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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nicht aus seinen eigenen hochqualifizierten Fabriken kamen... Sie stammten aus minderwertigen Anlagen auf der anderen Seite der Welt – aus Japan!«
    Wieder griff Elizabeth in ihre Aktentasche. Die Männer rings um sie wirkten wie Leichen, unbewegt, nur ihr Verstand arbeitete fieberhaft. Für Heinrich Kroeger hatte Elizabeth Scarlatti soeben ihr eigenes Todesurteil besiegelt. Er lehnte sich zurück und entspannte sich. Elizabeth holte ein dünnes Buch aus der Tasche.
    »Zu guter Letzt kommen wir zu Herrn Thyssen. Kein großer Betrug, kein Hochverrat, nur ein paar Peinlichkeiten und kleinere Unregelmäßigkeiten... Kaum der passende Tribut für das Haus August Thyssen.« Sie warf das Heft auf den Tisch. »Schmutz, Gentlemen, einfach nur Schmutz. Fritz Thyssen, Pornograph! Obszönitäten. Bücher, Pamphlete, selbst Filme. Gedruckt und gefilmt in Thyssen-Lagerhäusern in Kairo. Jede Regierung auf dem ganzen Kontinent hat diese unbekannte Quelle verurteilt. Da ist er, Gentlemen, Ihr Kollege. «
    Einige Augenblicke lang sagte niemand ein Wort. Jeder war ganz auf sich selbst konzentriert. Jeder berechnete den Schaden, der aus den Enthüllungen der alten Frau erwachsen konnte. In jedem Fall kam zum Schaden die Schande, würde ein Ruf zerstört werden. Die alte Frau hatte zwölf Anklagen ausgesprochen und persönlich zwölf Schuldsprüche gefällt. Im Augenblick dachte keiner an den Dreizehnten, an Heinrich Kroeger.
    Schließlich löste Sydney Masterson die feindselige Spannung, die über allen lastete, mit einem lauten, gekünstelten Husten. »Also gut, Madame Scarlatti. Sie haben mir Antwort auf die Frage gegeben, die ich vor einer Weile stellte. Aber ich
glaube, ich sollte Sie daran erinnern, daß wir nicht machtlos sind. Angriff und Gegenangriff sind ein Teil unseres Lebens. Unsere Anwälte können jeden Vorwurf, den Sie hier erhoben haben, entkräften, und ich kann Ihnen versichern, daß wir Ihnen Dutzende von Verleumdungsklagen anhängen könnten. Immerhin gibt es geeignete Antworten auf Angriffe aus der Gosse. Wenn Sie glauben, daß wir Angst vor Schmähungen haben, so glauben Sie mir, daß man die öffentliche Meinung mit viel weniger Geld, als hier an diesem Tisch versammelt ist, formen kann!«
    Die Züricher Gentlemen schöpften neue Hoffnung, als sie Mastersons Worte hörten. Einige nickten zustimmend.
    »Ich bezweifle das keinen Augenblick, Mr. Masterson. Personalakten können verschwinden, man kann andere vorschieben – Opferlämmer sozusagen. Bitte, Gentlemen, ich behaupte ja nur, daß Sie Ärger haben würden, unwillkommenen Ärger.«
    »Non, Madame.« Claude Daudet gab sich äußerlich kühl, obwohl er innerlich höchst erregt war. Vielleicht kannten seine Züricher Kollegen die Franzosen nicht. Ein Erschießungsbefehl war keineswegs undenkbar. »Sie haben recht. Man muß solche Schwierigkeiten vermeiden. Was kommt also als nächstes? Was haben Sie für uns vorbereitet, eh?«
    Elizabeth zögerte kurz. Sie wußte nicht ganz, warum – sie handelte eher instinktiv, empfand das intuitive Bedürfnis, sich umzudrehen und Canfield anzuschauen.
    Er hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Er bot einen kläglichen Anblick. Sein Jackett war ihm von der linken Schulter gerutscht, so daß man die schwarze Schlinge sehen konnte, und seine rechte Hand steckte immer noch in seiner Tasche. Er schien die ganze Zeit zu schlucken, schien Mühe zu haben, seine Umgebung im Auge zu behalten. Elizabeth bemerkte, daß er es jetzt vermied, Ulster Scarlett anzusehen. Er schien seine ganze Kraft darauf zu verwenden, nicht den Verstand zu verlieren.
    »Entschuldigen Sie mich, Gentlemen. « Elizabeth stand auf und ging auf Canfield zu. Sie flüsterte ihm zu: »Reißen Sie sich zusammen. Das verlange ich. Sie haben nichts zu fürchten. Nicht in diesem Raum!«

    Canfield sprach ganz langsam, ohne dabei die Lippen zu bewegen. Sie konnte ihn kaum hören, aber was sie hörte, erschreckte sie. Nicht das, was er sagte, sondern wie er es sagte. Matthew Canfield hatte sich denen angeschlossen, die in diesem Raum in Zürich versammelt waren. Auch er war ein Killer geworden.
    »Sagen Sie, was Sie zu sagen haben, und bringen Sie es hinter sich ... Ich will ihn. Es tut mir leid, aber ich will ihn haben. Sehen Sie ihn jetzt an, Lady, denn er ist ein toter Mann.«
    »Sie sollen sich zusammenreißen! Solche Reden nützen uns beiden nichts.« Sie drehte sich um und ging zu ihrem Stuhl zurück. Ohne sich zu setzen, sagte sie: »Wie Sie vermutlich

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