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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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Schild.
    Noch ein Blitzzauber sauste heran und schlug krachend in den Torturm ein. Trümmer regneten auf die Kampfgruppe herab, Martins Kopf dröhnte von dem lauten Knall. Mit Schrecken dachte er daran, dass Tiana und Vinjala dort oben gewesen waren. Ein dicker Brocken traf Martin schmerzhaft an der Schulter. Er zog den Kopf ein und hielt die Axt hoch, um sich zu schützen.
    Der Angriff kam für einen Moment zum Erliegen, Staub senkte sich auf sie herab. Er hörte ein vielfaches Sirren, brauchte aber einen Moment, bis er begriff. Pfeile. Die Schützen feuerten blind in die Staubwolke, in dem Glauben, dass alle ihre Kameraden tot waren – und damit lagen sie gar nicht so falsch, dachte Martin bitter. Er machte noch zwei Schritte rückwärts und prallte mit dem Gesäß an das Tor. Angestrengt starrte er in den Staub vor sich, bereit, einen Angriff abzuwehren, während er mit der freien Hand nach dem Durchbruch tastete. Der Staub drang ihm in die Lunge und Martin versuchte krampfhaft, ein Husten zu unterdrücken, um sich nicht zu verraten.
    Ein Knurren ließ ihn die Axt heben, schemenhaft erkannte er die leuchtenden Augen eines Wolfsmenschen. Martin wollte die Kreatur mit der Waffe abwehren, war mit seiner verletzten Schulter jedoch zu langsam. Schon spürte er die Klauen des Angreifers auf seinem Harnisch und die Wucht des Anpralls ließ ihn gegen das Tor stolpern. Es gelang ihm, den Wolfsmenschen von sich zu stoßen. »Sichert den Durchbruch!«, brüllte er aus Leibeskräften, nicht wissend, ob ihn überhaupt jemand hörte. Jetzt stürzten sich gleich zwei Wolfsmenschen auf ihn. Verbissen schwang er die Axt, um wenigstens einen der beiden mit in den Tod zu reißen.

5

    »Wir müssen uns zurückziehen«, hörte Tristan einen der Vanamiri rufen. »Wir können nichts mehr sehen.«
    Tristan tauchte unter der Keule eines Ogers durch, die er als dunklen Schatten auf sich zukommen sah, schlug mit dem Schwert zu und traf den Halbriesen am Bein. Sofort attackierten ihn einige Wolfsmenschen und Tristan musste zurückweichen. Obwohl er unermüdlich weiter auf seine Gegner eindrosch, konnte er sie allein nicht aufhalten.
    Plötzlich bebte die Erde und ferner Feuerschein erhellte die Nacht. Für einen kurzen Augenblick hielten alle auf dem Schlachtfeld inne und starrten wie gebannt auf den Vulkan, der mit lautem Getöse Lava in den Himmel spie.
    Unter den Wolfsmenschen erhob sich Geschrei und Gewinsel, mit eingekniffenen Schwänzen stoben sie davon.
    »Bleibt hier, ihr feigen Köter«, donnerte die Stimme des Nekromanten durch die Nacht, ohne Erfolg.
    Die Oger standen mit einem Mal ohne Rückendeckung da, der Feuerschein ließ ihre Umrisse wieder deutlich erkennbar werden. Pfeile surrten durch die Nacht und auch unter den Ogern brach Panik aus, sie wandten sich kopflos zur Flucht.
    Tristan hörte den Nekromanten Befehle brüllen, auch seine Stimme entfernte sich.
    »Den Vanari sei Dank«, keuchte ein Vanamir neben Tristan. Es war einer der wenigen, die einen Nachtsichtstein vor den Augen und bis zuletzt gekämpft hatten. Ob es Norwur oder Noldan war? Ob die beiden überhaupt noch lebten?
    Eine weitere Explosion ließ den Wald erzittern und durch das Blätterwerk sah Tristan einen Lavastrom, der sich als helles Band den Berg herabwälzte. »Ist eure Stadt in Gefahr?«, fragte er besorgt.
    »Nein«, antwortete der Vanamir. »Es gibt eine Schlucht am Fuße des Iphigon, die in einem weiten Bogen um den Wald herum bis zum Meer führt. Dort wird die Lava abfließen.«
    Müde ließ Tristan seine Waffe sinken, es war kein Gegner mehr zu sehen, nicht einmal zu hören. Der Angriff war beendet. »Sind sie weg?«, fragte er zur Sicherheit.
    »Die Wolfsmenschen werden so schnell nicht wiederkommen. Für sie ist ein Vulkanausbruch ein Zeichen, dass ihre Götter zornig sind und jeden verbrennen, der ihnen missfällt. Daher verkriechen sie sich irgendwo. Auch die Oger sind fort, sie sind ebenso blind wie wir. Wir postieren uns auf den Wachtbäumen, sollten die Oger noch während der Nacht angreifen, brauchen sie Licht. Also werden wir sie rechtzeitig bemerken.«
    Tristan zauberte sich eine Leuchtkugel herbei und beobachtete, wie die kleine Schar der Vanamiri sich zerstreute, um die Wachtbäume zu besetzen. Nur einer blieb bei ihm zurück und nahm im Licht der Kugel seinen Nachtsichtstein ab.
    Es war Noldan. Der Vanamir nickte in Richtung Stadt und ging voran. Unterwegs blickte sich Tristan mehrmals fasziniert zu dem Vulkan um, dessen Grollen

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