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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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Fröhlich lächelte Habita: »Ihr Südländer seid eben nicht so ein Wetter gewöhnt, dieser kleine Wetterumschwung ist gar nichts im Vergleich zu den Wintern, die wir in Zabrag Jahr für Jahr ertragen müssen.«
    »Das stimmt«, entgegnete ihm Fobo. »Bei uns wird es im Winter nicht so kalt, ich kann mich nicht erinnern, dass es bei uns in den letzten Jahrzehnten überhaupt geschneit hat.«
    »Ich könnte aber auch gerne darauf verzichten.«
    »Wir kleinen Leute ertragen dieses Klima nicht so gut, wir sind denkbar schlecht für weite Wanderschaften im Schnee ausgestattet.« Jetzt lachte Habita: »Hört, hört, aber ihr haltet euch gut.«
    Eine kleine Gruppe reiste an jenem Tag von der Hafenstadt Cor ab, als die vergessenen Inseln durch die See-Armada eingenommen wurden.
    Einstige Weggefährten von Gotar, der vor Wochen ihnen eine Nachricht hatte zukommen lassen, er bat um Beistand der besonderen Art.
     
    Es waren ehemalige Gardisten aus dem Königreich Banta, die am Hofe unter Gotar gedient hatten.
    Fähige, erfahrene Fährtenleser, Jäger und Grenzmänner. Gotar hatte ihnen für den Fall, dass sich etwas tat, eine klare Botschaft übersendet, dass sie sich zwischen Kaldo und den Sküten aufhalten sollten. Ihnen wurde die Nachricht verschlüsselt übermittelt, nur eine kleine Schar von ehemaligen Gardisten konnte sie entschlüsseln.
    In der Botschaft gab er Anweisung, nur im äußersten Notfall ihnen Beistand zu leisten, sich sonst aber versteckt zu halten.
    Sie waren eine Art Trumpf, den Gotar zu gegebener Zeit ausspielen konnte. Für den Fall, dass Gotar und seine Weggefährten in einen Hinterhalt geraten würden, würde sie die andere Gruppe durch gewisse Zeichen warnen, die Gotar zu lesen vermochte. Einen abgebrochenen Zweig, Steine, die in einer geometrischen Form auf Felsen lagen, solche Zeichen, die ein geübter Fährtenleser deuten konnte.
    Die drei hießen Belheim, Melta und Karbo Jax, ihr Anführer. Karbo Jax führte die kleine Gruppe.
    Fünf Tage nachdem sie aufgebrochen waren entdeckten sie die kleine Schar westlich an den Ausläufern der Albin-Heide. Karbo Jax ahnte, dass Gotar und seine Begleitung nach Kaldo marschierten.
    Karbo Jax war erfahren genug, um einen großen Sicherheitsabstand zwischen ihnen zu lassen. Einen Vorteil, den die drei besaßen, sie hatten Pferde, Karbo Jax, der gerissen genug war, entschied sich, ebenfalls nach Kaldo zu reiten.
    Sie ritten aber nach Norden und machten einen großen Bogen um Gotars Gruppe, zum einen war es ihnen so möglich außer Sicht zu bleiben, zum anderen konnten sie wie ein Spähtrupp fungieren und das weite Land nach Verfolgern ausspähen. Ungehindert gelangten sie ohne großes Aufsehen nach Kaldo.
    Die von korrupten Stadthaltern regiert wurde, die ihren Tribut nach Barabur zollten, eingekehrt waren sie sodann, in den schwarzen Raben.
    Eine runtergekommene Taverne, hier wurden keine Fragen gestellt, es trieben sich meist Männer von zwielichtiger Herkunft rum, die nicht gerade einen guten Ruf hatten oder ihre Herkunft und ihren Berufsstand verschwiegen.
    Ganoven, Fährtenleser, Jagdführer, alte Veteranen und manche Gestalt, die etwas verbarg, suchten diese Spelunke auf.
    Der Vorteil lag darin, dass sie so nicht gerade auffielen.
    Zumindest nicht weniger als andere, sie suchten sich einen freien Tisch und warteten auf den fetten, verschwitzten Wirt, der ein robuster, mit allen Wassern gewaschener Mann war. Mit rauer, ausdrucksloser Stimme fragte er, fast genervt:
    »Was darf es sein?«
    Karbo Jax antwortete karg: »Drei Bohlhan und etwas zu Essen.« »Ihr seid hier in keinem Gasthaus, ich werde sehen, was sich machen lässt.«
    »Das solltet ihr«, erwiderte Karbo Jax, dabei machte er ihm schnell klar, dass er dies erwartete, seine harten Augen trafen die des Wirtes, der sehr wohl den Blick zu deuten wusste.
    Karbo Jax war ein wahrer Riese, eine imposante Gestalt, schwarzes Haar, einen schwarzen Vollbart, eine Narbe an der Wange. Er maß fast zwei Meter, selbst Mandor konnte, was Größe und Kraft anging, da nicht mithalten.
    Gotar und Karbo Jax kannten sich schon eine halbe Ewigkeit, dieser Mann war ein erfahrener Waffenmeister, im Umgang mit allen Waffen äußerst fähig. Manche nannten ihn auch Grenzmann und in der Tat, Karbo Jax war an vielen Grenzkriegen beteiligt gewesen, er diente in vielen Ländern der Menschen.
    Gotar hatte ihm einst das Leben gerettet, sie waren in einen Hinterhalt geraten. Karbo Jax führte seinen Trupp mitten ins Verderben.

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