichbedeutend mit willkürlich“, entgegnete Rudger und wandte sich an Konrad. „Verständige unsere Leute, und zwar alle. Sie sollen sich unauffällig an den Evakuierung s maßnahmen beteiligen. Die Leute müssen raus, solange es noch geht.“
    Konrads Gesicht wurde noch bleicher, als es ohnehin war. Sofort bestieg der Alte erneut den Aufzug.
    „Wir beide werden uns im Saal umsehen.“ Rudger zog seinen Ma n tel an, um das Katana auf seinem Rücken zu verbergen. Für ihn reine G e wohnheit.
    Leyla behielt ihr Schwert in der Hand, weil sie über die Geheimgänge zur Kinoebene g e langen würden. Nach dem, was Konrad berichtet hatte, glaubte sie nicht, dass ihre Bewaffnung irgen d wen erschrecken könnte. Wahrscheinlich war kein Mensch mehr dort. Ihre Pistolen trug sie ve r deckt unter ihrer Jacke. Durch einen der Notausgänge betraten sie Kino neun. Wie erwartet waren keine Besucher mehr im Saal, doch der Horrorstreifen flimmerte über die Leinwand. Überall verstreut lagen 3-D-Brillen, Jacken und verlorene Taschen. Vor der ersten Reihe erblickten sie Peter Strade, der sich über eine am Boden liegende Person beugte und B e fehle in sein Funkgerät bellte. Hinter Rudger eilte Leyla die Stufen hinab. Der Lärm aus den Lautsprechern war unerträglich. Beilä u fig nahm sie das Gemetzel auf der Leinwand zur Kenntnis. Unten angeko m men bückte sie sich zu dem blutüberströmten Mann. Seine linke Gesichtshälfte war bis zur Unkenntlichkeit zerfetzt. Sie überprüfte den Puls an der Halsschla g ader.
    „Er ist tot.“
    „Blödsinn, eben hat er noch gesprochen“, kam es von Strade zurück.
    „Was ist passiert?“, donnerte Rudgers Stimme durch das Gekre i sche von der Leinwand.
    „Wahrscheinlich haben sich zwei geprügelt und die anderen Zuschauer in Panik versetzt“, set z te der Theaterleiter zur Erklärung an.
    „Geprügelt? Sind Sie noch bei Sinnen, Strade? Jemand hat dem Mann das Gesicht zerfetzt. Außerdem wird gerade das Haus ev a kuiert.“
    „Das habe ich nicht veranlasst“, rief Strade zornig. „Einer meiner idiotischen A s sistenten muss die Nerven verloren haben. Dafür wird er zur Rechenschaft gez o gen.“
    Ungewöhnlich schnell kochte Wut in Leyla hoch. Mit einem Satz war sie bei Strade. „Lassen Sie endlich diesen verfluchten Film stoppen.“
    Seiner Miene nach zu urteilen, wurde ihm klar, dass er selbst auf die Idee hätte kommen können. Über sein Funkgerät gab er die Anweisung an die Projektion, den Film zu sto p pen.
    Inzwischen ging Rudger mit prüfendem Blick vor der Leinwand entlang. Dabei strich er mit der Hand über die Kante. Er rieb etwas zwischen se i nen Fingern und roch vorsichtig daran.
    „Projektion für Herrn Strade“, kam es aus dem Funkgerät.
    „Ich höre.“
    „Die 3-D-Projektoren lassen sich nicht abstellen. Keine Reaktion auf Taste n druck.“
    „Dann ziehen Sie den verdammten Stecker.“
    Im nächsten Moment fror das Bild auf der Leinwand ein.
    Rudger fuhr herum. „Leyla, zerstöre die Pforte!“
    Sofort zog sie ihre Pistolen und entsicherte sie. Sie zielte auf die leicht wabernde Fläche am unteren Leinwan d rand, welche die Konsistenz einer Wasseroberfläche zu haben schien.
    „Nein!“, gellte Strades Schrei durch den Raum, als er begriff, was vor sich ging.
    Leyla wusste, dass seine Panik dem Gedanken entsprang, seine hochwertige Leinwand könne zerstört werden. Einen kurzen, grimmigen Blick auf sein entsetztes Gesicht gönnte sie sich, dann schoss sie mit beiden Waffen gleichzeitig auf die Leinwand. Der Rüc k stoß der Waffen spannte ihre Unterarmmuskeln schmerzhaft an, während sie die Projektile verfeuerte. Strade zuckte unter den Schussgeräuschen, presste die Hände vor die Ohren und warf sich zwischen die Sitzreihen. Sein Fun k gerät flog in hohem Bogen davon.
    Unter dem Kugelhagel riss die untere Kante der Leinwand in Fetzen. Das Material schmolz wie ein Foto, das man von der Rüc k seite aus angezündet hatte. Zurück blieb die nicht mehr ganz intakte Silberleinwand mit einem eingefrorenen Szene n bild.
    Rudger nickte ihr zu, als sie auf ihn zuging und dabei ihre Pistolen zurück ins Halfter

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