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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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vielleicht kleine Firmen, die schnell etabliert wurden – ich weiß es nicht. Aber ich weiß, daß dies das Geld ist, das benutzt werden wird, bis die Zahlungen für die Wertpapiere fällig sind.«
    »Er hat dreißig Millionen Dollar in Stockholm!«
    »Das muß nicht sein. Es könnte sein, daß Konten mit insgesamt dreißig Millionen schwarz eröffnet worden sind, wahrscheinlich mit Gold bezahlt, und auf beträchtliche Zeit festliegen. «
    »Wie lange?«
    »So lange, wie man braucht, um die Echtheit eines jeden Dokuments zu bestätigen. Da sie an einer ausländischen Börse verkauft wurden, nimmt das Monate in Anspruch.«
    »Sie werden also den Konten auf den Banken nachspüren. «
    »Ich finde, das ist der einzig mögliche Einstieg.« Elizabeth Scarlatti zog eine Schreibtischschublade auf und griff nach einem
Kosmetiketui. Sie öffnete es und entnahm ihm ein Blatt Papier.
    »Ich nehme an, Sie besitzen davon eine Kopie. Ich möchte, daß Sie das lesen und Ihr Gedächtnis auffrischen. « Sie reichte ihm das Papier.
    Es war die Liste der ausländischen Banken, auf denen Waterman für Ulster Stewart Scarlett Gelder deponiert hatte. Canfield erinnerte sich daran, aufgrund des Materials, das ihm das Justizministerium geschickt hatte.
    »Ja, das habe ich gesehen, aber ich besitze keine Kopien. Etwas weniger als eine Million Dollar...«
    »Haben Sie die Abhebedaten bemerkt?«
    »Ich erinnere mich, daß die letzte Abhebung etwa zwei Wochen vor der Rückkehr Ihres Sohnes mit seiner Frau nach New York stattfand. Ein paar Konten sind noch offen, nicht wahr? Ja, hier ... «
    »London und Den Haag«, unterbrach ihn die alte Frau und fuhr dann fort: »Das ist es nicht, was ich meine, aber es könnte wertvoll sein. Was ich meine, ist die geografische Folge. «
    »Was für eine geografische Folge?«
    »Es fängt mit London an, dann geht es nach Norden, nach Norwegen, dann wieder nach Süden, nach England, Manchester; dann nach Paris; wieder nach Norden, Dänemark; nach Süden, Marseille; nach Westen, Spanien, Portugal, dann Berlin, und dann wieder nach Süden, Nordafrika, Kairo, wieder nach Nordwesten, Italien – Rom; dann der Balkan und die Schweiz – so geht es weiter. « Die alte Dame hatte die Orte aus dem Gedächtnis aufgezählt, während Canfield versuchte, ihnen auf der Liste zu folgen.
    »Worauf wollen Sie hinaus, Madame Scarlatti?«
    »Kommt Ihnen nichts ungewöhnlich vor?«
    »Ihr Sohn befand sich auf der Hochzeitsreise. Ich weiß nicht, wie Leute wie Sie Ihre Hochzeitsreise planen. Ich denke dabei nur an die Niagarafälle.«
    »Das ist keine normale Reiseroute.«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Lassen Sie es mich so formulieren: Sie würden doch keine Vergnügungsreise aus Washington nach New York City machen
und dann nach Baltimore zurückkehren und sich als nächste Station Boston wählen.«
    »Nein, ich denke nicht.«
    »Mein Sohn hat sich kreuz und quer innerhalb eines Halbkreises bewegt. Sein letzter Zielort, wo er den größten Betrag abgehoben hat, war ein Punkt, den er logischerweise viele Monate früher hätte erreichen können.«
    Canfield war außerstande, sich die Reiseroute auf einer Landkarte vorzustellen und zugleich den einzelnen Daten zu folgen.
    »Machen Sie sich keine Mühe, Mr. Canfield. Es war Deutschland. Eine obskure Stadt in Süddeutschland. Sie nennt sich Pullach.«

TEIL ZWEI

22.
    Der zweite und dritte Tag auf hoher See verlief ruhig, was das Wetter und die Stimmung in der Ersten Klasse der Calpurnia anging. Die Nachricht vom Tod eines Passagiers wirkte auf die Passagiere bedrückend. Mrs. Charles Boothroyd blieb in ihrer Kabine unter dauernder Aufsicht des Schiffsarztes und einer Krankenschwester. Die Nachricht vom Tod ihres Mannes hatte einen hysterischen Anfall ausgelöst, und man hatte ihr eine größere Dosis von Beruhigungsmitteln verabreichen müssen.
    Am dritten Tag hatten die meisten Passagiere sich von ihrer Seekrankheit und dem Schock erholt und betrachteten die Welt wieder optimistischer.
    Elizabeth Wyckham Scarlatti und ihr junger Tischherr trennten sich nach jeder Mahlzeit. Gegen halb elf Uhr abends freilich begab sich Matthew Canfield in ihre Kabine, um dort Stellung zu beziehen, falls es zu einem weiteren Mordanschlag kommen sollte. Es war ein höchst unbefriedigendes Arrangement.
    »Wenn ich hundert Jahre jünger wäre, könnten Sie sich als einer dieser geschmacklosen Männer ausgeben, die sich an ältere Damen vermieten.«
    »Wenn Sie Ihr Geld dazu benutzten, sich selbst

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