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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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gelangen, wurden aber von Ranis Gnomen erwartet, deren Reihen durch die befreiten Sklaven verstärkt worden waren. Ganz in Martins Nähe hackten einige der Gnomensklaven mit ihren Schnitzmessern blindwütig auf einen der Wolfsmenschen ein, obschon der längst tot war.
    Kaum eine Minute später war alles vorbei und es kehrte Ruhe ein, doch Martin wusste, dass ihnen nicht viel Zeit blieb. Die Höhle hatte keinen anderen Ausgang, sie mussten heraus, ehe sich draußen im Spiraltunnel Gegner formieren konnten. Außerdem war das Geruchsgemisch aus Schweiß, Blut, Exkrementen und verbranntem Fell kaum auszuhalten.
    Martin hielt sich einen Ärmel vor das Gesicht und drückte stöhnend seinen Rücken durch. Es gab ein leises Knacken zusammen mit einer neuen Schmerzwelle, aber dann ebbte der Schmerz rasch ab. Auf halbem Weg zu den anderen hörte er, wie neben ihm eine Kiste bewegt wurde. Alarmiert sprang er mit erhobener Axt vor und hätte dem Wolfsmenschen, der sich hinter der Kiste versteckt hatte, beinahe den Schädel gespalten. Doch ein Ruf hielt ihn im letzten Moment zurück.
    »Tut es nicht!«
    Martin hielt die Axt weiter drohend erhoben und ging ein paar Schritte zur Seite, sodass er sowohl den Wolfsmenschen als auch denjenigen im Blick hatte, der gerufen hatte. Es war eine der Nurasi-Frauen, die hastig herangehumpelt kam. Martin zog die Brauen zusammen. Wieso sollte er den Wolfsmenschen schonen? Steckten die Nurasi etwa doch mit ihnen unter einer Decke?
    Der Anblick der Katzenfrau sprach nicht dafür. Sie humpelte mühsam, weil ihr linker Fuß nur noch ein unförmiger Klumpen Fleisch war, ihre Kleider waren zerrissen, sodass man überall schorfige Wunden auf ihrer Haut sehen konnte. Im Gesicht hatte sie einen großen Bluterguss und die Oberlippe war blutverkrustet.
    »Wir brauchen ihn«, sagte sie leise, aber eindringlich im Näherkommen. Das Laufen schien sie sehr anzustrengen.
    »Wieso?«, fragte Martin verwundert. »Wollt Ihr Euch selbst an ihm rächen?«
    Die Augen der Nurasi verengten sich und sie durchbohrte den Wolfsmenschen förmlich mit einem hasserfüllten Blick. »Zu gegebener Zeit vielleicht. Aber wir müssen herausfinden, wo mein Meister ist.«
    Martin wusste nicht viel über die Katzenfrauen und hob fragend die Brauen.
    »Salamus, der Runenmeister unserer Sippe«, fuhr die Nurasi fort. »Er hat die Pfeile mit den Runen versehen, die der Nekromant wünschte. Vor Kurzem wurde er von einer Abteilung Wolfsmenschen fortgebracht. Wohin, weiß ich nicht – aber der Wolfsmensch vielleicht. Er versteht uns nicht, aber ich hoffe Ihr oder die Gnome bekommt etwas aus ihm heraus.«
    »Euer Meister hat die Runenpfeile für die Nekromanten angefertigt?«, fragte Martin argwöhnisch.
    Die Nurasi nickte schwach. »Erst hat er sich geweigert, aber seht uns an.« Sie deutete auf zwei andere Katzenfrauen, die neben sie getreten waren. Der einen hatte man offenbar die linke Gesichtshälfte verbrannt, bei der anderen endete der rechte Arm kurz unter dem Ellenbogen in einem kaum verheilten Stumpf. Die Nurasi mit dem verstümmelten Fuß zeigte Martin ihre Hände. An beiden waren die kleinen Finger gebrochen worden und schief wieder zusammen gewachsen. »Er hatte keine Wahl«, sagte sie leise, voll Bitterkeit.
    »Mein Gott«, murmelte Martin schockiert. Ihm wurde fast schlecht angesichts dieser Grausamkeit, und als er den Blick durch die Höhle schweifen ließ, sah er, dass fast alle Nurasi verstümmelt worden waren. »Wie viele seid ihr?«
    »Sie haben unsere ganze Sippe verschleppt«, erklärte die Nurasi mit dem verstümmelten Fuß. »Mehr als fünfzig, aber fast die Hälfte ist mittlerweile tot.« Hastig wischte sie sich über die Augen, wohl um aufkommende Tränen zu verbergen.
    Martin biss sich auf die Lippen und fasste sich. »Gut, nehmen wir den Wolfsmann mit. Aber wir müssen so schnell wie möglich raus hier. Katmar, sieh du oben im Tunnel nach dem Rechten, nimm ein paar Gnome mit. Wo ist Rani?«
    »Hier«, antwortete die Gnomin selbst. Sie hatte eine Schnittwunde am Arm davongetragen, schien ansonsten aber unverletzt. »Wir sammeln Pfeile schon, können gehen gleich.«
    Martin nickte und sah zu der Stelle hinüber, wo der Kampf getobt hatte. »Wie viele haben wir verloren?«, fragte er leise, denn er sah einige Gnome am Boden liegen.
    Rani schnaufte gedämpft. »Neun tot, vier verletzt.«
    Martin seufzte. Aber immerhin hatten sie die Sklaven befreit und konnten nun die Höhle sprengen. »Bereitet das Feuerfass vor,

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