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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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Gastgeber.“ Starkir genoss offensichtlich das Gefühl, dass Olaf einmal in seiner Schuld stand: „Nicht doch. Keiner konnte ahnen, dass so etwas passiert.“
    An’luin brummte noch der Schädel von seinem Aufprall mit dem Salzfass. Als der erste Schreck vorübergegangen war, hatte auch er die Aufmerksamkeit genossen, die ihm zuteil geworden war. Die Skiprits hatten ihn sofort als einen der Gäste aus dem Dreischafetal erkannt und ihn umgehend zum Palast geführt. Dort waren zunächst alle in heller Aufregung gewesen. Selbst die bitter blickende Arla hatte ihn an sich gedrückt und ihm einen Gewürzwein eingeflößt.
    Nun saß er im Kaminzimmer des Königs persönlich mit Starkir, Ketill, dem König, Pater Balain und Cathyll, die ihn ab und zu besorgt anschaute.
    Balain fragte: „Und du bist Dir sicher, Starkir, dass Steinn und Nod den Fremden nicht kannten?“
    „Er muss sie erst kurz vorher angesprochen haben, so sagen sie. Er wollte, dass sie ihm ein Bier ausgeben. Dann müssen ihn die Blicke des Jungen gestört haben.“ Balain setzte an um etwas zu sagen, ließ es dann aber wieder und schüttelte mit dem Kopf.
    „Wir werden diesen Räuber finden und an den nächsten Baum knüpfen“, versprach der König. Dann stand er auf und bat darum ihn zu entschuldigen, aber am nächsten Morgen erwarten ihn wichtige Staatsgeschäfte. Auch Arla und Cathyll verabschiedeten sich und verließen das Kaminzimmer. An’luin wollte eigentlich auch in sein Bett gehen, aber andererseits war er immer noch aufgeregt. Und irgendetwas an Balains Gesichtsausdruck gefiel ihm nicht.
    „Was ist? Ihr tut gerade so, als wäre ich bei dem Überfall tatsächlich erdolcht worden.“ Balain schaute zu ihm herüber und lächelte. „Nein, das ist es nicht, Sohn. Ich bin froh, dass es Dir gut geht. Aber auf der anderen Seite glaube ich nicht, dass wir es mit einem einfachen Dieb zu tun hatten. Und das ist auch der Grund, weshalb ich überlege.“
    „Aber woher kannte der Mann mich überhaupt?“
    „Das ist eine gute Frage. Und die einzige logische Antwort darauf scheint mir, dass er eben doch vorher mit Nod und Steinn gesprochen hat. Und sie haben wohl unter anderem von Dir geredet. Darüber hinaus“, Balain machte eine bedeutsame Pause,“ glaube ich, dass ich diesen Mann, so wie Du ihn beschrieben hast, kenne.“
    „Wer ist es?“
    „König Olaf hat von bedeutenden Staatsgeschäften gesprochen, die er morgen führt. Es kommt eine Gesandtschaft von König Gunnar. Und wenn mich nicht alles täuscht, hattest Du es vorhin mit seinem Sohn Thorgnyr zu tun. Wir müssen wachsam sein.“
    Die Worte Pater Balains waren nicht dazu geeignet An’luin zu b eruhigen, doch nachdem er sich eine Weile im Bett hin und her gewälzt hatte, war er der Wärme und Weichheit erlegen. Er träumte unruhig und bruchstückhaft, doch irgendwann flossen die Bilder zu einem zusammen: einem durchdringenden, scharfen Bild, das ihm auch Tage später noch wirklich vorkam. Er sah sich selbst durch ein weites, weißes Feld laufen. Um ihn herum sah er nichts anderes als Schnee. Es war kalt und ein eisiger Wind trieb Schneeflocken in sein Gesicht. An’luin sah sich selber durch diese Schneewüste gehen mit einem verbitterten und entschlossenem Gesichtsausdruck. Vor sich hielt er mit beiden Händen eine Schwertscheide umklammert. Sein Gesicht war mit ein oder zwei Blutspritzern bedeckt. An’luin fröstelte, obwohl er noch träumte und im Warmen lag. Dann jedoch veränderte sich das Bild und er sah, wie er vor einem See hockte. Als er hineinblickte, sah er eine helle Gestalt, von der ein unwirklicher Glanz ausging. Die Person wirkte majestätisch und doch hatte sie nichts Überlegenes. Sie lächelte An’luin einfach nur an, als wollte sie sagen: Alles wird gut.

Mal Tael
20. Ein Geständnis
    „ prich nur, wenn du etwas zu sagen hast.“
    Diese Worte klangen ihm ständig in den Ohren nach, immer, wenn er den Mund öffnen wollte, um zu reden, hörte er automatisch diese Worte in seinem Geiste. Er hatte sie kaum ausgehalten, diese Stille, nicht endend wollend, grausam und wohltuend zugleich. Er war die Stille nicht gewohnt, denn wer bei seinem Vater etwas zu sagen hatte, der tat das auch. Und je mehr man sagte, desto wichtiger war man in der Hierarchie der Sathorn. Hier war das Gegenteil der Fall. In den Gewölben des Circulum Lunae war scheinbar alles anders und scheinbar das genaue Gegenteil von dem was er kannte.
    Er musste zugeben, dass er sich zwar anfangs gewehrt

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