Das Schattenreich von Morin
in den Kopf, er fiel mit einem Zucken.
Dem anderen begegnete er mit seinem Schwert, wütend hieb Mandor mit seinem Schwert auf den Gegner ein, der sich abmühte, standzuhalten, doch dieser kannte sein Handwerk und bot Mandor die Stirn mit selbstsicherer Haltung.
So leicht wollte er es Mandor nicht machen. Mandor erkannte schon an der Haltung seines Gegners, dass dieser Übung und eine Menge Erfahrung im Schwertkampf hatte. Er musste auf der Hut sein.
Ein Fehler könnte ihm selber den Kopf kosten, er ließ seinen Gegner angreifen, um ihn einschätzen zu können, um die Schwächen zu finden.
Es dauert einige Zeit, dann bemerkte Mandor, dass sein Gegner bei jedem Angriff mit dem linken Auge zuckte.
Er stellte sich darauf ein, wartete, bis er einen erneuten Angriff startete, parierte mit dem Dolch, drehte sich um neunzig Grad und rammte seinem Gegner das Schwert tief in den Leib, kalt ließ er ihn zu Boden fallen und half seinem Kampfgefährten Conner, der schon ziemlich in Bedrängnis geraten war.
Mit einem Schrei wandte sich Mandor dem größeren der übrig gebliebenen Gegner zu. Conner bekam Luft und entwaffnete seinen Gegner, der Hals über Kopf floh, doch Conner reagierte blitzschnell, nahm seinen Wurfdolch und traf zielsicher, währenddessen schlug Mandor den letzten bewusstlos, Conner nickte Mandor zu: »Alles in Ordnung?«
»Ja, ein bisschen eingerostet. Los, wir müssen weiter!«
»Du hast Recht, es müssten noch fünf von jenen hier unten herumschleichen.«
Gemeinsam schlichen sie weiter in die untere Ebene des Kerkers. In einer dunklen Ecke hielt Conner Mandor an der Schulter fest. Mit dem Finger auf den Lippen flüsterte er: »Siehst du den Gang, der links von uns wegführt? Dort wird dein Vater festgehalten.«
»Kannst du den Fackelschein dort sehen? hier halten sich die Wachmänner auf.«
Die beiden lauschten, sie achteten auf Geräusche und vernahmen lautes Gegröle von diesen Baramännern, anscheinend hatten sie sich Wein und Bier bringen lassen und zechten nebenbei. Mandor flüsterte zu Conner: »Sie hören sich angetrunken an, gut für uns.«
Die fünf Baramänner zechten tatsächlich schon seit einigen Stunden. Der Wein floss reichlich, laut lachten sie auf, dabei stritten die Betrunkenen hin und wieder.
Der Anführer war der Größte unter ihnen, eine große Narbe im Gesicht, eine Augenklappe, ein mieser Typ, der Schwächere gerne anpöbelte.
Die beiden näherten sich nun vorsichtig den fünf, die in einer Ecke an einem Tisch mit fünf Stühlen saßen, große Krüge standen auf diesem.
Einer prostete den anderen zu, rülpste laut. »Na los, setz noch ein paar Silberstücke, du feiger Hund«, sprach der Anführer zu einem kleineren Baramann, ängstlich setzte dieser seinen letzten Sold, hämisch grinsend würfelte der Anführer und gewann.
Mandor nickte Conner zu, es war das Startsignal zum Angriff. Mandor überraschte die fünf, zwei von ihnen erledigte er sofort, dem dritten schlug er einen der Weinkrüge über den Schädel, der Mann brach röchelnd auf dem Tisch zusammen.
Den anderen beiden gelang es, nach ihren Waffen zu greifen. Der Anführer sprang zur Seite, griff im Sprung nach seiner großen Streitaxt und war kampfbereit, dem andern erging es nicht so gut.
Conner streckte ihn brutal mit seinem Schwert zu Boden, der Anführer lachte. »Oh, welch seltener Besuch, nun kommt«, forderte er die beiden auf.
Mandor spürte auf Anhieb, dass jener nicht nur kampferfahren war, dieser hier hatte sich in unzähligen Schlachten seinen Rang erkämpft.
Mandor rief zu Conner: »Überlass diesen mir, er ist dir über, mein junger Freund.«
»Ja, Recht hast du!«, forderte der Anführer hämisch grinsend Mandor heraus, »nun komm, genug geredet.« Mandor schwang sein Schwert im Bogen, stellte sich kampfbereit auf.
Mandor kannte aber die Schwäche seines Gegners, er hatte nur ein Auge, also war eine Seite bei ihm blind und schlecht zu verteidigen, darauf stellte er sich ein, eiskalt wurde Mandor, er beruhigte sich im Inneren.
Für einen Zuschauer bemerkte man erst jetzt, welch erfahrener Schwertkämpfer Mandor in Wirklichkeit war.
Lauernd wartete Mandor ab. »Du stinkst wie ein Eber und suhlst dich wie diese im Dreck«, beleidigte Mandor den Anführer, und in der Tat, der Anführer ließ sich nicht lange bitten. Mit einem Kriegsschrei, der durch Mark und Bein ging, griff er Mandor an.
Mandor war gewappnet, duckte sich im letzten Moment unter dem schweren Axthieb und stach mit dem
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