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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Dieb< schreien kann. Wenn wir Anklagen vorbringen, dann brauchen die Scarlattis nur zu sagen, sie wüßten nicht, wovon wir reden, und schon hängen wir in der Luft. Und selbst das brauchen sie nicht zu tun. Sie können es einfach ablehnen, uns einer Antwort zu würdigen — so würde die alte Dame das anpacken. Dann übernehmen die Boys auf dem Capitol Hill den Rest. Diese Agentur ist — für diejenigen, die über sie Bescheid wissen — immer ein Greuel. Das Ziel, dem wir dienen, steht im allgemeinen im Widerspruch zu ein paar anderen Zielen in dieser Stadt. Wir sind eines der Gewichte und Gegengewichte — Sie können sich heraussuchen, welches. Einige Leute in Washington würden uns keine Träne nachweinen.«

    »Dann sollten wir die Information der Staatsanwaltschaft übergeben, damit die ihre eigenen Schlüsse ziehen. Ich schätze, wir haben keine andere Möglichkeit.«
    Benjamin Reynolds’ Sessel drehte sich langsam zum Fenster herum. »Das sollten wir tun. Das werden wir sogar tun, wenn Sie darauf bestehen.«
    »Was soll das heißen?« fragte Glover und starrte auf den Hinterkopf seines Vorgesetzten.
    Reynolds schwang seinen Stuhl wieder herum. »Ich glaube, wir können das selbst besser erledigen. Das Justizministerium, das Schatzamt, ja sogar das FBI — die sind einem Dutzend Ausschüsse verantwortlich. Wir nicht.«
    »Damit legen wir aber unsere Vollmachten recht großzügig aus.«
    »Das glaube ich nicht. Und so lange ich in diesem Stuhl sitze, ist das so ziemlich meine Entscheidung, nicht wahr?«
    »Ja, das ist es. Warum wollen Sie denn, daß wir es übernehmen? «
    »Weil in all dem etwas Krankhaftes steckt. Ich habe es in den Augen der alten Frau gesehen.«
    »Das klingt ja nicht gerade sehr logisch.«
    »Ich habe es aber gesehen.«
    »Ben, wenn sich etwas entwickelt, das über unsere Kräfte hinausgeht, dann werden Sie doch zum Generalstaatsanwalt gehen?«
    »Mein Wort darauf.«
    »Gut. Was tun wir jetzt?«
    Benjamin Reynolds stand auf. »Ist Canfield noch in Arizona? «
    »In Phoenix.«
    »Schaffen Sie ihn her.«
    Canfield. Ein komplizierter Mann für einen komplizierten Auftrag. Reynolds mochte ihn nicht, vertraute ihm auch nicht ganz. Aber er würde schneller vorankommen als irgendein anderer.
    Und falls er beschließen sollte, sie zu verkaufen, dann würde Ben Reynolds das wissen. Irgendwie würde er es bemerken. So erfahren war Canfield nicht.
    Wenn das geschah, würde Reynolds den Buchprüfer unter
Druck setzen und die Wahrheit dieser Scarlatri-Angelegenheit herausfinden. Canfield war ersetzbar.
    Ja, Matthew Canfield war eine gute Wahl. Wenn er sich nach den Bedingungen der Gruppe 20 auf die Fährte der Scarlattis setzte, konnten sie nicht mehr verlangen. Wenn er jedoch andere Bedingungen stellte, würde man ihn zurückrufen und vernichten.
    Und sie würden die Wahrheit wissen.
    Ben Reynolds setzte sich hin und wunderte sich über seinen eigenen Zynismus.
    Aber daran war kein Zweifel — der schnellste Weg, das Geheimnis um die Scarlattis zu lösen, war es, Matthew Canfield zu einer Schachfigur zu machen. Zu einer Schachfigur, die sich selbst eine Falle stellte...

14.
    Elizabeth fand keinen Schlaf. Immer wieder setzte sie sich im Bett auf, um sich Dinge zu notieren, die ihr in den Sinn kamen. Sie schrieb Fakten auf, Mutmaßungen, entfernte Möglichkeiten, sogar Unmöglichkeiten. Sie zeichnete kleine Quadrate, setzte Namen, Orte und Daten darin ein und versuchte, sie mit Strichen zu verbinden. Gegen drei Uhr früh stellte sich ihr die Folge der Ereignisse etwa so dar:
    April 1925. Ulster und Janet nach nur dreiwöchiger Verlobung verheiratet. Warum? Ulster und Janet reisen auf einem Schiff der Cunard Line nach Southampton. Reservierungen von Ulster im Februar vorgenommen. Woher wußte er es?
    Mai bis Dezember 1925. Etwa achthunderttausend Dollar durch Waterman an sechzehn verschiedene Banken in England, Frankreich, Deutschland, Österreich, Holland, Italien, Spanien und Algerien überwiesen.
    Januar bis März 1926. Effekten im Wert von rund zweihundertsiebzig Millionen aus den Tresoren der Waterman-Bank entfernt. Erzielbarer Gegenwert im Notverkauf zwischen hundertfünfzig und zweihundert Millionen. Sämtliche Rechnungen und Belastungen auf Ulsters und Janets Namen im
Februar 1926 an europäische Aussteller beglichen. Im Monat März deutliche Veränderung im Verhalten Ulsters. Wirkt zurückgezogen.
    April 1926. Andrew geboren. Andrew getauft. Ulster verschwindet.
    Juli 1926. Vierzehn

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