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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hin, während er sich auf die Matratze stützte.
    »Versuchen Sie nicht, aufzustehen, Freundchen«, sagte Canfield. »Sie brauchen mir nur eine Frage zu beantworten. «
    »Was – was? Hören Sie auf...«
    »Wo ist Scarlett?« Canfield hatte das Gefühl, gegen die Zeit zu arbeiten. Der Mann würde jeden Augenblick zusammenbrechen.
    »Weiß nicht...«

    »Lebt er?«
    »Wer...«
    »Sie wissen verdammt genau, wer! Scarlett! Madame Scarlattis Sohn!«
    Mit letzter Kraft brachte Boothroyd das scheinbar Unmögliche zustande. Er klammerte sich an der Matratze fest, taumelte nach rückwärts, als würde er zusammenbrechen. Seine Bewegung zog die schwere Matratze teilweise vom Bett, löste die Laken, und als Canfield nach vorn trat, hob Boothroyd die Matratze vom Bett und warf sie dem Buchprüfer entgegen. Als die Matratze sich aufbäumte, stemmte sich Boothroyd mit seinem ganzen Gewicht dagegen. Canfield feuerte wild in die Decke, während er ebenso wie die alte Frau von dem Aufprall umgeworfen wurde. Boothroyd stieß ein letztesmal zu, drückte die beiden gegen die Wand und den Boden und richtete sich auf. Dann drehte er sich blindlings um und taumelte aus dem Zimmer. Als er das Vorzimmer erreicht hatte, riß er sich die Strumpfmaske ab, öffnete die Tür und rannte hinaus.
    Elizabeth Scarlatti stöhnte vor Schmerz und griff sich an den Knöchel. Canfield stieß die Matratze von sich und versuchte, der alten Frau auf die Beine zu helfen.
    »Ich glaube, mein Knöchel ist gebrochen.«
    Canfield drängte es danach, Boothroyd zu verfolgen, aber er konnte die verletzte alte Frau nicht allein lassen. Außerdem würde sie dann sofort wieder nach dem Telefon greifen, und das mußte er unter allen Umständen verhindern. »Ich trage Sie zum Bett.«
    »Nehmen Sie um Himmels willen zuerst die Matratze weg!«
    Canfield war zwischen dem Gedanken, den Gürtel abzunehmen, der alten Frau die Hände zu fesseln und Boothroyd zu verfolgen, und ihrer Anweisung hin- und hergerissen. Ersteres wäre verrückt gewesen – sie würde ein mörderisches Geschrei erheben. Also zog er die Matratze weg und legte sie vorsichtig aufs Bett.
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Schlimm.« Sie zuckte zusammen, während er ihr ein Kissen unter den Rücken schob.

    »Ich glaube, ich rufe am besten den Schiffsarzt. « Aber Canfield machte keine Anstalten, den Telefonhörer abzuheben. Er versuchte, die richtigen Worte zu finden, damit sie ihn gewähren ließ.
    »Dafür ist noch genügend Zeit. Sie wollen doch den Mann verfolgen, oder?«
    Canfield sah sie überrascht an. »Ja.« »Warum? Glauben Sie, daß er etwas mit meinem Sohn zu tun hat?«
    »Jede Sekunde, die ich jetzt mit Erklärungen verbringe, verringert die Chance, daß wir das je erfahren.«
    »Woher weiß ich denn, daß Sie in meinem Interesse handeln? Sie wollten nicht, daß ich die Polizei rufe – obwohl wir beide dringend Hilfe gebraucht hätten. Genauer gesagt, beinahe hätten Sie es so weit gebracht, daß wir beide getötet wurden. Ich glaube, ich habe Anspruch auf eine Erklärung.«
    »Dafür ist jetzt keine Zeit. Bitte, vertrauen Sie mir.«
    »Weshalb sollte ich das?«
    Canfields Blick fiel auf das Seil, das Boothroyd fallen gelassen hatte. »Abgesehen von einigen anderen Gründen, die uns jetzt zuviel Zeit kosten würden, wären Sie getötet worden, wenn ich nicht hier gewesen wäre.« Er deutete auf das dünne Seil auf dem Boden. »Wenn Sie glauben, daß er Ihnen damit die Hände fesseln wollte, so bedenken Sie bitte, welchen Vorteil es bringt, wenn man zum Erdrosseln ein gummiertes Seil statt einer Wäscheleine verwendet. Zum Fesseln taugt das gar nichts.« Er hob das Seil auf und hielt es ihr hin. »Wohl aber zum Erdrosseln.«
    Sie musterte ihn scharf. »Wer sind Sie? Für wen arbeiten Sie?«
    Canfield erinnerte sich, mit welcher Absicht er gekommen war – um ihr einen Teil der Wahrheit zu sagen. Er hatte sich dazu entschieden, ihr zu sagen, daß er im Auftrag einer Privatfirma tätig wäre, die sich für Ulster Scarlett interessierte – eines Magazins oder irgendeines Verlags. Unter den augenblicklichen Umständen wäre das offensichtlich unklug. Boothroyd war kein Dieb – er war ein bezahlter Killer. Elizabeth Scarlatti sollte ermordet werden. Sie war kein Mitglied einer Verschwörung. Canfield brauchte jede Unterstützung,
die ihm zugänglich war. »Ich vertrete die Regierung der Vereinigten Staaten.«
    »Oh, mein Gott! Dieser Esel, Senator Brownlee! Ich hatte ja keine Ahnung!«
    »Die hat er

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