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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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reisetauglich?“
    Sander grinste, als er sah, wie sich Cannon unter dem Seitenhieb duckte. Er blickte zu Matthews hinüber. „Vergangene Nacht eher nicht. Aber jetzt geht es schon erheblich besser. Morgen bin ich topfit. Versprochen!“
    Cannon fiel in das Gespräch ein. „Die DIA behauptet, daß deine Ohnmacht von der Schraubenkupplung des letzten Waggons herrührt. Hältst du das für möglich?“
    Sander schaute ihn fragend an. „Wer ist DIA?“
    „Die Defense Intelligence Agency, der Nachrichtendienst der US-amerikanischen Streitkräfte.“
    „Ach die! Die wollten mich heute früh schon in die Mangel nehmen, sind aber von dem Arzt aus dem Klinikbereich geworfen worden. Ich soll mich heute nachmittag bereit halten, obwohl der Arzt Bettruhe angeordnet hat. Er sagt, ich könne ein Verhör ablehnen. Aber zu deiner Frage: Ich kann sie beim besten Willen nicht beantworten. Da war urplötzlich totaler Filmriß.“
    Cannon blickte hinüber zu Matthews. „Er hat nur einen Gegner gesehen. Vielleicht sind gar nicht mehrere auf dem Standortgelände.“
    Der Oberst legte seine Stirn in Falten. „Das muß bei Ihnen vergangene Nacht wohl mehr als eine Flasche Hochprozentiges gewesen sein! Wer hat denn Ihrer Meinung nach die Leiche des Angreifers fortgeschafft?“
    „Vielleicht war der Kerl gar nicht tot. Möglicherweise hält er sich irgendwo versteckt.“
    Cannon schaute Sander fragend an, doch der schüttelte den Kopf. „Der war mausetot! Ich habe mit eigenen Augen die Schiene gesehen, die seinen Körper durchtrennte. Er lag rechts und links davon. Mir wird jetzt noch flau, wenn ich daran denke. Wenn die Leiche verschwunden ist, muß es noch jemanden geben.“ Der Oberst nickte; er war derselben Ansicht. Ihre Köpfe fuhren herum, als Stella durch die Verbindungstür huschte und nach einer anmutigen Drehung mit dem Tablett an ihren Tisch trat. Sie konnte wieder lächeln!
    Als sie Sander die Tasse reichte, legte sich dennoch ein Ausdruck wahrhaftiger Besorgnis über ihr Gesicht. „Sie werden doch morgen nicht nach Rußland reisen, Mr. Sander! Überlegen Sie sich das gut!“
    Cannon beobachtete erst Stella, dann Sander. Der Oberst wiederum schaute kritisch zu Cannon hinüber. Er beschloß, dem Spiel ein Ende zu bereiten. „Stella, halt‘ die Burschen nicht von der Arbeit ab! Sie haben es nicht verdient, daß Sie sich Sorgen machen.“
    Stella stellte lächelnd die letzte Tasse auf die zugehörige Untertasse und schob sie zu Cannon hinüber. „Vermutlich haben Sie recht. Wenn Sie noch etwas brauchen, sagen Sie es bitte.“ Ihr luftiges Sommerkleid durchwirbelte die Luft, als sie sich der Tür zuwandte.
    ‚Sie schaut mich noch nicht einmal an!‘ Cannon begriff nicht, was da gespielt wurde. Dabei war der gestrige Abend durchaus harmonisch verlaufen. Er hatte sie prächtig unterhalten, über seine Zeit in Deutschland erzählt und dabei – dies fiel ihm erst später auf – sogar Jutta eine Weile vergessen. Nur seiner Einladung in das Appartement war sie nicht gefolgt. Es sei zu früh, sie würden sich ja kaum kennen. Allein diese Bemerkung hatte in ihm eine Revolution ausgelöst! Das war kein Korb! Das war eindeutig eine Option auf die Zukunft, und die sah seit gestern rosarot aus! Doch jetzt hatte sie noch nicht einmal einen Blick für ihn! ‚Werde einer aus den Frauen schlau!‘ Er bemerkte nicht den Blick des Oberst. „Können wir jetzt arbeiten?“ Die Verbindungstür schloß sich. Im Raum duftete es verführerisch nach Stellas Parfüm. „Hallo, die Herren! Können wir jetzt arbeiten?“ Sanders und Cannons Köpfe flogen herum.
    Der Oberst hatte sie wieder einmal erwischt. Er grinste, wußte er doch nur zu gut, worum sich die Gedanken seiner Gäste drehten. Er reichte Sander Zucker, den dieser dankend ablehnte. „Wir müssen davon ausgehen, daß es mehrere Täter sind. Was mich fuchsteufelswild macht, ist die Tatsache, daß sie sich innerhalb des militärischen Sperrgebietes frei bewegen konnten, dies offensichtlich immer noch können. Möglicherweise sind es sogar Soldaten. Dafür spräche die Uniform, die der Kerl trug. Wir haben eine Menge Blut auf dem Schotter sichergestellt, mehr als genug für eine DNA. War der Mann Soldat oder Zivilangestellter dieses Standorts, haben wir ihn innerhalb 48 Stunden identifiziert, selbst dann, wenn er Urlaub eingereicht hat und nicht vermißt wird. Ungleich schwieriger wird es, wenn er illegal eingedrungen ist. In diesem Fall hätten wir als einzig brauchbaren Hinweis,

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