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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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Nähe war, nickte. »Und dort drüben liegt Nur-al-Sunak.« Sie deutete ein Stück nach Nordwesten ins Tal hinab, auf das bereits der Schatten des gegenüberliegenden Hügels fiel. Die Stadt lag so eben noch im Licht.
    Tristan runzelte die Stirn. Da Noldan davon gesprochen hatte, dass es nur noch wenige Nurasi gab, hatte er keine große Stadt erwartet. Nur-al-Sunak war aber zumindest einmal groß gewesen. Gebäude waren auf beiden Seiten des Flusses zu erkennen und zogen sich als zu erahnende Schemen ein ganzes Stück am Wasserlauf entlang. Allerdings sah es von hier oben so aus, als wären die meisten verfallen.
    Lissann bemerkte Tristans Überraschung und erklärte: »Der Name bedeutet in etwa ‚Ruinen der Runenstadt‘ in der Sprache der Menschen. Sie war einst unsere Hauptstadt und Sitz aller Runenmeister. Damals hieß sie noch Nur-al-Mahir. Im Krieg wurde sie von den Gnomen belagert und fast völlig zerstört.«
    Sie machten sich an den Abstieg und nach einer Weile entzündete Lissann eine Fackel, damit sie in der rasch einbrechenden Dämmerung noch den Weg erkennen konnten. Zunächst war das noch recht einfach, doch bald kamen sie an eine Stelle, wo die alte Straße, der sie gefolgt waren, jäh endete. Eine faulende Holzkonstruktion ließ erahnen, dass hier einst eine große Brücke über das Tal des Nassoja geführt hatte, aber mehr als der verrottende Brückenkopf war nicht geblieben.
    Von nun an mussten sie den schroff abfallenden Hang hinunter klettern und dabei wegen der Bahre immer wieder Umwege in Kauf nehmen. Lissann und Noldan trugen die Bahre nun die meiste Zeit, während die Katze voraus schlich und offenbar den Weg für sie erkundete. Das Tier schien klüger zu sein, als Tristan bislang gedacht hatte.
    Als sie endlich am Fuß des Abhanges anlangten, war Tristan schweißgebadet, wenngleich er wegen seiner noch immer schmerzenden und steifen Schulter nicht die Bahre, sondern nur die Fackel getragen hatte. Im flackernden Licht suchte er den Boden ab und ließ sich auf einem kleinen Felsblock nieder.
    »Erschöpft, Paladin?« Lissanns Stimme klang zwar gleichmütig, Tristan glaubte aber dennoch eine Spur Hohn herauszuhören.
    »Wickelt das Amulett aus, und schon geht es mir wieder besser«, erwiderte er giftig.
    »In der Stadt haben wir eine Salbe, die die Wirkung des Pfeilgifts schneller schwinden lässt«, beschwichtigte Lissann. »Leuchtet bitte mal hierher.« Im Licht der Fackel befestigte sie das Geschirr der Bahre wieder an Parwalis Sattel. »Kommt«, forderte sie dann. »Es ist nicht mehr weit.«
    Sie sagte das so leichthin, als hätten sie bis hierher nur einen kurzen Spaziergang unternommen. Auch wenn die Lichter der Stadt einladend nah waren, fühlte Tristan sich außerstande schon wieder aufzubrechen. »Noch eine kurze Pause«, bat er und rieb sich die pochende Schulter.
    »Nun gut, auf ein paar Augenblicke mehr kommt es jetzt auch nicht mehr an.«
    Sie saßen schweigend beieinander. Noldan versorgte wieder einmal Norwurs Wunden, während Lissann ihm die Fackel hielt. Tristan hätte sich am liebsten lang ausgestreckt, die Augen geschlossen und sich vom Rauschen und Plätschern des nahen Flusses in den Schlaf lullen lassen, doch er wusste, dass er sich dann überhaupt nicht mehr würde aufraffen können. So blieb er aufrecht sitzen, auch wenn der Felsen sich schmerzhaft in seinen Hintern bohrte. Er versuchte, seine schlummernden Paladinenkräfte zu sammeln, aber das Gift von Lissanns Pfeil blockierte sie nach wie vor. Tristan fühlte sich außerdem immer noch angeschlagen, so als ob eine Erkältung im Anzug und sein Gehirn in Watte gepackt wäre. Zuhause sprach er immer von einer Matschbirne, wenn es ihm so ging.
    Dumpf starrte Tristan in die Dunkelheit und fuhr heftig zusammen, als Lissann die lang anhaltende Stille unvermittelt unterbrach. »Seid gegrüßt, Schwestern«, sagte sie laut.
    Tristan blickte sich um, aber erst ein paar Sekunden nach Lissanns Begrüßung traten zwei weitere Nurasi ins Licht der Fackel. Sie trugen dieselbe Kleidung wie Lissann, bis auf die Augen war also nichts von ihnen zu erkennen. Auch sie waren muskulös und trugen Waffen. Zwei Katzen folgten ihnen und trotteten zu Parwali, begrüßten sie schnurrend und rieben ihre Körper an ihrem.
    Die beiden Nurasi blieben am Rande des Lichtscheins stehen und sahen misstrauisch auf Tristan und die Vanamiri. »Wen bringst du da, Schwester?«, fragte die Größere der beiden.
    »Die beiden Vanamiri und der Paladin haben

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