Das Schattenreich von Morin
Wichtigste.
Nachdem Mandor dem König die Haare sowie seinen Bart gestutzt hatte, fragte der Vater seinen Sohn: »Wem habe ich mein Schicksal zu verdanken? Sag mir dies.«
»Nun Vater, es waren mein Stiefbruder und meine Stiefmutter! Deine Frau, sie hatte dich erst behext, dich mit üblen Kräutern willenlos gemacht und schließlich die Macht in deinem Königreich ergriffen.
Sie wagte es sogar, Baramenschen ins Königreich zu holen, sie unterjocht das Volk und man munkelt, sie ist mit dem Dunklen im Bunde.
Ich will dir nicht zu viel zumuten, Vater, aber noch ist nichts gewonnen, unsere Clans aus dem Norden greifen zu jener Stunde den Palast an, doch wenn es der Königin gelingt, ihre Soldaten zu mobilisieren, steht es schlecht um uns.
Was meinst du, schaffst du es bis in den Palast zum Thronsaal, besteht der Geheimgang noch?« Der alte König nickte: »Ja, der besteht noch!«
»Kennt ihn die Königin oder mein Stiefbruder, Vater?«
»Nein.«
»Gut, so haben wir eine faire Chance.«
»Pauluki ist mit seinen Mannen schon dort und die Clans müssten auch schon auf dem Weg sein.«
Was Mandor nicht ahnen konnte, es lief für seine Verbündeten besser als erhofft.
Landurin war es gelungen, sich in den Thronsaal zu schleichen, er zauberte sich unsichtbar und wartete, am Hofe wurde es unruhiger, das merkte Landurin sehr schnell.
Alarm wurde geschlagen, die Königin und ihr Stiefsohn wurden von ihren Beratern aus den Gemächern geholt, genervt über die Störung rief der Prinz laut: »Was gibt es zur späten Stund, das unserer Aufmerksamkeit bedarf?« Ein Berater trat vor. »Mein Prinz, das Volk rebelliert, schaut!«, mit geöffneten Armen zeigte er auf den Balkon des Thronsaals.
»Schaut selbst!« Der Prinz begab sich zum Balkon, ließ die Glastüren öffnen, bis weit in die Stadt konnte man hineinsehen, ein riesiger Fackelzug näherte sich rasch dem Hofe.
Der Hof war wie eine Burg durch hohe Mauern gesichert. »Narren, schickt die Soldaten, sie sollen diesen Pöbel auflösen, der es wagt, mich zu stören, der –«
»Mein Prinz, meine Königin«, sprach der Berater, »das haben wir schon vor einer Stunde getan, doch wie es scheint, hat sich das Heer mit den Bürgern vereint, sie ziehen gemeinsam gegen uns.«
Mit Zornesröte schrie der Prinz: »Warum wurde mir nicht früher berichtet?«
Der Berater schluckte. »Nun, Ihr habt befohlen nur im äußersten Notfall wollt Ihr gestört werden.«
Der Prinz wurde nun noch wütender, bösartig schlug er dem Berater die Faust ins Gesicht. Er klatschte in die Hände: »Lasst meine Leibgardisten rufen!«
Ein anderer Berater gab einige leise Befehle. Nach ein paar Minuten öffnete sich das Tor zum Thronsaal und des Prinzen Leibgardisten kamen bewaffnet in voller Kampfmontur. Der Kommandant verbeugte sich.
»Mein Prinz! Was kann ich für Euch tun?« »Nun, ihr sollt die Soldaten und die Baramänner alarmieren.« Der Prinz ahnte es nicht, die Clans der Nordmänner hatten diese schon besiegt. »Und sorgt dafür, dass niemand in die Festung kommt.«
Der Kommandant befahl seinen Männern, es waren um die hundert: »Ihr habt gehört, was der Prinz verlangt.«
Der Prinz nahm wieder auf dem Thron Platz, neben der Königin. »Was können wir sonst tun?« Die Königin lachte. »Keine Sorge, des Dunklen Hexer wird uns nun noch nützlich sein.«
Die Königin winkte einen ihrer Berater herbei. »Hol den Schatten zu mir, schnell.« Landurin hörte dies und wappnete sich zum Kampf.
Es vergingen einige Minuten, der Kampflärm in der Stadt wurde lauter und heftiger. Vom Balkon sah man große Feuer, als plötzlich Gefechtslärm aus dem Gang zu vernehmen war. Zur selben Zeit kam der Schatten des Dunklen.
Der Hexer, dessen schwarzes Gewand wehte wie bei Sturm.
Er schwebte wie ein Geist über den Fußboden, Nebel und Rauchschwaden begleiteten diese Gestalt, kalt wurde es im Thronsaal, frostig. Seine Kapuze tief im Gesicht, dicker Rauch schwebte vor diesem Gesicht, das Einzige, was zu erkennen war, waren seine rotglühenden, kalten Augen.
Die Königin sprach laut und überheblich mit dem Hexer: »Wir haben Probleme, mit dem Pöbel des Volkes du wirst uns behilflich sein?« Der Hexer wartete mit einer Antwort.
»Nein«, dröhnte es mit klirrend kalter Stimme.
»Ihr seid es, die meinem Herrn zu dienen haben, nicht ich.«
»Aber«, wollte die Königin fortfahren. »Nichts aber!«, dröhnte erneut seine eisige Stimme.
»Ihr solltet meine Ankunft geheim halten, stattdessen
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