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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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nach unten und verlief in einer sanften Biegung nach rechts. Das Heulen war nun deutlich zu hören, bis zur Kaverne konnte es nicht mehr weit sein. Gab es überhaupt noch Kreuzungen auf dem weiteren Weg? Er konnte keine entdecken. Martin erwog bereits, wieder zur vorherigen Kreuzung zurückzukehren, als sich ein neues Geräusch unter das Heulen mischte. Schritte, Schritte von vielen Marschierenden. Martin zog sich hastig in den Gang mit der Maschine zurück. Um die Ecke spähend, sah er Oger aus der Richtung der Kaverne kommen. Viele Oger.
    »Schnell, unter die Maschine«, befahl er flüsternd und kroch hinter der Katzenfrau zwischen die Holzräder. Sie zwängten sich so gut sie konnten an die Seite, damit die Räder sie verdeckten. Der Boden begann unter den Schritten des herannahenden Trupps zu erzittern. Von seinem Versteck aus sah Martin die feisten Beine von Ogern vorbeimarschieren. Es waren nicht so viele, wie er zunächst gedacht hatte, aber es folgten die beharrten Beine von Wolfsmenschen. Martin versuchte sie zu zählen, aber irgendwo jenseits von 150 gab er es auf, die Kette nahm noch lange kein Ende. Das war kein Trupp, das war eine ganze Armee. Während er in seiner unbequemen Lage ausharrte, hoffte Martin, dass Katmar die anderen rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatte, und die Armee den Tunnel entlang nach draußen marschieren und nicht etwa in der Kaserne Quartier beziehen würde.

    Der Gang war länger, als Tristan geglaubt hatte, sie liefen eine ganze Weile geradeaus. Die Geräusche wurden stetig lauter, doch sie begegneten niemandem. Schließlich erreichten sie eine weitere Halle und Banian ließ sie anhalten.
    Tristan war froh über die Rast, seine Schulter schmerzte wieder heftig und er fühlte sich ausgelaugt. Nach wie vor hatte er keine Idee, wie er an das Amulett kommen sollte. Banian anzugreifen war jedenfalls keine Option. Erschöpft lehnte er sich gegen die grob behauene Wand der Halle und döste beinahe ein. Ein lauter Ruf Banians ließ ihn sogleich wieder aufschrecken.
    »He da, Oger!«, rief Banian, der an einen der einmündenden Tunnel getreten war. »He!«
    Tristan starrte den Runenmeister entgeistert an. »Was tut Ihr da?«, zischte er. Auch die Katzenfrauen warfen einander fragende Blicke zu. Doch es war bereits zu spät. Donnernd eilten einige der Halbriesen herbei. Banian hob die Hände über den Kopf. »Los, die Hände hoch«, wies er auch die anderen an. »Und schickt die Katze fort.«
    Selbst die Nurasi zögerten, ehe sie dem Befehl Folge leisteten. Nesslaja führte Yanati hastig zu dem Gang, aus dem sie gekommen waren, und jagte das Tier weg. Tristan sah verzweifelt von einem zum anderen. Was hatte der Runenmeister vor?
    Grunzend sprangen die Oger in die Halle. Es waren fünf, bewaffnet mit gespickten Holzkeulen. Vielleicht können wir es doch mit ihnen aufnehmen , dachte Tristan hoffnungsvoll. Da alle anderen reglos dastanden und die Hände erhoben hatten, tat Tristan es ihnen gleich. Seine Kräfte hätten ohnehin höchstens für einen kleinen Zauber gereicht.
    »Wir ergeben uns«, sagte Banian laut. »Versteht ihr? Wir ergeben uns!« Er hob die Hände noch etwas höher.
    Die Oger grunzten unverständlich. Einer von ihnen, den ein furchterregender Helm mit Hörnern wohl als Anführer ausweisen sollte, trat vor und schlug Banian mit dem Handrücken ins Gesicht. Der Runenmeister wurde zu Boden geschleudert.
    Nesslaja sog zischend den Atem ein, Lissanns Hand zuckte in Richtung ihres Gürtels, aber Banian stand wieder auf. »Lasst die Hände oben«, befahl er scharf und wandte sich wieder dem Oger zu.
    Der beobachtete ihn mit schief gelegtem Kopf aus zusammengekniffenen Augen. Offenbar wusste er nicht, was er von der Situation halten sollte. Banian senkte eine Hand vorsichtig, zeichnete dann abrupt und in irrsinniger Geschwindigkeit mit den Fingern etwas in die Luft und sprach ein Wort, das Tristan nicht verstand. Die Rune, die er in die Luft gezeichnet hatte, blitzte einmal direkt vor dem Gesicht des Ogers auf, sodass dessen Gefährten, die hinter ihm standen, es nicht bemerkten.
    Der Oger blinzelte kurz, reagierte ansonsten aber nicht. Er stand weiter nur da und glotzte.
    »Führt uns als Gefangene zu den Nekromanten«, sagte Banian leise.
    Endlich kam wieder Leben in den Oger-Anführer. Er grunzte etwas und deutete auf die Katzenfrauen. Die anderen Oger traten vor, trieben alle zu einer Reihe zusammen und dann vorwärts in den Gang, aus dem die Oger gekommen waren. Sie mussten

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