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Das Salz der Erde: Historischer Roman (German Edition)

Das Salz der Erde: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Salz der Erde: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Wolf
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Namus, die Sänftenträger und zwei Waffenknechte. Das wären sieben Mann, davon zwei bewaffnet. Damit sollten wir fertigwerden.«
    Gaspard nickte. »Wir überwältigen sie und warten, bis Ulman herauskommt. Dann greifen wir ihn uns.«
    »Einen Kirchenmann nach der heiligen Messe zu überfallen«, murmelte Poupart. »Gehen wir damit nicht zu weit?«
    »Habt Ihr einen besseren Vorschlag?«, fragte Gaspard schneidend.
    »Nein. Aber das grenzt an Blasphemie.«
    »Was dem Wohl der Stadt und seiner Bürger dient, kann keine Blasphemie sein. Also – seid ihr dabei?«
    »Ja«, antworteten Stephan, Raoul und Chastain entschlossen.
    »Und ihr?«, wandte sich Gaspard an die Übrigen.
    »Ich bin dabei«, murmelte Ernaut.
    Poupart schwieg lange, ehe er schließlich nickte. »Machen wir es.«
    Zufrieden lehnte Gaspard sich zurück. So viele Jahre hatte er auf diesen Augenblick gewartet – endlich war er da.
    Gaspard hatte sich auf zahllose Gefahren und Schwierigkeiten gefasst gemacht. Nie hätte er erwartet, dass es so leicht sein würde.
    Mit ihren Knechten warteten sie in einer Seitengasse, in weite Kapuzenmäntel gehüllt, die Gesichter maskiert, während sich Dunkelheit und Nebel schützend um sie legten. Schließlich tauchte Bischof Ulmans Sänfte auf und wurde zur Abtei Notre-Dame-des-Champs getragen. Tatsächlich waren nur zwei Waffenknechte bei ihm, wobei auch die vier Sänftenträger Dolche bei sich hatten. Ulman stieg aus und durchquerte den Klosterhof. Als die Messe begann und der schwebende Gesang der Mönche aus der Kapelle drang, stürzten die sechs Kaufleute und ihre Knechte mit gezückten Schwertern, Äxten und Knüppeln zum Tor und umringten die Männer. Sowohl Soldaten als auch Hörige waren so überrascht, dass es ein Leichtes war, sie zu überwältigen. Wenige Minuten später kauerten sie gefesselt und geknebelt in Stephans Reisewagen, der in der Gasse bereitstand. Alles war so schnell gegangen, dass niemand etwas gesehen oder gehört hatte.
    Anschließend warteten sie, bis Ulman das Kloster verließ. Während die Mönche mit gesenkten Häuptern zum Dormitorium schlurften, wechselte der Kirchenmann einige Worte mit dem Abt, ehe er durch das Tor zu seiner Sänfte ging. Fragend blickte er sich um. »Wo …«, begann er, doch da war Gaspard bereits bei ihm und stülpte ihm einen Rübensack über den Kopf, der seine aufgebrachten Rufe dämpfte. Rasch zerrten sie den überrumpelten Mann zum Wagen, wo sie ihn fesselten, bevor sie ihn zu seinen Männern steckten.
    »Stephan und Ernaut, schafft die Sänfte weg«, befahl Gaspard. »Wir treffen uns am Lagerhaus.«
    Er kletterte auf den Wagenbock, griff nach den Leinen und fuhr zur Unterstadt, wo er sich mit Raoul einen unterkellerten Schuppen teilte, von dem kaum jemand wusste. Ihre Knechte verteilten sich um das Gebäude und hielten Wache. Als Stephan und Ernaut zu ihnen stießen, brachten sie den Bischof und seine Männer nach unten ins Gewölbe.
    Fackeln flammten auf und drängten die Schatten in Winkel und Ecken zurück. Die Waffenknechte und die Hörigen sperrten sie in eine fensterlose Kammer und entfernten die Knebel. Sogleich fingen sie an zu zetern, doch hier unten konnten sie schreien, so viel sie wollten – niemand würde sie hören. Nachdem Gaspard den Riegel vorgelegt hatte, zog er Bischof Ulman den Sack vom Kopf und half Stephan, die Fesseln um seine Handgelenke zu lösen. Als Ulman sich umblickte, blitzte für einen Moment Furcht in seinen Augen auf, bevor er sich ermannte.
    »Wie könnt ihr es wagen!«, herrschte er sie an. »Mich auf einem Klosterhof zu überfallen und zu verschleppen, ist ein Verbrechen, das an Schändlichkeit nicht zu überbieten ist. Ihr werdet teuer dafür bezahlen, Caron. Jeder in diesem Raum wird an den Galgen kommen, dafür sorge ich, der heilige Jacques sei mein Zeuge.«
    »Setzt Euch da hin«, befahl Gaspard, und als Ulman nicht gehorchte, halfen Stephan und Raoul nach und zwangen ihn, auf der Kiste Platz zu nehmen. »Ihr hört mir jetzt genau zu, denn ich sage es nur einmal: Ihr werdet noch heute Euren Soldaten befehlen, ihre Waffen niederzulegen, und Tancrède Martel seines Amtes entheben. Danach werdet Ihr das Verbot der Gilde widerrufen, die Münzentwertung beenden und allen Bewohnern des Bistums ihr Geld zurückgeben. Darüber hinaus verzichtet Ihr auf all Eure weltliche Macht. Ihr löst umgehend das Schöffenkollegium auf, damit es mit gewählten Vertretern der Bürgerschaft besetzt werden kann, übertragt dem neuen

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