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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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lang.“
    „Nun ja, das war die Kurzversion. Die korrekte Form ist etwas lä nger. Das ist so ähnlich wie beim Tan’sedin. Aber wieso bist Du hier?“
    Das war der schwierige Teil des Besuchs, Balain zu erklären, was er selber nicht genau wusste.
    „Ich schätze, ich wollte mal wieder Ankil sprechen.“
    „Du machst Dich sehr gut in Norr. Man könnte fast meinen, es ist Deine zweite, oder besser, dritte, Muttersprache.“
    „Nein, ich spreche es noch nicht besonders gut. Und außerdem…“
    Balain schaute An’luin interessiert an.
    „…weiß ich nicht, ob ich es überhaupt sprechen will. Diese Me nschen hier sind so rau und ….“
    „…grob?“, führte Balain fort. „Und grob und derb und dreckig? Und gewalttätig und brutal? Und kann es sein, dass Du nun siehst, dass sie normale Menschen sind, genau wie alle anderen, ob sie nun Ca’el, Ankil oder sonst etwas sind? Und kann es sein, dass du Dir nicht eingestehen kannst, dass Du sie magst?“
    An’luin nickte.
    „Ich war viel auf Reisen, mein Sohn. Ich bin in viele Länder gereist, von denen ich vorher übles gehört hatte. Nachdem ich Furchterregendes über die Ca’el gelesen hatte, wurde ich in den Westen Ankilans versetzt – und verliebte mich in eine Ca’el. Später kam ich nach Birkesund, wo ich die grausamen Drakinger bekehren sollte. Ich habe heute noch teure und gute Freunde dort. Und mein Wissen über den Sonnenkreis habe ich mir in Syrah angeeignet, ein Land das wir Westler im Allgemeinen für gefährlich und fremd halten, das uns in vielen Bereichen des Lebens aber überlegen ist, in der Hygiene, dem Gartenbau, der Kochkunst und noch viel mehr.
    Und d u, mein Sohn, hast nun die Schwierigkeit, dass du feststellst, dass dir diese fremden, grausamen Menschen ans Herz wachsen, doch du weißt nicht, ob du ihnen Einlass gewähren sollt.“
    An’luin schluckte. Er spürte wie seine Augen sich mit Wasser fül lten, Balain hatte wieder einmal den Nagel auf den Kopf getroffen. Er hatte genau das Dilemma beschrieben, in dem er selber sich befand. Balain legte den Arm um seine Schulter und führte ihn zum Abhang. Sie konnten von hier aus das ganze Tal übersehen und den Fjord, in dem die Wolfsang neben einigen willkürlich über die Ebene verteilter Holzhütten als einsamer Beleg für die Besiedlung lag.
    „Dies ist ein Teil des Lebens, das die Sonne uns schenkt. Es nicht zu lieben, hieße gar nichts zu lieben.“
    Mehr sagten sie nicht auf dem ganzen Weg durch den Wald hinab und auch den weiteren Weg nicht. Mehr brauchte es auch nicht. An’luin begrüßte Nieda, die draußen den Schnee von der Schuppenwand fegte, mit einem Lächeln, so dass diese ihm verwundert nachblickte.

    „Du musst vorsichtig sein, dass Du Dir nicht in die Finger schneidest.“
    An’luin beglotzte das Runenschwert ungläubig, das Starkir ihm gereicht hatte. Im Koben des Jarls zwischen den Schafen und Schweinen lag es eingewickelt in weißes Tuch und irgen deine Laune hatte Starkir dazu gebracht, ihm das Schwert zu präsentieren und ihn es putzen zu lassen. Nun fuhr der junge Ca’el mit einem mit Schweinefett besetztem Tuch an der silbernen Schneide entlang und betrachtete die Verzierungen und die für ihn unverständlichen Runen, „Was steht da?“ „Hm, ich habe sie mir noch nicht so genau angeschaut. Eyvind kann Dir mehr dazu sagen, aber ich glaube etwas mit ‚ich durchdringe alles Gebein‘, oder so ähnlich.“ Durch das Fett, dass An’luin gleichmäßig verteilte, glänzte das Schwert und ließ es ihn ehrfürchtig begutachten.
    „Ja, es ist ein Prachtschwert. Wenn es erst einmal Olaf gehört, wird kein Königreich sich seiner Macht widersetzen können.“
    „Hat es denn wirklich magische Kräfte?“
    „Na und ob, mein Junge. Dieses Schwert ist die Kralle des Fanri rwolfes. Es ist der Ursprung der Stärke der Wolfinger. Es ist mit der Kraft des Fanrirwolfes ausgestattet, der beim letzten Gefecht die Mithschlange vernichten wird. Brönn sei Dank hat König Gunnar auch keinen Zugriff auf den Mithspeer, die Waffe der Drakinger.“
    „Das heißt, was für die Wolfinger Fölsir ist, ist für die Drakinger dieser Speer?“
    „Thursbana, ja. Der Riesentöter. Dieser Speer ist ebenfalls mächtig. Dieser Speer, mein lieber Schädelspalter, gehörte einst dem großen König Fefnur, der letzte König der Norr. Ebenso wie sein Schwert, Fölsir. Beide Waffen trug er und konnte so die Norr einigen. Dann gab es aber jene Unglückseligen, die behaupteten, dass der

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