Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
durch die kleine Öffnung.
    »Natürlich.«
    Das Guckloch wurde verschlossen und verriegelt. Canfield schlenderte zum Wagen zurück und sagte zu Janet: »Die sind sehr vorsichtig.«
    »Was geschieht jetzt?«
    »Sie trägt meine Karte hinein, um sich zu vergewissern, daß die Fotografie mich darstellt und nicht jemand anderen. «
    »Reizend hier, nicht wahr? So ruhig.«
    »Jetzt ist es ruhig. Aber warte nur ab, was passieren wird, wenn wir das alte Mädchen sehen.«
     
    »Ihre gefühllose Gleichgültigkeit für mein Wohlbefinden, ganz zu schweigen meine Bequemlichkeit, spottet jeder Beschreibung. Hatten Sie überhaupt eine Vorstellung, worauf diese Gänse schlafen? Ich will es Ihnen sagen – auf Militärpritschen! «
    »Es tut mir leid. « Canfield gab sich Mühe, nicht zu lachen.
    »Und wissen Sie, was für Mist die essen? Ich will es Ihnen sagen: Ich würde nicht einmal zulassen, daß man so etwas in meinen Stallungen verfüttert!«
    »Wie ich höre, züchten sie ihr eigenes Gemüse«, konterte der Buchführer.
    »Sie klauben den Dünger auf und lassen die Pflanzen stehen !«
    In diesem Augenblick erklangen die Glocken des Angelus.
    »Das geht hier Tag und Nacht! Ich habe diese verdammte Närrin, Mutter MacCree, oder wer auch immer sonst das ist, gefragt, warum das so früh am Morgen sein muß – und wissen Sie, was sie gesagt hat?«
    »Was denn, Mutter?« fragte Janet.
    » >Dies ist der Weg Christi<, hat sie gesagt. >Aber nicht der einer guten episkopischen Christin<, habe ich erwidert. Es war unerträglich! Warum kommen Sie so spät, Canfield? Mr. Derek sagte, Sie würden schon vor vier Tagen hier sein.«
    »Ich mußte einen Kurier aus Washington abwarten. Gehen wir. Ich werde Ihnen alles sagen.«
     
    Elizabeth saß auf dem Rücksitz des Bentley und las die Züricher Liste.
    »Kennen Sie irgendwelche von diesen Leuten?« fragte Canfield.
    »Nicht persönlich. Aber die meisten ihrem Ruf nach.«
    »Zum Beispiel?«
    »Diese Amerikaner, Louis Gibson und Avery Landor, halten sich für so etwas wie texanische Bunyans. 1
    Die bilden sich ein, sie hätten die Ölterritorien dort mit eigener Hand aufgebaut. Landor ist ein Schwein, wie ich höre. Harold Leacock, einer von den Engländern, ist ein mächtiger Mann an der britischen Aktienbörse. Sehr intelligent. Myrdal aus Schweden ist ebenfalls an der europäischen Börse tätig. Stockholm ... « Elizabeth blickte auf und begegnete Canfields Blick im Rückspiegel.

    »Sonst noch jemand?«
    »Ja. Thyssen in Deutschland, Fritz Thyssen. Stahlgesellschaften. Jeder kennt Kindorf- Ruhrkohle, und von Schnitzler. Er ist jetzt maßgebend bei den IG-Farben tätig. Einer der Franzosen, d’Almeida, kontrolliert einige Eisenbahnlinien, glaube ich. Daudet kenne ich nicht, aber der Name ist mir bekannt. « «
    »Er besitzt Tanker. Dampfschiffe.«
    »O ja. Und Masterson. Sydney Masterson. Engländer. Fernostimporte, glaube ich. Innes-Bowen kenne ich nicht, aber den Namen habe ich auch schon gehört.«
    »Sie haben Rawlins nicht erwähnt. Thomas Rawlins.«
    »Das hielt ich nicht für nötig. Godwin und Rawlins. Boothroyds Schwiegervater. «
    »Den vierten Amerikaner kennen Sie nicht, Howard Thornton? Er ist aus San Francisco.«
    »Nie gehört.« «
    »Janet sagt, Ihr Sohn hätte einen Thornton aus San Francisco gekannt.«
    »Überrascht mich gar nicht.«
     
    Hinter Pontypridd, am Rand des Rhonddatals, bemerkte Canfield ein Automobil, das regelmäßig in seinem Seitenspiegel auftauchte. Es war weit hinter ihnen, kaum ein Punkt im Glas, aber er verlor es auch nie ganz aus den Augen, höchstens in den Kurven. Und jedesmal, wenn Canfield um eine der vielen Straßenbiegungen fuhr, tauchte das Automobil gleich darauf viel früher auf, als man es aufgrund seiner bisherigen Entfernung hätte annehmen müssen. Auf langen geraden Strecken blieb es weit im Hintergrund und ließ oft andere Fahrzeuge zwischen ihnen einscheren.
    »Was ist denn, Mr. Canfield?« Elizabeth beobachtete den Buchprüfer, der immer wieder in den Außenspiegel sah.
    »Nichts.«
    »Folgt uns jemand?«
    »Wahrscheinlich nicht...«
    Zwanzig Minuten später sah Canfield, daß das Automobil näherrückte. Fünf Minuten darauf begann er zu begreifen. Es gab jetzt keine anderen Fahrzeuge mehr zwischen ihnen.
Nur ein Straßenstück – eine sehr lange Kurve, die an einer Seite vom Felshang begrenzt wurde, auf der anderen von einem jähen Abgrund, an dessen Fuß, fünfzehn Meter tiefer, ein walisischer See schimmerte.
    Am Ende der

Weitere Kostenlose Bücher