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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Kurve sah Canfield eine Wiese oder ein überwuchertes Feld. Er beschleunigte den Bentley. Er wollte dieses flache Stück erreichen.
    Der Wagen hinter ihnen schoß nach vorn und schloß die Lücke zwischen ihnen. Er bog nach rechts auf die Straßenseite zu, die der Felshang begrenzte. Canfield wußte, daß dieser Wagen, sobald er einmal parallel zu ihnen fuhr, ihn leicht über den steilen Hang ins Wasser drängen konnte.
    Der Buchprüfer hielt das Gaspedal niedergedrückt und lenkte den Wagen auf die Mitte zu, versuchte den Verfolger abzudrängen.
    »Was ist denn? Was machst du?« rief Janet erschrocken. Sie saß auf dem Beifahrersitz, während Elizabeth im Fond Platz genommen hatte.
    »Festhalten! Alle beide!«
    Canfield blieb in der Straßenmitte und bog jedesmal nach rechts, wenn der Wagen hinter ihm versuchte, neben ihn zu fahren. Die Wiese rückte näher. Nur noch hundert Meter...
    Ein scharfes Knirschen ertönte, als der Bentley unter dem Aufprall des zweiten Wagens erbebte. Janet Scarlett schrie auf. Ihre Schwiegermutter blieb still und hielt die Schultern des Mädchens von hinten fest.
    Jetzt lag die Wiese zu ihrer Linken, und Canfield riß plötzlich den Wagen herum, steuerte auf die Wiese zu, verließ die Straße und hielt sich an den Kiesstreifen neben dem Asphalt.
    Der Wagen, der sie verfolgte, raste mit ungeheurer Geschwindigkeit nach vorn. Canfield heftete seinen Blick auf die sich schnell entfernende schwarz-weiße Zulassungstafel. Er schrie: »E, B, I oder L! Sieben! Sieben oder neun! Eins, eins, drei!«
    Er wiederholte die Nummern mit leiser Stimme. Dann verlangsamte er die Fahrt des Bentley und kam zum Stillstand.
    Janets Rücken war gegen den Sitz gepreßt. Sie hielt Elizabeths Arme mit beiden Händen fest. Die alte Frau beugte sich vor und drückte die Wange gegen den Kopf ihrer Schwiegertochter.
»Die Buchstaben, die Sie gerufen haben, waren E, B, I oder L und die Ziffern sieben oder neun, eins, eins, drei«, sagte sie tonlos.
    »Ich konnte die Marke des Wagens nicht ausmachen.«
    Elizabeth löste die Arme von Janets Schultern. Dann sagte sie: »Es war ein Mercedes-Benz.«

26.
    »Bei dem fraglichen. Automobil handelt es sich um einen Mercedes-Benz Coupe. Modell neunzehnhundertfünfundzwanzig. Die Zulassungsnummer lautet EBI neun, eins, eins, drei. Das Fahrzeug ist auf den Namen Jacques Louis Bertholde zugelassen. Wieder der Marquis de Bertholde.« James Derek stand neben Canfield vor Elizabeth und Janet, die auf dem Sofa saßen. Er las aus seinem Notizbuch vor und fragte sich, ob diese neugierigen Amerikaner sich wohl darüber im klaren waren, wer der Marquis war. Auch Bertholde stieg häufig im Savoy ab und war vermutlich ebenso reich wie Elizabeth Scarlatti.
    »Derselbe Mann, der Boothroyds Frau am Pier abgeholt hat?« fragte Canfield.
    »Ja. Oder ich sollte sagen – nein. Wir vermuten, nach Ihrer Beschreibung, daß der Mann am Pier Bertholde war. Dieser Verfolger gestern kann er nicht gewesen sein. Wir haben verläßliche Aussagen, die bestätigen, daß er sich in London befand. Aber das Automobil ist auf ihn zugelassen. «
    »Was glauben Sie, Mr. Derek?« Elizabeth strich glättend über ihr Kleid und vermied es, den Engländer anzusehen. Der Mann hatte etwas an sich, das sie beunruhigte.
    »Ich weiß nicht, was ich denken soll. Aber ich habe das Gefühl, ich sollte Ihnen sagen, daß der Marquis de Bertholde ein in England ansässiger Ausländer von beträchtlichem Einfluß und Rang ist.«
    »Er ist, wie ich mich erinnere, der Besitzer von Bertholde et Fils. « Elizabeth erhob sich von dem Sofa und reichte Canfield ihr leeres Sherryglas. Nicht, daß sie mehr Wein gewollt hätte.
Sie war nur zu erregt, um stillsitzen zu können. »Bertholde et Fils ist eine alteingeführte Firma.«
    Der Buchprüfer ging an das Tischchen mit den Getränken und schenkte Elizabeth Sherry ein.
    »Dann sind Sie dem Marquis schon einmal begegnet, Madame Scarlatti?« fragte der Engländer. »Vielleicht kennen Sie ihn?«
    Elizabeth gefiel die Anspielung Dereks nicht. »Nein, ich kenne den Marquis nicht. Vielleicht bin ich seinem Vater einmal begegnet. Ich bin nicht sicher.«
    Canfield reichte Elizabeth das Glas. Es war ihm bewußt, daß die alte Frau und der britische Agent ein geistiges Tennismatch gegeneinander spielten. Er schaltete sich ein. »In welcher Branche ist er tätig?«
    »Mehrzahl. In Branchen. Öl aus dem Nahen Osten, Bergbau in Afrika, Importe – Australien und Südamerika...«
    »Warum hat er

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