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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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Barriere. Der Anprall ließ Tristan schwanken, aber der Schild hielt.
    Ihm brach der Schweiß aus allen Poren, die Kraft aus dem Amulett glitt durch ihn hindurch in den Schild, für Tristan selbst blieb kaum noch etwas. »Schnell«, rief er den Wolfsmenschen zu, auch wenn er wusste, dass sie ihn nicht verstanden. »Lauft zum Ausgang!« Er unterstrich seine Worte mit wilden Gesten.
    Das hätte er den Wolfsmenschen kaum sagen müssen, sie drängten, schubsten und stießen einander vorwärts, doch es waren einfach zu viele für den engen Pfad, es ging nicht schneller.
    Der Felsenfresser heulte laut auf und machte damit seinen Artgenossen aufmerksam, der sich bis dahin die Welpen aus der Grube dutzendweise ins Maul geschaufelt hatte. Nun stapfte auch er durch die Grube den Hang hinauf.
    Tristan warf einen raschen Blick über die Schulter. Wie eine Karawane zog sich die Kette der Wolfsmenschen zur düster aufragenden Stirnwand der Kaverne hin, wo der Ausgang sein musste – ja, dort war ein heller Platz, von Fackeln erleuchtet, vielleicht eine Meile entfernt. Ob noch immer Oger den Ausgang bewachten oder im Tunnel lauerten?
    Das gleichzeitige Aufheulen beider Felsenfresser lenkte seine Aufmerksamkeit wieder nach vorn. Beide warfen sich gemeinsam gegen den Schild und Tristan wurde mit solcher Wucht nach hinten geworfen, dass der Tropfstein in seinem Rücken brach und der Junge zu Boden ging. Die Wesen gönnten ihm keine Pause und griffen sogleich noch einmal an. Tristan spürte den Aufprall, als sei er von ihnen in den Magen getroffen worden. Ihm blieb die Luft weg und für einen Moment tanzten Sterne vor seinen Augen, ehe die Kraft des Amuletts ihn wieder erfüllte. Kurz genoss er das Gefühl dieser unerschöpflichen Energie, die ihn durchpulste, ehe ihm schlagartig klar wurde, dass er sich deshalb so stark fühlte, weil der Schild keine Energie mehr kostete. Er war zusammengebrochen. Schon erzitterte der Boden heftig unter den Schritten der Kolosse, Wolfsmenschen quiekten verzweifelt auf.
    Tristan sprang auf die Beine und zwischen den Stalagmiten hindurch. Der Vormarsch auf dem Pfad kam ins Stocken, in kopfloser Panik stoben die Wolfsmenschen in alle Richtungen, duckten sich hinter Stalagmiten, doch es gab kein Entrinnen.
    Die Felsenfresser fuhren blindwütig mit ihren zu Fäusten geballten Pranken in die Menge und schleuderten die Flüchtenden wie Spielzeuge durch die Luft. Ein Wolfsmensch flog kreischend über Tristan hinweg und wurde bei der Landung von einem Stalagmiten aufgespießt.
    Tristan wand sich zwischen den dicht stehenden Tropfsteinen hindurch, sprang über niedrigere hinweg, doch so war er zu langsam.
    Bei einem Blick über die Schulter sah er die Felsenfresser näherkommen, die Wolfsmenschen ignorierend und die mittleren Augen unverwandt auf Tristan gerichtet – sie wollten ihn . Schon hob der vordere die Faust und schlug nach ihm. Er verfehlte Tristan nur knapp, der Boden erzittere jedoch so heftig, dass der Junge das Gleichgewicht verlor. Schnell rappelte er sich wieder auf, doch davonzulaufen war zwecklos, sie hatten ihn eingeholt.

    Martin führte die Flüchtenden auf den Ausgang zu. Jeder Schrei der Felsenfresser ließ ihm die Haare zu Berge stehen, und es kostete ihn Überwindung, weiterzulaufen, ohne sich umzudrehen. Was vor ihm lag, war schon schlimm genug.
    Er zählte mindestens fünfzehn Oger, die sich vor dem Ausgang zusammengerottet hatten. Die Zahl machte ihm keine Sorgen, denn Martin wusste mindestens hundert Wolfsmenschen hinter sich, die darauf brannten, ihre Peiniger zu zerfleischen. Doch wenn die Oger sich in den engen Tunnel zurückzogen, nutzte den Wolfsmenschen ihre Überzahl nichts mehr, die Oger könnten sie eine Weile aufhalten. Wahrscheinlich lange genug, bis die Felsenfresser sie eingeholt hatten.
    Allerdings waren die dummen Halbriesen offenbar noch nicht dahinter gekommen, dass sie sich im Tunnel besser verteidigen konnten als davor. Der erste Angriff gegen die Oger musste deshalb im wahrsten Sinne des Wortes ein durchschlagender Erfolg werden. Grimmig packte Martin die Axt fester, er war bereit. Seit sie Tristan befreit hatten, spürte er wieder die ungeheuren Kräfte in sich, keine Spur von Erschöpfung oder Rückenschmerzen. Sie konnten es schaffen.
    Vor dem Tunnel lag ein Platz, den man von Stalagmiten befreit hatte. In diesen mündete nicht nur der Pfad, auf dem Martin mit den anderen herankam, zwei weitere Pfade führten in andere Bereiche von Nevors Verderben . Der Name

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