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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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ihrer Kinder beraubten Wolfsfrauen wurden in eine vergitterte Höhle gestoßen. Als eine von ihnen sich zu befreien versuchte, schlug sie ein Oger brutal mit der Keule nieder. Hinter den Wolfsfrauen wurde das Gitter wieder verschlossen, sie umkrampften laut heulend die Eisenstangen mit ihren Klauen, als Tristan an ihnen vorbeimarschierte.
    Der Weg gabelte sich kurz darauf und ihre Gruppe wählte den linken, der fort von der Höhlenwand ins Zentrum der Kaverne führte. Nach einer Weile gelangten sie auf einen schmalen Felskamm und Tristan erkannte bestürzt, dass es noch mehr dieser Gruben gab. »Das müssen Hunderte Welpen sein«, stöhnte er leise.
    »Tausende«, gab Lissann zurück. Selbst sie hörte sich beklommen an. Das Grunzen eines Ogers unterbrach jedes weitere Gespräch. Tristan hätte dafür auch die Luft gefehlt, er stolperte mehr vorwärts, als dass er ging.
    Endlich erreichten sie einen großen Platz, der von Stalagmiten befreit worden war. Einige Stümpfe dienten als Sitzgelegenheiten, kleine Kohlenfeuer brannten, um die jeweils ein paar Oger saßen. Einer von ihnen war gerade dabei, ein Rind zu zerlegen. Offenbar hielten sie hier unten Vieh, um die Wolfsmenschen und ihre Bewacher zu ernähren. Genug Platz war dafür sicher vorhanden.
    Die Oger befahlen ihren Gefangenen, sich an einem der Feuer niederzulassen. Der Anführer schickte nur einen der Oger weiter. Tristan lehnte sich erschöpft gegen Lissans Schulter. Obwohl er gespannt war, was nun geschehen würde, konnte er die Augen nicht lange offen halten.

    Vorsichtig schlich Martins Gruppe durch die gewaltige Höhle. Einer der Wolfsmänner führte sie, er hatte Witterung aufgenommen. Drei der Gnome waren mit einem Feuerfass am Tunnel zurückgeblieben. Sie sollten ihn sprengen, falls Teile der Armee aus der unterirdischen Kaserne ihnen nachkamen.
    Martins Plan war einfach: Sie wollten in die Kaverne vordringen und die Wolfsfrauen finden, mit einem der Feuerfässer für etwas Verwirrung sorgen und sie befreien, um sich mit der so gewonnenen Schlagkraft den Fluchtweg freizukämpfen. Allerdings war eine Flucht durch die Kaserne mit Einrücken der Armee aussichtslos geworden. Sie mussten hoffen, dass es einen zweiten Ausgang gab. Das erschien Martin bei der Größe der Kaverne durchaus wahrscheinlich, auch wenn keiner auf der Karte verzeichnet war.
    Der Teil von Nevors Verderben , den sie momentan durchquerten, schien kaum genutzt zu werden. Der Boden war zerklüftet und uneben und es war beinahe stockfinster. Nur über den Wegen waren Lampen angebracht, aber diese zu benutzen war zu gefährlich, sie hielten sich lieber im Schatten.
    Wenig später gelangten sie in einen besser ausgeleuchteten Teil der Kaverne. Der Boden fiel hier zu einer Senke ab und der Weg gabelte sich. Wohl oder übel mussten sie den beleuchteten Pfad überqueren, der zur Mitte der Senke führte, wenn sie dem anderen Weg weiter folgen wollten. Zum Glück war niemand zu sehen. In einiger Entfernung konnte Martin Höhleneingänge in der Wand ausmachen, der Weg verlief in diese Richtung. Sie hasteten weiter durch die Schatten, ständig in Sorge, dass ihr Eindringen entdeckt würde, umkurvten die immer zahlreicher werdenden Stalagmiten und kamen schließlich der ersten Nebenhöhle nahe. Der Eingang war vergittert, doch das Tor stand offen.
    Die Wolfsmänner wurden zunehmend unruhig und schoben sich bereits näher an den beleuchteten Weg heran. Martin zögerte jedoch, weiter vorzudringen. Plötzlich war von der Senke her ein lautes Grunzen zu hören. Aus der offenen Höhle kam ein Oger mit einem Speer gestampft und nahm vor dem Tor Aufstellung.
    Von großen Stalagmiten bislang verdeckt, näherten sich ein paar Oger der Höhle, die in Ketten zwei Wolfsmänner herbeiführten. Den Gefangenen hatte man Eisengeschirre um die Schnauzen gebunden, damit sie nicht beißen konnten, dennoch hielten die Oger Abstand. An der Höhle angekommen stießen sie die beiden hinein, das Tor wurde verschlossen. Durch das Gitter hindurch öffnete ein Gnom, den Martin erst jetzt zwischen den feisten Ogerbeinen entdeckte, die Ketten der Wolfsmänner. Die Oger grunzten derweil ein Gespräch mit dem Wächter und zogen schließlich wieder ab.
    Martin registrierte nervös, dass die Wolfsmenschen aus seiner Gruppe sich noch näher an die Höhle heranschlichen und offenbar einen Angriff planten. Er versuchte ihnen Zeichen zu geben, dass sie noch warten sollten, bis die anderen Oger mit Sicherheit außer Hörweite waren,

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