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Das Salz der Erde: Historischer Roman (German Edition)

Das Salz der Erde: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Salz der Erde: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Wolf
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Fischteich verkauft habe.«
    Michel hatte einen Kloß im Hals. Er verspürte plötzlich eine solche Zuneigung zu diesem energischen Kauz, dass er keinen Ton herausbekam. Wieder einmal hatte Carbonel seine grenzenlose Weisheit und Selbstlosigkeit unter Beweis gestellt. »Habt Dank, mein Freund. Ihr erweist Varennes und der Gilde damit einen großen Dienst.«
    »Ich habe zu danken«, erwiderte der Greis. »Bau unsere Brücke fertig, und ich kann in Frieden sterben.«
    Die Stimmung im Saal hatte sich merklich geändert. Dass Carbonel eine solch großzügige Summe zur Verfügung stellte, ließ den anderen Michels Plan plötzlich durchführbar erscheinen. Michel sah seinen Freunden förmlich an, wie sie im Geiste rechneten und Pfundbeträge überschlugen.
    Catherine machte den Anfang. »Ich denke, ich kann zehn Pfund beisteuern, ohne dass ich in Schwierigkeiten komme. Vielleicht etwas mehr, wenn ich es schaffe, den Acker an der Richtstätte zu verkaufen.«
    »Bei mir dürften es auch zehn Pfund sein«, ergänzte Charles Duval.
    Raymond Fabre rang etwas länger mit sich, doch schließlich gab er sich einen Ruck. »Zwölf von mir«, sagte er. »Außerdem kann ich zwei Kettenhemden und fünf Schwerter geben. Waffen braucht Barbarossa gewiss genauso dringend wie Geld.«
    »Was ist mit dir, Pierre?«, wandte sich Catherine an ihren Freund Melville.
    Der kränkliche Kaufmann war der Einzige, der sich nicht von der allgemeinen Begeisterung mitreißen ließ. Mit abweisender Miene saß er da und schwieg seit einer halben Stunde. Michel rechnete damit, dass er wieder eine feindselige Bemerkung machte. Stattdessen sagte Melville: »Zwei Pfund. Mehr kann ich mir nicht leisten.«
    Die anderen Kaufleute nickten verständnisvoll. Niemand, nicht einmal Fabre, verlangte von ihm, sich stärker zu beteiligen, obwohl gewiss der eine oder andere dachte, dass es seine eigene Schuld gewesen war, dass er so viel Geld an de Guillory verloren hatte. Dafür hatte Melville die Folgen seines Leichtsinns ganz allein getragen und nie Hilfe von der Gilde gefordert, wie es viele andere an seiner Stelle getan hätten.
    »Auch zwei Pfund sind viel Geld«, sagte Michel. »Ich danke Euch, Pierre.«
    Der Kaufmann nickte nur mürrisch.
    Duval hatte derweil Pergament und Griffel hervorgeholt und die einzelnen Beträge aufgeschrieben. »Wir sind bei rund hundert Pfund. Wie viel könnt Ihr geben?«, wandte er sich an Michel.
    »Für die Bücher bekomme ich mindestens sieben, acht Pfund. In bar kann ich fünf beisteuern.« Das war eigentlich mehr, als Michel sich erlauben konnte. Doch da er die Idee aufgebracht hatte, sah er es als seine Pflicht an, mehr zu geben als seine Freunde. Er musste eben darauf vertrauen, dass er genug Geld verdienen würde, sowie die Fehde vorüber war.
    »Macht insgesamt hundertfünfzehn, hundertzwanzig Pfund«, sagte Duval und blickte in die Runde. »Ich weiß nicht, ob das ausreicht.«
    »Vergesst Raymonds Waffen nicht«, bemerkte Catherine. »Wenn auch wir anderen zusätzlich Handelsgüter geben, die Barbarossa gebrauchen kann, kommen wir leicht auf hundertfünfzig Pfund. Wir alle haben doch gewiss Waren im Keller, die wir wegen der Fehde nicht verkaufen konnten. Ich kann zwei Fässer mit Salz anbieten.«
    »Salz habe ich auch noch reichlich«, sagte Duval. »Außerdem eine größere Menge Kerzenwachs.«
    Michel schaute seine Freunde an. »Also sind wir uns einig, dass wir es versuchen?«
    »Ja«, antworteten Carbonel und Catherine wie aus einem Munde. Die anderen nickten.
    »Gut. Der Hoftag ist schon in zwei Wochen. Bis dahin gibt es noch viel zu tun. Machen wir uns gleich an die Arbeit.«
    Es dauerte drei Tage, bis Michel einen Käufer für seine Bücher fand. Nachdem er es erfolglos bei den Klöstern der Stadt versucht hatte, bot er die schönsten Schriftstücke auf dem Markt feil. Er sprach jeden auswärtigen Händler an, bis es ihm schließlich gelang, das Interesse eines fremden Kaufmannes zu wecken.
    Der Mann hieß Bretonnet, stammte aus Metz und war nach Varennes gekommen, um Salz zu kaufen. Michel lud ihn zu sich nach Hause ein, um ihm den Rest seiner Sammlung zu zeigen und die Einzelheiten des Geschäfts mit ihm zu besprechen.
    »Hier entlang.« Er lotste seinen Gast in den Saal und legte die Bücher, die er zum Markt mitgenommen hatte, zu den übrigen auf den Tisch. »Ich versichere Euch, sie sind alle in einem hervorragenden Zustand, aber Ihr könnt Euch gerne selbst davon überzeugen. Nur zu. Schaut sie Euch

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