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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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Gareth an ihm vorbeischlich. Er war absichtlich nach Sonnenuntergang zum Lager gegangen, damit sein Kommen möglichst unbemerkt bleiben konnte. Aber die Masse der Soldaten schien ihn genauso zu riechen wie sie ihn verachtete. Er war froh, als er endlich zu Edmunds Zelt kam. Nein, es war sein eigenes Zelt, wie er sich selber sagen musste - soweit war die Entfremdung von seinen Wurzeln schon fortgeschritten.
    Edmund stand hinter einem Tisch, auf dem Karten ausgebreitet w aren, ein Diener schenkte ihm gerade Wein in einen silbernen Becher ein, der, wie Gareth missmutig feststellte, einst seinem Vater gehört hatte. Es störte Gareth, dass Edmund kein Wort der Begrüßung aussprach, obwohl er doch wissen musste, dass sein König gerade das Zelt betreten hatte. Gareth fragte sich, aus welchem Grunde man Karten studierte, wenn der Feind vom Wasser aus kam, wollte sich aber nicht die Blöße einer unsinnigen Frage geben.
    Als Gareth sich räusperte, blickte Edmund auf.
    „Die Männer benehmen sich nicht wie Gäste, sondern wie Eindringlinge und Plünderer. Ihr solltet mit ihnen sprechen, Edmund.“
    Zu seiner Verwunderung, Gareth hatte, ohne um den heißen Brei zu reden frei heraus gesprochen, schien der Raethgir nicht erbost zu sein.
    „Ich werde morgen mit den Männern sprechen. Sie sehnen sich in die Heimat zurück und waren in Erwartung auf Plünderungen mi tgekommen.“ In Erwartung von Plünderungen? Gareth war nicht sicher, ob er das vor dem Feldzug hätte wissen wollen.
    Edmund fuhr fort: „Ich wollte mit Euch sowieso über den bevorst ehenden Angriff von Thorgnyr und seinen Drakingern sprechen.“ Gareth spürte einen Hauch von Wärme in sich aufsteigen. Edmund wollte seine Strategie mit ihm planen. Vielleicht würde zwischen ihnen doch wieder alles so werden wie früher.
    „Es gibt mehrere mögliche Orte, an denen die Schiffe landen kö nnen. Hier, hier und hier.“ Edmund deutete auf die Haenbucht von Mal Kallin, eine weitere Bucht südlich der Stadt und eine Stelle, die weiter im Norden lag.
    „Am wahrscheinlichsten ist, dass Thorgnyr direkt in der Stadt landen wird, denn er wird glauben, zahlenmäßig weit überlegen zu sein und das Überraschungsmoment auf seiner Seite zu haben. Außerdem weiß er, dass die Stadt über keine Befestigungsmauern verfügt. Vielleicht geht er aber auch auf Nummer sicher und legt hier an, “ Edmund deutete auf den südlichen Punkt, „wo er seine Truppen erst in Ruhe sammeln und dann mit vereinten Kräften in Richtung Stadt ziehen kann.“
    „Er kann doch davon ausgehen, dass das Schwert, das er begehrt, in der Festung selber ist. Daher wäre ein Großangriff von Süden wah rscheinlicher, oder?“
    Edmund nickte bedächtig. „Das wäre möglich. Vielleicht versucht er aber auch, das Schwert mit seinem Besi tzer direkt in den Kampf zu lenken und greift deshalb von der Seeseite aus an. Wie dem auch sei, wir sollten unsere Männer zum einen in der Stadt positionieren und zum anderen hier oben bleiben, wo wir nicht sichtbar sind, aber schnell an die Küste kommen.“ Gareth stimmte innerlich zu. Er freute sich schon auf die überraschten Gesichter der Norr, die einem Feind gegenüber stehen würden, mit dem sie nicht gerechnet hatten. Normalerweise waren sie diejenigen, die durch plötzliches Erscheinen und Verschwinden die Ostküste Saths und Ankilans verunsicherten.
    „Wir müssen in jedem Fall in Küstennähe bleiben und versuchen so viele Drakinger wie möglich zu töten und ihre Schiffe zu versenken. Nur so werden wir einige Jahre Ruhe vor ihnen haben.“
    „Sind die Trebuchets fertig, Edmund?“
    „Ja, wir werden mit Sicherheit einige Drachenboote in Brand st ecken können.“
    „Ich werde am besten mit ein paar Männern in der Stadt ausharren und wenn notwendig einen Ausfall wagen.“
    Edm und strich mit dem Finger über die Karte. Dann zeigte er auf einen Punkt südwestlich von Mal Kallin. Er sprach mit rauer Stimme: „Ich plane Euch auf den Aussichtsturm hier zu positionieren. Das ist ein wichtiger Standort, von dort sieht man mehrere Meilen weit ins Meer. Ihr werdet 5 Männer bekommen, die Euch im Notfall beschützen. Wenn Ihr die Boote seht, könnt Ihr ein Signal abfeuern.“

    Gareth hätte es ahnen müssen. Er hätte Edmunds Pläne an seiner friedlichen Grundstimmung erkennen müssen. Edmund wollte ihn aus allen Kampfhandlungen raushalten und ihn noch weiter demütigen.“
    Mit rotem Kopf drehte sich Gareth zu seinem Berater und es schoss aus ihm heraus.

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