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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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nächste Ort, an dem wir Hilfe finden können und ohne die Katze können wir Norwur nicht transportieren. Es überrascht mich, dass Lissann Norwur überhaupt hilft, ihr Volk und das unsere verbindet nicht eben eine Freundschaft.«
    Katzen und Vögel , dachte Tristan, was war da anderes zu erwarten . »Warum nennen die Menschen sie Katzenfrauen? Gibt es keine Männer?«
    »Selbstverständlich gibt es die, aber ich glaube, kaum ein Mensch hat je einen zu Gesicht bekommen. Die Nurasi leben in kleinen Sippen. So viel ich weiß ist immer ein Mann der Anführer von einer Gruppe von Frauen und deren Kindern. Nur die Frauen haben Macht über die Katzen und nur der Mann beherrscht die Runenmagie der Nurasi. Deshalb gehen die Frauen auf die Jagd oder ziehen in den Krieg, während der Mann im Lager bleibt. Folglich sieht man außerhalb ihres Reiches, wenn überhaupt, nur die Frauen.«
    »Jungfrauen«, verbesserte Lissann und Tristan fuhr heftig zusammen. Sie war erneut unbemerkt herangeschlichen, nun wieder in voller Montur und mit Parwali im Schlepptau. »Aber Ihr wisst viel über mein Volk, Vanamir, mehr, als ich gedacht hätte. Ich nahm an, ihr Vanamiri interessiert euch nicht mehr für uns, seit ihr in den Paladinen neue Lakaien gefunden habt.« Zum ersten Mal schwang eine gewisse Schärfe in ihrer Stimme mit.
    Tristan sah erstaunt von einem zum anderen. Lakaien?
    Noldan neigte das Haupt. »Die Paladine sind keine Lakaien, Jägerin. Aber was die Vergangenheit unserer beider Völker angeht, so bin ich mir der düsteren Kapitel durchaus bewusst, wenngleich sie hunderte Jahre zurückliegen.«
    Lissann tätschelte ihrer Katze den Rücken. Ihre Stimme klang wieder ruhig, als sie sprach. »Fürwahr, sehr lange ist es her. Doch wir wollen weder euren Frevel noch den Frieden vergessen, der seither zwischen unseren Völkern herrscht, wenn wohl auch nur,« ihre Augen blitzten auf, »weil von uns nicht mehr genug übrig sind und unsere Völker einander aus dem Weg gehen. Aber im Kampf gegen die Nekromanten sollten wir Verbündete sein, ich denke mein Meister wird das auch so sehen.«
    Sie beugte sich zu ihrer Katze und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Das Tier trottete zu Norwurs Trage und legte sich so hin, dass Lissann das Geschirr der Trage am Sattel befestigen konnte. »Wir sollten weiter, vielleicht erreichen wir Nur-al-Sunak dann noch vor Einbruch der Dunkelheit. Hier, trinkt etwas.« Sie reicht Tristan eine Flasche mit Wasser und ging voraus. Die Katze erhob sich und zog die Trage mühelos mit sich, Tristan und Noldan folgten.
    Nachdem er getrunken hatte, reichte Tristan die Flasche an Noldan weiter, der sich etwas Wasser auf die Hand goss und daraus trank.
    »Ich würde gern mehr über das wissen, was Lissann erzählt hat. Was meinte sie damit, dass die Paladine die neuen Lakaien Eures Volkes sind?«
    »Die Nurasi leben abgeschieden, es gibt nur ein paar Hundert von ihnen und sie verlassen diesen Landstrich so gut wie nie – und kaum jemand betritt ihn. Diese Abgeschiedenheit dauert schon viele Jahrhunderte, daher wissen sie nicht viel über die Paladine und ihre Rolle in Nasgareth.«
    »Und früher waren die Nurasi eure – Sklaven?«
    Noldan sah in den Himmel und sagte eine Weile nichts, sodass Tristan schon dachte, der Vanamir würde nicht antworten. »Es war im Krieg gegen die Gnome und die Drachen«, erwiderte Noldan endlich. »Die Nurasi waren unsere Krieger, zogen für uns in den Kampf. Sie waren es, die die Drachenhorste erklommen und die Gelege zerstörten. Sie drangen in die Unterwelt ein und bekämpften die Gnome. Sie waren unsere Verbündeten, doch als die Drachen und die Gnome sich rächten, ließen wir Vanamiri sie im Stich.
    Danach wollten sie nicht mehr für uns kämpfen, aber wir – zwangen sie. So starben zig Tausende von ihnen in jenem Krieg, ehe es uns mit dem Weltentor und den Paladinen endlich gelang, die Gnome zurückzutreiben und unsere Wälder vor der Unterhöhlung zu bewahren.«
    »Also habt doch ihr Vanamiri das Amulett erschaffen?«
    Noldan verneinte. »Nicht allein«, erwiderte er einsilbig. »Und nun genug der Fragen, spart Eure Kräfte, es ist ein langer Marsch und Ihr seid immer noch geschwächt.«
    »Eins noch. Wisst Ihr, warum die Nurasi und die Nekromanten dieselben Runenpfeile benutzen?«
    Der Vanamir schüttelte den Kopf. »Das ist mir auch ein Rätsel.«

10

    Es war ein langer, harter Marsch durch die Tunnel gewesen und Martin war einmal mehr dankbar für die übermenschliche Kondition,

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