Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
Vom Netzwerk:
und neue Wegpfade sein!
    Oh vergessene Inseln, werde ich euch je wiedersehn?
     
    Die Gefährten trennten sich in jener Nacht wie verabredet, der eine Teil, die Vierer-Gruppe, machte sich zur verlassenen Turmruine auf.
    Sie kamen rasch in der Dunkelheit voran, die Schatten legten sich bleiern umhangen um die vereinzelten kleinen Baumgruppen, die sich im Nebel verbargen. Seitlich ihres Weges hielten sie manchmal, hörten das Ächzen und Knarren von Ästen. An der Spitze führte Dragon, der Elb, die Gruppe den Pfad, der stetig an Steigung zunahm, die beiden Zwelfs tappten angebunden schweigend dem Elb hinterher, bis Dragon stoppte.
    »Wir haben es bald geschafft, seht auf den westlichen Horizont, wenn ihr genau hinschaut, erkennt ihr die Umrisse der Ruine.« Fobo versuchte in der Dunkelheit die Ruine zu erblicken. »Ich sehe nichts.« Dragon beschrieb die Ruine zwischen den beiden Felsschul-tern. »Dort erhebt sich die Ruine, früher einmal müsste dies eine alte Burgfeste gewesen sein. Kommt voran!« Der Elb führte sie weiter.
    Wichtig und entscheidend war, dass sie noch vor Sonnenaufgang frühmorgens die Ruine erreichten, ihr Plan hing davon ab, dass sie   von den Spähern entdeckt werden würden. Dieses Ablenkungsmanöver würde ihnen Zeit, und zum anderen einen strategischen Vorteil verschaffen.
    Während die Truppen des Dunklen sich so schnell wie möglich zur Ruine aufmachen würden, wären sie schon auf hoher See und konnten sich aus dem Staub machen.
    Ein weiterer Vorteil: Um die vergessenen Inseln auf Dauer zu besetzen, müsste der Dunkle auf den Inseln auf einen Teil seiner Streitmacht verzichten.
    Es war kurz vor Sonnenaufgang, als die Gruppe an der Ruine ankam. Schnell schulterten sie ihre Rucksäcke ab, entfachten ein großes Feuer, gaben feuchtes Gestrüpp und Gras hinzu, schnell entwickelte sich eine Rauchsäule, die meilenweit zu sehen war. Dragon schaute gegen den Horizont. »Meint ihr beiden nicht auch, Fobo und Robo«, die beiden schauten gegen den Horizont, »das sollte genug Aufsehen am Himmel erregen?« Daraufhin scherzten die beiden: »Was meinst du, wann werden wir von den Koroks-Raben, seinen fliegenden Spähern, entdeckt werden?«
    »Nun, ich rechne schon damit, dass unser Schauspiel echt wirkt, wir werden mit allem schießen, was wir haben, wir haben zwei Bögen, eine Armbrust sowie Mandors Bolzenschussgeräte.
    Schießt so viele Raben wie möglich ab, aber sorgt dafür, dass einige entkommen.«
    Bis zum Mittag tat sich nicht viel, die Sonne brannte heiß, ein blauer, strahlender Himmel verwöhnte die vier auf der Ruine, als ob es das Schicksal an diesem Tag gut mit ihnen meinte. Die Zwelfs beschäftigten sich damit, Gedichte und Texte zu verfassen und Dragon sorgte seinerseits dafür, dass das Feuer nicht ausging und sich weiter kräftige Rauchschwaden entwickelten. Während er dies tat, überprüfte er immer wieder den Himmel. Die vorbereiteten Waffen, Köcher, bestückt mit Pfeilen, die gespannte Armbrust sowie die Bolzenschussgeräte, die die Zwelfs trugen, waren bereit.
    Bis zum späten Nachmittag tat sich nichts und wieder sprachen die Zwelfs über ihre Heimat, fragten die beiden anderen, Dragon und Mandor, aus welchen Städten und Dörfern sie kamen. Manches kannten sie durch eigene Reisen, manches war neu, jedoch waren sie Neuem gegenüber immer aufgeschlossen.
    Fobo, einer der Zwelfs, fragte Dragon: »Und wann hast du das letzte Mal von deiner Lebensgefährtin Estan gehört oder sie gesehen?«
    Nachdenklich äußerte er sich: »Es sind schon über zwei Jahreswendungen, ich hoffe inständig sie wiederzusehen.
     
    Bei meiner Abreise sagte ich zu ihr, sie solle vier Jahreswenden warten, bin ich dann nicht zurück, soll sie sich einen anderen Lebensgefährten erwählen und mich vergessen. Ich sagte, bin ich nicht zur vierten Jahreswende bei dir, bin ich nicht mehr am Leben, doch ich hoffe, sie gesund in meine Arme schließen zu können.«
    Fobo antwortete darauf: »Ja, auf uns alle warten Familienangehörige, Kinder, Eltern, Freunde. Ich denke, in einigen Jahren werden deine Kinder eine Geschichte von ihrer Mutter über ihren Vater hören und spannende Abenteuer an dem Kaminfeuer deines Hauses erzählt bekommen. So oder so, keiner von uns wird vergessen werden, dafür werden ich und mein Bruder sorgen.
    Ob du nun Kinder hast oder keine ist dann ohne Bedeutung, zumindest deine Eltern und Verwandten werden eine Chronik von dem Waldelben Dragon bekommen.«
    Dragon lachte und spaßte:

Weitere Kostenlose Bücher