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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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kurzen Moment der Erholung zu gewähren. Dann raffte er sich schon wieder auf, ignorierte den Schmerz, stets von dem Gedanken getrieben, zwischen sich und den Kampfort den größtmöglichen Abstand zu bringen. Er hatte mehr als vier Kilometer vor sich! Sie durften ihn nicht erwischen, bevor er nicht mit Cannon gesprochen hatte.
     
     

22. August, 09:20 Uhr Ortszeit; Ramstein Air Base, Oberst Matthews Office
    „Mann! Das hätte ich von Ihnen nicht erwartet!“ Oberst Matthews schüttelte ungläubig den Kopf. Er sprang auf und wanderte zwischen Besprechungstisch und Fensterfront hin und her. Cannon schaute unglücklich drein. Seine Beichte war ihm nicht leicht gefallen, aufgrund Sanders Verletzungen jedoch unvermeidbar. „Wann kam er zurück? Ungefähr müssen Sie die Uhrzeit doch wissen!“
    Cannon schaute drein wie ein begossener Pudel. Hilflos zuckte er die Schultern. „Ich war am Tisch eingeschlafen, als er zurückkam. Als ich ihn sah, habe ich mich zunächst um seine Erstversorgung gekümmert, den Sanbereich informiert und ihn zu dem Vorfall befragt, bis die Sanitäter eintrafen. Anschließend habe ich der MP über Sanders Angaben zu Ort und Ablauf des Angriffs berichtet. Irgendwann habe ich auf die Uhr geschaut. Soweit ich mich erinnere, war dies kurz vor halb zwölf.“
    Der Oberst war mit der Antwort nicht zufrieden. „Wir müssen die Uhrzeit des Angriffs eingrenzen, sonst kommen wir nicht weiter. Das einzige, was wir bisher wissen, ist, daß Sander nach 21.00 Uhr angegriffen wurde und offensichtlich mehrere Personen auf der anderen Seite beteiligt waren. Das ist zu wenig!“
    Cannon sah überrascht auf. „Mehrere Personen? Sander sprach von nur einem Angreifer.“
    Der Oberst blieb abrupt stehen. „Stimmt, das wissen Sie noch gar nicht. Sander berichtete von seiner Ohnmacht. Niedergeschlagen wurde er offensichtlich nicht, denn man fand Fettspuren an seinem Hinterkopf. Er wurde vermutlich von der herabhängenden Schraubenkupplung des letzten Waggons getroffen. Es könnte also nur ein Angreifer gewesen sein. Doch man fand am Kampfort ein äußerlich beschädigtes Handy, das mit großer Wahrscheinlichkeit dem Angreifer zuzuordnen ist. Es war abgestellt. Die Mailbox enthielt zwei Anrufe. Der erste um 21.38 Uhr, der zweite um 21.50 Uhr. Die Mitteilung lautete in beiden Fällen ‚Melde dich!‘ Nicht gerade erschöpfend, doch immerhin ein Hinweis, daß eine Kontaktaufnahme überfällig war, er also nicht allein war. Aber es kommt noch dicker: Die Leiche ist verschwunden!“
    Cannon stand der Mund offen. Bevor er sich äußern konnte, nahm der Oberst seine Wanderung durch das Büro wieder auf, diesmal allerdings mit der Variante, die Verbindungstür zum Vorzimmer zu öffnen. „Gibt‘s was Neues aus dem Sanbereich, Stella?“
    „Noch nicht. Ich sag Ihnen Bescheid.“
    Matthews schloß die Tür und nahm – mit der Entwicklung erkennbar unzufrieden – ärgerlich schnaufend am Besprechungstisch Platz. „Hoffen wir, daß sie ihn rechtzeitig auf die Beine stellen. Morgen sollen Sie über Moskau nach Nowosibirsk fliegen. Wenn das in die Hose geht, möchte ich nicht in Ihrer Haut stecken. Ich kenne Dick. Der kann explodieren, sag‘ ich Ihnen! Dagegen war Hiroshima ein laues Lüftchen!“ In diesem Augenblick öffnete sich die Verbindungstür zum Vorzimmer. Stella schaute zu ihnen hinüber.
    „Haben Sie das Klopfen nicht gehört? Der Sanbereich hat angerufen.“
    Endlich! Der Oberst schien extrem angespannt. „Leg los, Mädchen!“
    Sie blickte auf einen Zettel. „Also, der Reihe nach: Mr. Sander hat eine Fleischwunde an der Ferse, die Achillessehne ist Dank der dicken Socken nur gereizt und geschwollen, aber intakt. Einschnitt der Nackenhaut, Hämatome im Genickbereich, starke Hinterkopfprellung, vermutliche Ursache einer Gehirnerschütterung. Die DIA bestätigt, daß diese Verletzung von der Schraubenkupplung des letzten Waggons herrührt; dies habe der Abgleich der Fettspuren ergeben. Ferner hat er eine Gesichtsprellung mit unkritischer Knochenabsplitterung am linken Arcus Superciliaris sowie eine Platzwunde im unmittelbar angrenzenden Stirnbereich – alles medizinisch versorgt ...“
    Der Oberst hob die Hand. „Arcus Superwas?“
    Stella lächelte. Natürlich hatte sie mit dieser Frage gerechnet. „Arcus Superciliaris. Das ist der Augenbrauenbogen.“
    Der Oberst verblüfft: „Aha! Sagen Sie bloß, das haben Sie gewußt!“
    „Nein. Ich habe es hinterfragt.“
    Matthews schien erleichtert. „Ist

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