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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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Stadt und die Fackeln der gegnerischen Armee in der Ferne.
    »Könnt Ihr etwas erkennen?«, fragte Martin.
    Dalob setzte das Fernrohr kurz ab und sah ihn an. »Die Fackeln werden von Ogern getragen und Wolfsmenschen habe ich auch gesehen. Eine ganze Menge von beiden.«
    »Habt Ihr die Nekromanten oder einen untoten Paladin entdeckt?«
    »Nein, bislang nicht, dafür ist es einfach zu dunkel.«
    »Was sollen wir tun?«
    Dalob zuckte die Schultern. »Warten, bis sie in Schussweite sind.« Mit einem angedeuteten Grinsen zeigte er auf das Katapult hinter sich, auf dessen Wurfarm bereits eine Pechkugel schwelte. »Dann machen wir ihnen Feuer unter den Hintern.«
    Martin wandte sich wieder dem langen Fackelzug zu. Er war ein gutes Stück näher gekommen und zog sich nun in einem Halbkreis zum Fluss hin. »Gibt es außerhalb der Stadt eine Brücke oder eine Furt über den Fluss?«, fragte er.
    Dalob schüttelte mit dem Fernrohr am Auge leicht den Kopf. »Natürlich nicht. Der Wegzoll ist eine der wichtigsten Einnahmequellen der Stadt, wer über den Nassoja will, der muss hier durch.«
    »Also können sie uns nicht einkreisen.«
    »Richtig und bislang hat im Westen niemand etwas von ihnen gesehen.«
    Das klang doch ganz gut, fand Martin. Die Straße nach Norden lag westlich des Flusses, so gab es also erstmal noch zwei Rückzugsmöglichkeiten, und wenn die Verstärkung kam, musste sie nicht erst einen Belagerungskessel durchbrechen. Wenn sie denn kam, Martin glaubte nicht daran.
    Ein Blitz zuckte vom Himmel und erhellte für einen Augenblick die Szenerie. Es war nur ein kurzer Moment und doch ... Martin runzelte die Stirn. Hatte ihm das plötzliche Licht etwas vorgegaukelt oder waren da wirklich Schatten über die Ebene gehuscht?
    Ein erster Regentropfen klatschte Martin auf die Nase, der zweite folgte sofort und schon öffnete der Himmel seine Schleusen. Binnen weniger Augenblicke waren sie bis auf die Haut durchnässt. Martin ließ sich davon nicht ablenken und starrte weiter angestrengt in die Dunkelheit, auf den nächsten Blitz wartend. Helme, Schilde und metallene Rüstungen klangen unter den Tropfen, Fackeln zischten. Dann kam der nächste Blitz.
    Tatsächlich! Da liefen Gestalten in der Dunkelheit auf die Stadt zu. »General!«, rief Martin aus. »Sie kommen.« Er deutete in die Finsternis.
    »Wo denn?« Dalob schaute noch immer in Richtung der fernen Fackeln, die im dichten Regen kaum noch zu erkennen waren.
    »Auf der Ebene, ohne Fackeln«, erklärte Martin. »Vermutlich Wolfsmenschen.«
    Der General richtete sein Fernrohr weiter nach unten und wie auf Bestellung fuhr der nächste Blitz vom Himmel und der nahezu zeitgleich ertönende Donner ließ ihnen die Ohren klingeln.
    »Bei allen Göttern«, murmelte Dalob, dann brüllte er: »Verstärkt das Tor! Sie greifen an!« Sein Befehl wurde weitergegeben. »Sie werden schon bald am Tor sein, wir müssen das Pech runtergießen. Holt Pecheimer«, wies er zwei Männer am Katapult an, die sogleich die Leiter hinabstiegen. »Du«, Dalob zeigte auf einen Soldaten, der an der Mauer stand. »Lauf zum Westtor. Sag dem Oberst, sie sollen nach Wolfsmenschen ohne Fackeln Ausschau halten, beeil dich!«
    Martin wischte sich das Regenwasser aus den Augen »Was jetzt, General? Wo braucht Ihr uns?« Seine Finger spielten mit dem Griff der Axt.
    Dalob zuckte die Schultern. »Noch ist kein Angriff erfolgt, solange die Tore und die Mauern stehen, warten wir ab und halten weiter nach den untoten Paladinen Ausschau. Dort, wo die angreifen, brauche ich euch.« Er setzte das Fernrohr wieder an und starrte weiter in den Regen hinaus.
    Martin trommelte ungeduldig mit den Fingern auf die Mauerkrone. Wieso versuchte man, die Verteidiger durch den Fackelzug von den herannahenden Wolfsmenschen abzulenken? Stellten sie eine Gefahr dar? Martin beugte sich vor und begutachtete die Mauer. Sicher, sie war gerade mal halb so hoch wie die von Nephara, aber glatt gemauert, es gab keine Fugen, an denen die Wolfsmenschen emporklettern konnten. Während er sich noch Gedanken machte, bemerkte er einen schwachen Lichtschein und dann wurde eine Fackel entzündet. »Dalob, seht«, rief er.
    »Bogenschützen bereit!«, bellte der General sofort, als er den Fackelträger auf der Straße vor dem Tor entdeckte. Es war eine einzelne Gestalt, im Lichtkreis ihrer im Regen flackernden Fackel war sonst niemand zu sehen, der Fackelträger war allein.
    »Ein Unterhändler vielleicht«, mutmaßte Katmar.
    Alle Augen und

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