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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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einen Ozeandampfer zu kaufen, würde ich nachts ein wenig Schlaf finden. «
    Aber diese nächtlichen Gespräche hatten auch einen Nutzen.
    Ihre Pläne begannen, Gestalt anzunehmen. Außerdem wurden Canfields Pflichten als ein Angestellter von Elizabeth Scarlatti in diplomatischer Weise diskutiert.
    »Ich würde niemals von Ihnen erwarten, daß Sie irgend etwas tun, das der Regierung schaden könnte«, sagte Elizabeth. »Etwas, das Sie nicht mit Ihrem Gewissen vereinbaren können. Ich glaube an das menschliche Gewissen.«

    »Aber Sie wollen wahrscheinlich darüber entscheiden, was schädlich ist und was nicht.«
    »Bis zu einem gewissen Grad, ja. Ich glaube, hier ein gewisses Urteilsvermögen zu besitzen.«
    »Was geschieht, wenn ich Ihre Ansicht nicht teile?«
    »Über diese Brücke wollen wir gehen, wenn wir sie erreichen. «
    »Das ist ja großartig.«
    Es lief darauf hinaus, daß Matthew Canfield weiterhin seine Berichte an die Gruppe 20 in Washington senden würde, mit einer einzigen Änderung – Elizabeth Scarlatti würde sie vorher zu sehen bekommen. Sie würden gemeinsam durch seine Vermittlung gewisse Forderungen an sein Büro richten, die sie beide für notwendig hielten. In allen Dingen, die ihr körperliches Wohlbefinden angingen, würde die alte Frau den Anweisungen des jungen Mannes ohne Widerspruch Folge leisten.
    Matthew Canfield würde zehn Raten von je zehntausend Dollar, angefangen mit ihrem ersten Tag in London, erhalten. In kleinen amerikanischen Scheinen.
    »Sie sind sich natürlich darüber im klaren, Mr. Canfield, daß man diese Übereinkunft auch noch von einer anderen Seite betrachten kann.«
    »Und die wäre?«
    »Ihr Büro kann meine nicht unbeträchtlichen Talente absolut gratis nutzen. Das ist für den Steuerzahler äußerst nützlich. «
    »Ich werde das in meinen nächsten Bericht aufnehmen. «
    Damit war freilich das eigentliche Problem ihrer Übereinkunft nicht gelöst. Damit der Buchprüfer seine Verpflichtungen gegenüber beiden Auftraggebern erfüllen konnte, galt es, einen Grund zu finden, der seine Verbindung mit der alten Frau erklärte. Im Laufe der Wochen würde diese offenkundig sein, und es wäre unsinnig gewesen, sie entweder als eine geschäftliche oder eine private Beziehung darzustellen. Beide Erklärungen würden Argwohn erwecken.
    Matthew Canfield fragte, nicht ohne persönliches Interesse: »Kommen Sie gut mit Ihrer Schwiegertochter aus?«

    »Ich nehme an, Sie meinen Ulsters Frau. Chancellors Gattin könnte niemand ertragen.«
    »Ja.«
    »Ich mag sie. Wenn Sie freilich daran denken, sie als Dritte in unseren Bund aufzunehmen, so muß ich Ihnen sagen, daß sie mich verabscheut. Dafür gibt es viele Gründe, wovon die meisten durchaus verständlich sind. Um das zu erreichen, was ich will, mußte ich sie ziemlich schlecht behandeln. Ich könnte nur ein einziges Argument zu meiner Verteidigung vorbringen, falls ich dies für nötig hielte – was keineswegs der Fall ist: Alles, was ich tat, geschah zu ihrem Nutzen. «
    »Das rührt mich zutiefst, aber glauben Sie, daß wir sie veranlassen könnten, uns zu unterstützen? Ich bin ihr einige Male begegnet.«
    »Besonders verantwortungsbewußt ist sie nicht gerade. Aber das wissen Sie wahrscheinlich.«
    »Ja . Ich weiß noch etwas – sie nimmt an, daß Sie wegen Ihres Sohnes nach Europa reisen.«
    »Das ist mir bewußt. Wahrscheinlich würde es Ihnen nützen, wenn Sie Janet einschalten könnten. Aber ich glaube nicht, daß ich das per Telegramm bewerkstelligen könnte. Und ich würde es ganz bestimmt nicht in einem Brief darlegen. «
    »Ich weiß eine bessere Methode. Ich werde zurückreisen; um sie zu holen, und eine schriftliche – Erklärung von Ihnen mitnehmen. Nicht zu detailliert und nicht zu deutlich. Den Rest übernehme ich.«
    »Sie müssen sie sehr gut kennen.«
    »Nein. Ich glaube nur, sie wird uns helfen, wenn ich sie überzeugen kann, daß Sie und ich auf ihrer Seite stehen. «
    »Vielleicht könnte sie das. Sie könnte uns zeigen, wo...«
    »Sie könnte Leute erkennen...«
    »Aber was werde ich tun, während Sie in Amerika sind? Ich wäre ohne Zweifel tot, wenn Sie zurückkehren.«
    Daran hatte Canfield gedacht. »Sobald wir England erreichen, sollten Sie untertauchen. «
    »Wie, bitte?«

    »Um Ihrer unsterblichen Seele willen – und natürlich der Ihres Sohnes. «
    »Ich verstehe kein Wort.«
    »Ein Nonnenkonvent. Die ganze Welt weiß, welchen Verlust Sie erlitten haben. So etwas wäre völlig logisch.

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