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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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hineinkuscheln können. Auf der anderen Seite hatte er einen Auftrag erhalten, vielleicht ein erster Schritt in Richtung Schiffrecht. Irgendwann würde er sich das Recht erwerben wieder zurückzukehren. So ging er einigermaßen gut gelaunt den Weg hinab, vorbei an zum Julfest beleuchteten Häusern und dämmrig schimmernden Gasthäusern.
    An’luin war erstaunt wie viel Reichtum es hier offensichtlich gab. Throndje musste in der Tat ein großes Handelszentrum sein. Als er den Weg hinunter zum Hafen lief, schaute er auf die faszinierenden Holzbauten, die mit feinem Schnitzwerk verziert waren.
    Eine der Gaststätten hatte eine verglaste Scheibe, etwas, das er noch nie gesehen hatte. Er schaute durch das Glas, das den Durchblick in den Gastraum gewährte, die Kälte allerdings ausschloss. In der Gaststube sah er Steinn und Nod an einem Tisch sitzen. Sie unterhielten sich mit einem Mann, der An’luin bekannt vorkam. Er hatte rote, lange Haare, die zu zwei Zöpfen gebunden waren, außerdem ein breites Gesicht mit einem geheimnisvollen Ausdruck. Dies war der Mann, der am selben Tisch wie die Leute aus dem Dreischafetal gesessen hatte und ständig auf Cath geblickt hatte. Der Mann schaute nun etwas nervös drein und blickte sich um, so als wolle er nicht gesehen werden. Als spürte er An’luins Blicke auf sich, schaute er auf einmal auf und sah seinem Beobachter direkt in die Augen. Als er An’luin erblickte, stand er eilig auf und ging in Richtung Ausgang. An’luin wusste nicht warum, aber er hatte das Gefühl, dass es besser sei wegzulaufen. Er rannte in die Richtung zurück, aus der er gekommen war und schubste dabei einen älteren Mann um, der ihm etwas auf Norr hinterher rief. Dann rannte er rechts hinunter in den nördlichen Teil der Stadt, den er vorher noch nicht gesehen hatte. Es ging bergab, An’luin lief ein Stück, doch er meinte den Verfolger abgehängt zu haben. Er lehnte sich an eine hölzerne Hauswand und verschnaufte. Niemand war hinter ihm zu sehen. Als er gerade wieder umkehren wollte, packte ihn eine Hand von hinten und schloss sich um seinen Mund. Jemand drückte ihn an sich, so dass er nicht sehen konnte, um wen es sich handelte. Er zischte ihm etwas auf Norr zu und gab seinen Mund frei. An’luin jappste: „Ich kann kein Norr. Bitte, lassen Sie mich los.“ Dann hörte er ein leises hohes Kichern.
    „Dann bist Du der kleine Ankil von der Wolfsang , was?“ Ein erneutes Kichern. „Das ist umso besser, weil Dich keiner vermissen wird, wenn ich Dir die Kehle aufschlitze.“ An’luin wollte mit aller Kraft losstürmen, doch der Mann hielt ihn sicher im Griff, offensichtlich den Fluchtversuch vorhersehend. Panik befiel An’luin. Er wusste, dass er mit Kraft nichts ausrichten konnte. Als der Mann einen Arm kurz freigab, um sein Messer zu zücken, trat An’luin mit voller Wucht auf den Fuß des Fremden. Der stöhnte auf und An’luin rammte ihm seinen Ellenbogen in den Bauch. Dann rannte er los. Er sah nicht viel, da es mittlerweile stockdunkel war, aber er merkte, dass es bergab ging. Er wollte einfach nur weg. Auf einmal wurde es so steil, dass er ins Straucheln kam und fiel. Er rollte einen Hang hinab, bis er abrupt auf etwas Hartem landete. Er hörte schnelle Schritte von oben in seine Richtung kommen und wusste, dass er nicht aufstehen können würde. Seine ganze Seite tat weh. Eine Hand legte sich auf seinen Arm und wollte ihn hochziehen, doch An’luin zog sie zurück und gab ein lautes Wimmern von sich. Er wollte nicht sterben.
    Als die Hand weiter an ihm rüttelte, wagte er es die Augen zu öf fnen. Er blickte in ein ihm unbekanntes Gesicht, aber er erkannte den gefiederten Helm. Dies war ein Skiprit und nicht der Fremde, der es auf sein Leben abgesehen hatte. Erleichtert gab An’luin ihm seine Hand, doch diese war mit einem Male leblos. Der Hafenwächter brach über ihm zusammen, von einem Dolch zwischen den Rippen tödlich verletzt.
    Über ihm tauchte das verzerrte Gesicht des fremden Rothaarigen auf, der anfing zu grinsen. Gerade wollte er etwas sagen, da hob er den Kopf, als sehe er etwas. Dann war er mit einem Male im Du nkeln verschwunden. Ein anderer Skiprit rief etwas aus und kam auf An’luin zugelaufen. Dann nahm er sein Horn, das an seiner Seite hing und blies hinein. Ein dumpfer langer Ton ergoss sich über den Hafen von Throndje.

    König Olaf schüttelte mit dem Kopf, zum wiederholten Male. „Ich hätte ihn nicht alleine gehen lassen dürfen, Starkir. Was bin ich für ein

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