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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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Sander reisefähig?“
    Stella setzte eine besorgte Mine auf. „Der Arzt hat angeordnet, daß er sich hinlegen soll – wegen der Gehirnerschütterung. Außerdem soll er die Ferse schonen. Das linke Bein ist vom Knie abwärts geschient. Sie wollen Mr. Sander doch nicht unter diesen Umständen nach Rußland schicken?“ Warum war sie um Sander stets so besorgt? Cannon mochte das ganz und gar nicht gefallen.
    Der Oberst schien hingegen unbeeindruckt. „Wo ist Sander jetzt?“
    Stella antwortete mit ernster Mine, das sonst so betörende Lächeln wollte ihr nicht gelingen. „Auf dem Weg hierher. Er wird jeden Moment eintreffen.“
    Der Oberst schaute auf die Uhr. „OK, warten wir mit der Besprechung, bis er hier ist! Gut, Stella, Sie können gehen.“ Sie hatte noch immer diesen betrübten Gesichtsausdruck. „Was ist los, Mädchen? Wo drückt der Schuh?“
    Sie schluckte. „Die Defense Intelligence Agency hat angerufen. Die wollen Sie heute nachmittag sprechen. Sie haben angeordnet, daß Sander bis auf weiteres das Standortgelände nicht verlassen darf.“
    Der Oberst schaute mißbilligend zu Cannon hinüber. „Da sehen Sie, was Sie angerichtet haben. Jetzt haben wir ein Problem!“ Cannon wäre am liebsten im Boden versunken, zumal Stella in der Tür stand. Doch diese schien ihn nicht zu beachten.
    „Wenn es Ihr Problem löst, dann habe ich vergessen, Sie in Kenntnis zu setzen.“
    Der Oberst schaute Stella überrascht an. „Das würden Sie tun?“
    Sie nickte stumm. Der Oberst strahlte. „Mädel, ich bin stolz auf dich!“ Bevor Stella etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür des Vorzimmers. Wortlos verschwand sie aus Cannons Blickwinkel. Er glaubte noch gesehen zu haben, wie sich zarte Röte über ihr Gesicht legte.
    Sie hörten, daß Sander, begleitet von einem Sanitäter, das Vorzimmer betrat und von Stella freudig begrüßt wurde. Der Oberst und Cannon sprangen von ihren Sesseln auf. Da stand er auch schon im Türrahmen, schwarze Augenbinde, den Kopf fachgerecht verbunden, gestützt auf Krücken, knieabwärts geschient lugten am linken Fuß vorwitzig die Zehen aus dem Verband. „Da ist er ja, unser Kämpfer! Kommen Sie, nehmen Sie Platz.“ Der Oberst zog einen der Sessel vom Tisch weg, um Sander das Platznehmen zu erleichtern. „Was macht Ihr Kopf? Haben Sie Schmerzen?“
    „Es geht. Ich sehe die Dinge unscharf, genau genommen sehe ich sie – leicht überlagert – doppelt. Das stört, soll sich aber bald geben.“ Sander lächelte matt. Er wollte die erlittenen Qualen und Strapazen der vergangenen Nacht überspielen, aber so recht gelang ihm dies nicht.
    „Können Sie kauen?“
    Sander sah den Oberst erstaunt an. „Ich hab‘s noch nicht probiert. Sollte ich dies können?“
    Der Oberst machte keine Anstalten, auf Sanders Frage einzugehen. Er rief durch die offen stehende Verbindungstür: „Stella! Machen Sie uns Kaffe und Tee und eine besonders schöne Schale mit Ihrem phantastischen Kekssortiment?“
    Da klang sie wieder, diese Stimme aus dem Vorzimmer, die nicht nur Cannon verzauberte: „Wasser kocht schon!“
    „Sie sind ein Schatz!“
    ‚Jetzt fängt der auch noch an!‘ Cannon spürte mit Unbehagen, dies war wieder einmal nicht sein Tag. Matthews eröffnete das Gespräch. „Ihr Kollege hat schon gebeichtet und erzählt, was Ihnen widerfahren ist. Meine Hochachtung, Sie müssen ja ganz ordentlich gewirkt haben! Hat der Taekwondo-Schnupperkurs also doch etwas bewirkt!“
    Cannon setzte sich in Position; immerhin zeichnete er hierfür verantwortlich, insofern konnte er die gestrige Schande wenigstens ein wenig ausgleichen. Er fiel aber gleich wieder in seinen Sessel zurück, als er Sanders Antwort hörte: „Nicht das Geringste. Ich bin überhaupt nicht dazu gekommen! Wenn ich darüber nachdenke, habe ich noch nicht einmal mit dem Gedanken gespielt. Das geschah alles zu überraschend. Ich hab‘ um mein Leben gekämpft, mit den Mitteln, wie sie sich gerade ergaben. Einen Concours d‘Elégance hätte ich sicherlich nicht gewonnen.“
    Der Oberst lächelte verständnisvoll. „Wichtig ist, daß Sie leben und, wie ich sehe, in einigermaßen gut erhaltenem Zustand sind! Wie gesagt, ich bin so weit informiert, wie Sie wiederum Cannon ins Bild gesetzt haben. Ich hoffe, daß er das wenigstens kann – die Dinge richtig und vollständig wiedergeben. Wenn Ihnen nichts Zusätzliches in Erinnerung gekommen ist, sollten wir uns den Dingen zuwenden, die morgen anstehen. Fühlen Sie sich eigentlich

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