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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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Ausweg abgeschnitten hatten. Ich gehorchte widerwillig.«
    »Wie viele Paladjur waren denn noch bei ihm?«
    »Nicht viele und ihre Kräfte gingen schon zur Neige. Ich weiß nicht, wie lange sie noch standhalten konnten. Als ich ein letztes Mal zurückblickte, brannte das Haus der Paladine zwar noch nicht, aber ich habe wenig Hoffnung, dass sie noch leben.«
    Tristan ließ sich auf einen Stuhl fallen und barg das Gesicht in den Händen. Mühsam rang er um seine Beherrschung. »Wohin soll ich dann gehen, wenn Euer Vater mich fortschickt?«, fragte er mit bebender Stimme.
    »Ich weiß es auch nicht«, gestand Noldan. »Ich kann mir vorstellen, was Ihr für Gedanken hegt. Durch das Portal zu gehen und alles uns zu überlassen, wäre für Euch die einfachste Möglichkeit. Ich bitte Euch inständig, das nicht zu tun. Wir könnten das Amulett nirgends auf Dauer verstecken, selbst auf dem Meeresgrund würden die Nekromanten es mit einem untoten Tier bergen. Wir brauchen Euch. Zumindest, bis Euer Vater wieder in dieser Welt ist.«
    »Und wenn Ihr das Amulett einfach zerstört?« Tristan wog es prüfend in der Hand. Es schien nicht besonders dick zu sein, man konnte es wohl einfach durchbrechen.
    »Das würde vielleicht Mardra seine Kräfte kosten, nicht aber seine Kinder – die Adepten, wie Ihr sie nanntet. Wir aber würden Euch und Euren Vater verlieren und uns damit mehr schwächen als die Nekromanten.«
    Außerdem würde mein Vater mir das niemals verzeihen , fügte Tristan in Gedanken hinzu. Und was wird aus Martin und Johann, wenn man das Amulett zerstört?
    Beim Gedanken an Martin sah Tristan nach draußen, wo es allmählich dunkler wurde, es musste später Nachmittag sein. Wo waren Martin und die Mädchen wohl jetzt? Hatten sie rechtzeitig vom Angriff auf Nephara gehört?
    Ein kleiner Vogel schoss plötzlich durch das Fenster auf ihn zu, sauste an Tristan vorbei, kreiste einmal durch den Raum und ließ sich dann auf Noldans Schulter nieder. Aufgeregt tschilpte er dem Vanamir etwas zu.
    Noldan sprang auf. »Die Nekromanten greifen uns an!«

4

    Die Kaserne der Stadtgarde von Kreuzstadt lag unweit des Marktplatzes und hatte einen hohen Turm, von dem aus man die gesamte Stadt und den umliegenden Talkessel überblicken konnte. Martin stand dort oben neben Katmar und ließ seinen Blick schweifen, während sich die Sonne dem Horizont näherte.
    »Das gefällt mir gar nicht«, brummte er missmutig. »Wir sitzen hier wie ein Kaninchen in seinem Bau und warten auf den Fuchs.«
    »Wie ein was ?«, fragte Katmar verständnislos.
    Martin brauchte einen Moment, ehe ihm klar wurde, dass Katmar keine Ahnung hatte, was Kaninchen oder Füchse waren, beide Tiere gab es in Nuareth nicht. »Das sind ... ach, vergiss es. Ich meinte einfach, dass wir hier quasi darauf warten, dass die Nekromanten kommen. Wir wissen nicht wann, wir wissen nicht von wo, nicht einmal ob überhaupt.«
    Katmar zuckte die Schultern. »Was bleibt uns anderes übrig? General Dalob hat ja Späher ausgeschickt, wir werden sicher bald etwas hören, wenn sie zurückkommen.«
    » Wenn sie zurückkommen«, betonte Martin. »Was wir bräuchten, wären die Del-Sari der Vanamiri. Dann wüssten wir, was uns erwartet.«
    Katmar nickte zustimmend und sie schwiegen eine Weile. »Schau dir den Iphigon an«, sagte Katmar unvermittelt und deutete auf den Vulkan, der im Südosten deutlich zu sehen war. Das letzte Beben lag einige Tage zurück, aber noch immer stieg Rauch in einer dünnen Säule aus dem Krater. »Glaubst du, er wird bald ausbrechen?«
    »Ich hoffe es«, erwiderte Martin. »Je länger sich so eine Eruption ankündigt, desto schlimmer wird sie dann meistens. Als der Iphigon das letzte Mal ausgebrochen ist, lebte ich schon in Tharlan. Es war nur eine kleine Eruption, ein wenig Lava wälzte sich den Südhang hinab, das war es. Aber damals gab es vorher nur ein Beben. Ich mache mir Sorgen, dass es diesmal weit schlimmer kommen könnte.«
    Katmar stöhnte. »Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten.«
    Martin nickte düster. »Du sagst es.« Er folgte mit dem Blick einer kleinen Karawane, die aus der Stadt floh. Der Stadtrat hatte beschlossen, Frauen, Alte und Kinder in Sicherheit zu bringen, und auch manch reicher Kaufmann machte sich davon. Kleine Gruppen wanderten auf der Straße nach Norden und auf dem See im Süden waren einige Schiffe und Boote zu sehen, die auch Flüchtlinge aus der Stadt brachten. Aber nirgends waren Anzeichen eines Aufmarsches auszumachen,

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