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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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Mitstreiter und ließ mit einer weiteren Handbewegung auch den anderen Gästen ein Getränk zukommen. An’luin lief das Wasser im Munde zusammen. Dieser Met roch duftig und kräftig zugleich.
    „Erzähle mir von Deinen Gefangenen“, forderte der König, der auf Cathyll starrte. „Ich habe sie aus Mal Kallin“, fiel Starkirs knappe Antwort aus. Der König ließ nicht locker. „Und Dir ist nicht aufgefallen, dass Du Balain, den Priester der Kirche der Sonne, auf Dein Schiff geladen hast, jemanden, der in der Lage ist den Glauben anderer zu zersetzen und seine Worte der Lüge in die Welt zu verbreitern.“ Starkir schaute verdutzt. „Er scheint mir nicht gefährlich, König. Außerdem ist er genau genommen nicht mein Gefangener, sondern der von dem Schädelspalter da hinten.“ An’luin fühlte, wie ihm heiß und kalt wurde. Alle blickten ihn an. Er fragte sich, ob er etwas sagen oder lieber schweigen sollte und lächelte verlegen. Olaf polterte: „Balain hat Gunnar den falschen Glauben nahegelegt, so dass dieser nun einen Grund mehr hat uns Wolfinger zu verachten und die Spaltung der Norr voranzutreiben. Ist er hier bei Hof, um mich auch zu überzeugen?“ Fast unbemerkt hatte der König wieder einen Finger erhoben, woraufhin sofort zwei weitere Hörner mit Met gereicht wurden, welche wiederum in einem Zug von den beiden Anführern geleert wurden.
    Balain hatte sich erhoben und sprach mit gesenktem Kopf: „Ich bin nicht gekommen um zu missionieren, König. Ich möchte niemanden von etwas überzeugen, was er nicht glauben will.“ Er setzte sich wieder. Nach einem weiteren Horn, brütete Olaf vor sich hin. Er sagte: „So lasst mir denn wenigstens Eure schöne Sklavin, damit ich nicht vollständig das Gefühl habe, dass Du mich nicht schätzt, Starkir.“ Leise flüsternd erklärte Balain seinen Schützlingen, was er eben gehört hatte.
An’luin, Cath und Balain starrten mit offenem Munde auf den Hochsitz des Königs.

18. Die Kunst des Skalden
    achdem Starkir und alle anderen Männer der Wol fsang sich verdutzt angeschaut hatten und offensichtlich mit der Situation überfordert waren, stand schließlich Ketill auf und rief: „Lieber Onkel. Es ist mir eine Ehre zurück in den Hallen des Großkönigs weilen zu dürfen. Die von Dir Begehrte, kann Dir aus unserer Hand nicht als Geschenk überreicht werden, großer König. Sie ist die Gefangene des Schädelspalters. Aber mag es Dir ein Trost sein, dass Eyvind zu Deinen Ehren einen Gesang verfasst hat.“ Damit richteten sich alle Augen auf den Skalden, der sehr überrascht zu sein schien. Erneut übersetzte Balain den zwei Begleitern und erläuterte, dass Ketill ein Neffe des Königs war. Verwandte von Edelleuten würden bei den Norr oftmals fortgeschickt, damit unter den Höflingen kein Neid und keine Missgunst aufkommen konnten, insbesondere was eventuelle Ansprüche auf Adelstitel anging.
    An’luin konnte sich nicht erinnern, dass Eyvind während der Fahrt jemals ge dichtet hätte, und schon gar nicht von König Olaf. Balain kicherte leise. „Das ist eine echte Herausforderung für Eyvind. Nun muss er aus dem Stehgreif ein Heldengedicht für den König vortragen. Ein wahrlich königliches Geschenk übrigens. Eyvind ist einer der größten Skalden der Norr.“ Tatsächlich schien der Saal schon merklich ruhiger geworden zu sein und die Männer, die vorher noch dem Met gefrönt, gegrölt und geprahlt hatten, waren nun still.
    Eyvind erhob sich, blickte einen unmerklichen Moment giftig zu Ketill hinüber und setzte an:
    „ Ferne Fahrten in frostige Furten,
    in schweren Stürmen schaukelnd,
    suchten wir Silber und Samt.
    Den Hort in allen Himmelsrichtungen heischend,
    buhlten wir um Brönns Gunst.
    Höre König,
    in keinem Königreich kannte
    man Ruhm und Reichtum,
    den Hall deiner Herrschaft,
    die Unbesiegbarkeit deiner Untertanen,
    die Anmut Deiner Arme und
    Bärenkraft Deiner Beine nicht.
    Kein König kann kämpfen
    Wie König Olaf
    Heißt es hier und hüben.
    Keine Klinge köpft krachender als
    Wolfsbiss, wunderliche Waffe.
    Kein König klüger als er.
    Königinnen klagen:
    Kann König Olaf nicht kommen
    Und freien mich als Frau?
    Doch Arlas Anmut
    Ist mächtiger als die Mithschlange.
    Männer mordeten und meuchelten,
    sie zu mannen, doch mussten merken,
    dass gleiche Größe gesellt sich gern.
    Ferne Fahrten in frostige Furten,
    in schweren Stürmen schaukelnd,
    suchten wir Silber und Samt.
    Kein Königreich wir kennen,
    dass um des Wolfingerkönigs

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