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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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seiner Tür ein kleines Kind, das er aufnahm. Am nächsten Julfest passierte dasselbe und auch die folgenden Jahre. Frodi wusste nur den Namen der Frau, nicht woher sie kam oder woher sie ihn gekannt hatte. Sie nannte sich Weya. Er wusste nur, dass sie in all den Jahren als sie ihn besuchte, nie älter geworden war. Daher war ihm bald klar, dass es sich um die Göttin Weya handeln musste. Alle Leute aus dem Dreischafetal sind Weyas Kinder.“

    Cathyll schaute Hjete mit glänzenden Augen an. „Ich würde gerne Weya spielen, wenn Du mir sagen kannst, was das Spiel alles beinhaltet.“ Starkir kicherte, den er wusste, wovor Cathyll Angst hatte. „Das ist ein Fest für die ganze Familie, keine Sorge Cathyll.“ Und so galt es als abgemacht. Cathyll würde am Julfest die Weya spielen.

23. Die Kralle des Fanrirwolfes

    om Wasser aus konnte man das ganze Tal überblicken, so wie an dem Tag, als er zum ersten Mal mit der Mannschaft hier angelegt hatte. Sörun trat vor ihm nach Erhöhungen im Schnee, um angeschwemmte Holzscheite zu finden. Holz konnte man nie genug haben, gerade jetzt im Winter. Dennoch fühlte sich An’luin mit der Aufgabe den Holzwagen zu schieben unterfordert. Er hätte gerne mehr getan, um möglichst schnell sein Schiffrecht zu erhalten und diesen schönen aber widernatürlich einsamen und kalten Ort zu verlassen. Als ob er seine Gedanken erraten hätte, schaute Sörun ihn mit seinem schiefen Blick an und fragte: „Willst Du nicht einmal den Schwertkampf mit Syggtrygg oder Steinn üben? Mir scheint, dass Dir ein wenig Geschick mit dem Schwert nicht schaden könnte, Schädelspalter.“
    An’luin schüttelte den Kopf. „Zu Steinn gehe ich bestimmt nicht, dem traue ich nämlich nicht. Aber wozu sollte ich überhaupt den Schwertkampf lernen? Um ein Wolfinger zu werden wie Du und jeden Sommer andere Leute totschlagen?“ Sörun lachte auf während er einen langen Ast aufhob und in den Wagen warf. „Glaub mir, Schädelspalter, ich schlage keine Leute tot. Die Zeiten sind vorbei. Mit unserem mickrigen Schiff treiben wir ein bisschen Handel und eignen uns in Ausnahmefällen etwas an, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Und jetzt, da wir den Witwenmacher haben, brauchen wir auch niemanden mehr zu berauben. König Olaf wird uns schon reich machen.“, sagte Sörun gesprächig. Alle der heimgekehrten Wolfinger waren ausgesprochen guter Laune angesichts der Aussicht, dass sie bald reich für ihre außergewöhnliche Beute belohnt würden. Die einzigen, die nicht darüber sprachen, was sie sich vom Gold von König Olaf kaufen würden, waren Nod und Steinn, die ansonsten aber genauso zufrieden wie alle anderen schienen.
    „Mit dem Schwerte zu kämpfen nutzt nicht nur denen, die angre ifen, Schädelspalter. Du könntest jetzt schön zu Hause bei deinen stinkenden Sümpfen wohnen, wenn Du Dich unserer erwehrt hättest.“ An’luin wusste, dass Sörun keine bösen Absichten mit seinem Gerede hatte. Die Norr machten gerne Sprüche auf Kosten anderer, das hatte nichts mit Zu- oder Abneigung zu tun. „Die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass ich mir die Kehle hätte aufschlitzen lassen. Ich bin kein Kämpfer, Sörun.“
    „Die Raupe sagt sie sei kein Schmetterling bis sie fliegt. Aber mach was Du willst.“ Und dann wechselten sie das Thema. Dennoch musste An’luin noch länger über die Worte Söruns nachdenken. Und er musste zugeben, dass ihm ein gescheiter Umgang mit Wa ffen auch nicht geschadet hätte, als er in Throndje Thorgnyr begegnet war.

    An’luin fand den Pater auf dem Hochplateau, nachdem er das Tal bis zum Fuße der Bergkette verfolgt hatte, dann das bewaldete Stück hinaufgegangen war, bis sich der Wald lichtete und auch die Steigung abnahm und seine Augen in gleißendes Mittagslicht g etaucht wurde. Hier oben gab es nur Schnee, bis auf einen Punkt in 500 Metern Entfernung. Das war Pater Balain. Er winkte An’luin, der sich gerade hatte umdrehen wollen, um den Priester bei der Ausübung seines Glaubens nicht hatte stören wollen. Balain kam auf ihn zu. Aber An’luin konnte am Abdruck im Schnee erkennen, dass der Pater im Schnee gelegen hatte. „Es gibt keinen besseren Ort zum Sonnengebet, als hier, mein Sohn“, sagte ein fröhlicher Balain. „Überall spiegelt sich das Sonnenlicht im Schnee.“
    „Was betet i hr denn zur Sonne?“
    „Nun, im Grunde bitte ich die Kraft der Sonne um Beistand und dass sie die Herzen aller Menschen erhellen möge.“
    „Aber ihr betet über eine Stunde

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