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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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angenommene Stollenachse, zwei markierten die Richtung zur gegenüberliegenden Wand und drei lagen auf der Verlängerung der Stollenachse, diesmal jedoch in Richtung Kaverne. Dort würde der Schrägaufzug ihm den Weg weisen.
    Wieder und wieder warf er Steine in die Richtung, in der er das Gleis des Schrägaufzugs vermutete. Nichts. Er hörte stets den dumpfen Aufprall auf dem Kavernenboden, doch nie den Aufschlag auf das aus den Verankerungen gerissene Feldbahngleis. Er versuchte es von neuem, immer ein wenig Winkel und Wucht der Würfe variierend. Eindeutig, dort mußte die Kaverne sein, doch wo war das verdammte Gleis, das ihm Gewißheit hätte geben können? Hatten herabstürzende Felsen es in die Tiefe gerissen?
    Sander resignierte. Er war verzweifelt, warf nur noch sporadisch, mehr aus Wut als mit klarem Verstand. Er spürte wieder den Schmerz, den quälenden Durst. War‘s das? War das tatsächlich das Ende? Er ließ die letzten Eindrücke passieren, bevor die Katastrophe über ihn hereinbrach. Wo war Weißenfels? Hatte ihn das gleiche Schicksal ereilt? Lebte er überhaupt noch? Zu zweit hätten sie vielleicht eine Chance. Er erinnerte sich an Franken, wie der sich vor dem Stolleneingang aus dem Staub gemacht hatte. Franken hat etwas gewußt! Er hat es für sich behalten. Sander spürte die Wut, die heißglühend in ihm aufwallte. Franken war ein Schwein! Er ergriff einen besonders großen Stein, schleuderte ihn voller Wut in die angenommene Richtung des Aufzuggleises. Dem metallischen Klang des Aufpralls folgte der hörbare Bodenaufschlag, gefolgt vom Geräusch des in die Tiefe polternden Steins. Er hatte das Gleis getroffen, den Schrägaufzug lokalisiert!
    Nun wußte er definitiv, auf welcher Achse er sich befand. Er kontrollierte vergewissernd seine Ausrichtung anhand der Steinmarkierungen, schob die nicht benutzten Steine zusammen und legte mit diesen, sich in Sitzposition auf allen Vieren – den Rücken voraus – Zentimeter um Zentimeter Richtung Wand bewegend, eine Wegmarkierung. In kürzerer Entfernung als gedacht stieß er mit dem Helm an. Sander spürte die Aufregung, hatte er doch den ersten Schritt erfolgreich bestanden, sich in vollkommener Finsternis zurechtzufinden. Sollte er die Übersicht, aus welchem Grunde auch immer, verlieren, konnte er sich anhand der Steine orientieren, um seinen ursprünglichen Standort zu finden. Dort wiesen ihm drei Steine die wichtigste Richtung: Der Schacht des Schrägaufzugs führte in die Freiheit! Sollte er je dieser Hölle entkommen, dann durch diesen Schacht!
    Die Erkenntnis stimmte ihn hoffnungsvoll. Es galt, keine Zeit zu verlieren, wußte er doch, daß jedes untätige Dahinwarten ihn ein Stück mehr an den Rand der Verzweiflung treiben würde. Immerhin kannte er nun die rettende Richtung! Den Rücken an die Wand geschmiegt drückte er sich in die Höhe, bis sein Helm an die Stollendecke stieß. Wenn er sich nach rechts, immer an der Stollenwand entlang, vortasten würde, müßte er nach fünf, sechs Metern die Stelle der Kaverne erreichen, an der die Wand zurücksprang, um Raum für die Drehscheibe, das parallel zum Aufzug verlaufende Abstellgleis und das Zwischenlager der ausgebrochenen Kohle zu schaffen. Auf diesem Weg mußte er, geleitet durch die Kavernenwand, ebenfalls auf den Schrägaufzug treffen.
    Den Rücken weiterhin an die Wand gepreßt, tastete er sich vorsichtig an dieser entlang, bis seine Rechte unvermittelt ins Leere griff. Das konnte noch nicht die Stelle sein, bis zu der er sich vortasten wollte! Sein Herz schlug bis zum Hals. Er drehte sich um, drückte sich nun mit der Brust an die Wand, um deren Verlauf mit der Linken zu ertasten. Die Wand sprang weiter zurück, als sein Arm reichte! Da, wo vorhin noch – Millionen Tonnen schwere Ewigkeit verkörpernd – der Berg war, sollte plötzlich nichts sein? Er spürte die Gänsehaut, die – höchstes Unbehagen auslösend – kalt den Rücken hochkroch. ‚Ruhe bewahren! Verdammt noch mal, bewahre Ruhe!‘ Er scharrte mit dem rechten Fuß im Staub, bis er auf einen Stein stieß. Den Körper unter Schmerzen unendlich langsam beugend, ergriff er ihn ächzend. Er mußte den Stein mit der Linken so weit wie möglich in Richtung dieses unerwarteten Nichts werfen, um aus dem Aufprall Rückschlüsse auf den weiteren Wandverlauf ziehen zu können. Er warf, so gut er konnte, wartete mit nicht zu unterdrückender Anspannung auf den Aufprall. Es dauerte zu seiner Verwunderung länger, als erwartet, doch

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