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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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Dolch zu. Er traf die Kniekehle des Gegners auf der Seite, wo ihm das Augenlicht fehlte. Der Anführer war zäh und kannte Schmerzen, schnell sprang er zurück und bleckte die Zähne. »Mmh, austeilen kannst du, wie sieht es mit dem Einstecken aus?« Mandor erwiderte kalt: »Das wirst du nie herausfinden.« Hinkend griff der Anführer wieder an.
    Blitzschnell reagierte Mandor, warf seinen Dolch, feuerte zwei Bolzen auf die Brust seines Gegners ab, wartete einen winzigen Moment und spaltete dem Baramann den Schädel.
    Dessen Streitaxt fiel klirrend zu Boden, ein letztes Blitzen in den Augen, dann verblasste das letzte Lebenslicht aus seinen Augen.
    Conner würdigte Mandor mit den Worten: »Selten habe ich eine solche Schwertkunst gesehen wie bei Euch, mein Prinz.« »Nein, nenn mich Mandor, und nun komm, wo ist mein Vater?«
    Conner eilte mit schnellen Schritten auf das eiserne Tor zu: »Hier müsste er verwahrt sein.« Mandor nahm den Schlüsselbund des Kerkermeisters zur Hand.
    »Öffne das Verlies.« Conner besorgte eine Fackel, damit Licht in die Dunkelheit kam, was Mandor nun sah, schauderte ihn.
    Er sah seinen Vater mit zerlumpter Kleidung, dreckig, langes, graues Haar, Wunden an Füßen, an den Händen, Folterstriemen, verursacht durch Peitschenhiebe.
    Verwirrt schaute der greise, alte König in die Fackel, Angst in seinen Augen.
    Mandor sprach leise: »Vater, erkennst du mich, ich komme, um dich zu befreien!«
    Doch Mandors Vater antwortete nicht, er war zu verwirrt, Mandor freute sich, seinen Vater lebend zu sehen.
    Er setzte sich zu ihm auf die Pritsche, berührte seinen Vater sanft, mit sanften Worten sprach Mandor: »Vater Panthor, es ist vorbei, kannst du laufen?«
     
    Noch immer kam keine Antwort, sanft nahm Mandor seinen greisen Vater in die Arme, stützte ihn und gemeinsam verließen sie das Verlies. Mandor rief zu Conner: »Hol rasch die Rucksäcke, das Wasser und die Medikamente, die uns Landurin mitgab.
    Spute dich!« Conner rannte schnell los. Zehn Minuten später war er wieder bei den beiden.
    Mandor hatte schon Feuerholz aus den Stühlen und dem Tisch geschlagen, er zündete es schnell an, Wärme wirkt oft Wunder und das wusste auch Mandor. Schon erkannte Mandor, wie wieder Farbe ins Gesicht seines Vaters kam.
    Conner setzte währenddessen Wasser auf, um einen heißen Kräutertrunk vorzubereiten und die Medikamente aufzulösen. Herr Ebersbach hatte ihnen ein Gulasch zur Stärkung des Vaters mitgegeben, das sie aufwärmten, eingehüllt in Decken schwieg der alte König.
    Mandor wusste, sein Vater brauchte Zeit, um klar denken zu können und die wollte er ihm auch geben.
    Nach über drei Jahren Gefangenschaft bei schlechter Ernährung und der Folter würde es noch Wochen dauern, bis sich sein Vater erholen würde. Als das Wasser heiß genug war, schüttete Mandor die Kräuter hinzu.
    Er füllte seinem Vater einen Becher und reichte ihm diesen.
    Der alte König kam langsam zur Besinnung, zaghaft nahm er den heißen Trunk an, nippte mit seinen Lippen an dem heißen Getränk, Mandor beobachtete seinen alten Herrn und fragte sich, ob er ihn wiedererkannte, seinen eigenen Sohn.
    Panthor schaute seine Begleiter an, der Schleier lichtete sich, langsam aber deutlich sprachen die Augen Bände. »Mein Gott du, dem ich am meisten geschadet habe, mein eigenes Kind rettet mich aus den Klauen des Übels, verblendet war ich, verhext.
    Sohn, wie soll ich dir jemals danken.« Mandor grinste. »Erhole dich, komm zu Kräften und dann führe wieder unser Volk zu Glanz und Größe.
    Schlimme Zeiten stehen uns bevor, dazu später mehr, du hast sicher Hunger, komm, iss.« Wieder reichte Mandor eine Schale.
    »Das Gulasch wird dir Kräfte bringen.« Hastig aß Panthor das Gulasch, wie ausgehungert, wie in einem Traum.
    Mandor sprach: »Iss, es ist genug da.« Nach der zweiten gefüllten Schale rülpste der König: »So etwas Gutes habe ich seit langer Zeit nicht gegessen, zwick mich, wenn das kein Traum ist.«
    »Nein, es ist kein Traum«, freute sich nun Mandor. »Conner, bring das heiße Wasser, Vater, wasch dich.
     
    Die Haare schneide ich dir nachher und hier sind deines Standes Kleidung!«
    Es verging eine Stunde, der König war gewaschen, gesäubert und sah nun wieder einigermaßen ansehnlich aus. Doch es war nur ein Abbild, das Mandor zu jüngeren Zeiten kannte, aber wie sollte es denn auch anders sein, nach so langer Haft im Kerker.
    Wichtig war, sein Vater lebte, er war gesund und dies war das

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